In der Heiztechnik werden die Maße einzelner Komponenten nicht nur metrisch, sondern teilweise in Zoll angegeben. Was das soll, lesen Sie hier.
Höhe 1 009 Millimeter, Breite 600 Millimeter, Tiefe 630 Millimeter – das sind die Maße eines bodenstehenden Gas-Brennwertkessels Logano plus KB192i, der in der 15 kW Variante einen Normnutzungsgrad von bis zu 109 Prozent und einen Wasserinhalt im Wärmetauscher von 15,8 Liter hat. Zugegeben, es sind viele Zahlen, mit denen ein Heizkessel beschrieben werden kann. Der Datanorm- und der VDI 3805 Datensatz dieses Wärmeerzeugers umfassen zahlreiche Werte, und vielen ist eines gemeinsam: sie sind metrisch, basieren damit auf einer Zehnerpotenz und werden als Zahlenwerte mit Komma angegeben. Wenn hier von einer Zehnerpotenz die Rede ist, dann ist damit eine Potenz mit 10 als Basis gemeint.
Was aber sollen dann auf den Datenblättern Brüche wie ½ oder ¾ oder 1½? Einige Werte eines Heizkessels werden so in Zoll angegeben – und damit nicht im metrischen System. Dies sind beispielsweise die Anschlussweiten für Gas, Heizwasser oder Kondensat.
Das Rätsel lösen
Klingt zunächst einmal verwirrend und niemand scheint sich zu fragen: „Was Zoll das?“ Der Begriff Zoll stammt aus dem Jahr 1101 und wurde vom englischen König Heinrich I. eingeführt, der die Breite seines Daumens zum Maß aller Dinge erklärte. Im Jahr 1324 bestimmte dann König Eduard II. drei hintereinander gelegte Gerstenkörner zum Maß für diese Einheit.
In Deutschland bezogen sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Maße auf den Innendurchmesser. Weil dieser bei Rohren als Wert entscheidend ist, hatte ein 1" Rohr eine lichte Weite von 25,4 Millimeter.
Außer dem Rohrdurchmesser hat in der Heiztechnik das Zollmaß noch an anderer Stelle Einzug gehalten. Das Regelsystem Logamatic 5000 beispielsweise verfügt über einen Touch-Bildschirm – und der ist 7 Zoll groß. Bei Bildschirmen ist Zoll die gängige internationale Maßeinheit. Das Zollmaß bezieht sich jedoch weder auf Breite, Länge oder Umfang eines Bildschirms. Es gibt einzig die Länge der Diagonale an.