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Damit der Kunde sich wohl fühlt

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Grundlagen der Sanitärraumgestaltung beachten
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Badezimmer sind heute viel mehr als nur ein Zweckraum. Klar, man will sich hier waschen. Aber so ein Badezimmer soll auch der Erholung und Entspannung dienen. Damit der Kunde später mit dem Ergebnis der Arbeit des Anlagenmechanikers zufrieden ist, muss der Installation eine gute Planung vorausgehen. An was dabei so alles gedacht werden muss, beschreibt dieser Beitrag.
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Wünsche und Möglichkeiten
Spricht man von Badezimmer als Erholungsraum, dann fällt ganz schnell der Begriff „Wellness“ oder man spricht vom „Spa-Bad“. Diese drei Buchstaben sind die Abkürzung für den lateinischen Ausspruch „sanus per aquam“, was soviel heißt wie „Gesundheit durch Wasser“. Massageduschen, Whirlwannen, Dampfbäder und vieles mehr, können hier ins Rennen geschickt werden. Es ist eine Frage des Preises. Und genau an dieser Stelle erreicht man einen sehr wichtigen Knotenpunkt bei der Badplanung. Denn gerade weil sehr viel machbar ist, muss zunächst herausgefunden werden, wie sich der Kunde sein neues Bad vorstellt - und wie viel Geld er dafür ausgeben möchte. In den meisten Fällen wird mit dem Kunden ein Kompromiss erarbeitet, der im Rahmen der zur Verfügung stehenden Geldmittel dem Kundenwunsch so nahe wie möglich kommt. Damit hat der Klient eine realistische Vorstellung davon, was er von seinem neuen Bad erwarten darf. Schließlich ist nichts schlimmer, als dass ein neues Badezimmer den überzogenen Kundenvorstellungen nicht gerecht wird. So etwas bedeutet Enttäuschung pur - und der Ärger ist vorprogrammiert. Um Streit zu vermeiden ist es zudem wichtig, dass sich der Fachmann bei der Planung einer Badrenovierung direkt vor Ort ein Bild macht. Zwei Dinge sind hier wichtig: Zum einen muss man feststellen welche und wie viele Personen das neue Bad später benutzen sollen. Zum anderen muss man sich ein Bild von den technischen Voraussetzungen machen. Es bringt ja schließlich wenig, wenn man dem Kunden zum Beispiel eine große Eck-Badewanne schmackhaft gemacht hat, aber für die Wassererwärmung nur ein kleiner Elektro-Durchfluss-Wassererwärmer zur Verfügung steht.
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Genau passend planen
Der Nutzerkreis des zu planenden Badezimmers muss entscheidend für die Ausstattung sein. Arbeitet man für einen älteren Kunden der so genannten „50+ Generation“, sollte ein Augenmerk auf eine durchgängig barrierefreie Gestaltung liegen. Damit ist heute längst nicht mehr ein Bad mit Klinik-Charme gemeint. Schließlich ist zum Beispiel eine bodengleiche Dusche mit Echtglas-Duschabtrennung der Hingucker im Bad. Dass diese Einrichtung auch von älteren Menschen mit gewissen Bewegungseinschränkungen bequem benutzt werden kann, ist da fast schon ein Nebeneffekt. Ferner sollte man die Möglichkeit schaffen, Hilfsmittel - wie zum Beispiel Stützgriffe an Waschtisch, WC und Bidet - nachträglich anbringen zu können. Ein weiteres Kriterium bei der Badplanung ist die Anzahl der Badbenutzer. Zählt man hier mehr als drei Personen, ist es empfehlenswert einen zweiten Raum mit Waschtisch und WC einzuplanen. Bei einer vierköpfigen Familie mit zwei schulpflichtigen Kindern gibt es morgens immer einen run auf das Bad. Ein zweiter Sanitärraum - vielleicht sogar mit zusätzlicher Dusche - entzerrt diese Stoßzeiten und lässt den Tag für alle Beteiligten stressfreier beginnen.
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Was da sein sollte
Im Bad einer Wohnung für zwei Personen sollte ein WC, ein Waschtisch und eine Badewanne oder eine Dusche vorhanden sein. Wenn es der Platz erlaubt, ist die Anordnung eines Bidets sinnvoll. WC, Waschtisch, Badewanne oder Dusche werden auch in einer Wohnung mit vier Personen als eine ausreichende Mindestausstattung angesehen. Hier sollten dem Kunden allerdings ein Bidet, ein zweiter Waschtisch und eine zusätzliche Dusche empfohlen werden. Sinn macht auch die Einrichtung eines Gäste-WC’s mit WC und Handwaschbecken. Dabei ist zu überlegen, ob hier anstelle eines kleinen Handwaschbeckens der erwähnte zweite Waschtisch unterzubringen ist. Auch die empfohlene zusätzliche Dusche könnte hier ihr Plätzchen finden. Dann wird das „Gäste-WC“ zum vollwertigen Zweitbad – was in einem Vier-Personen-Haushalt möglicherweise die bereits erwähnte morgendliche Hektik etwas entschärft. Für einen Haushalt mit bis zu sechs Personen sind Badezimmer und Gäste-WC erforderlich. Im Bad müssen mindestens WC, Waschtisch, Badewanne und Dusche vorhanden sein. Sehr sinnvoll sind hier ein zweiter Waschtisch und ein Bidet. Im Gäste-WC sollte über die Anordnung eines Urinals und einer zusätzlichen Dusche nachgedacht werden, denn auch für den Sechs-Personen-Haushalt macht ein Zweitbad Sinn.
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Sanitärobjekte sinnvoll anordnen
Nachdem feststeht, welche Objekte im Bad bzw. im Gäste-WC installiert werden sollen, gilt es deren Anordnung zu planen. Die Industrie bietet hierzu ca. 100 verschiedene Keramikkollektionen an, bei denen Waschtisch, WC, Bidet und Urinal in ihrer Formensprache aufeinander abgestimmt sind.
Die Objekte müssen jedoch nicht nur im Raum „untergebracht werden“. Sie müssen so angeordnet werden, dass eine uneingeschränkte Benutzung möglich ist. Das klingt logisch, wird in der Praxis aber oft mit Füßen getreten. Da findet man zum Beispiel ein hochwertiges Bad, in dem WC und Bidet nicht nebeneinander, sondern an entgegengesetzten Stellen des Badezimmers angeordnet wurden. Wer so etwas plant, der hat mit Sicherheit nicht begriffen, dass man sich auf einem Bidet nach der WC-Benutzung sein Hinterteil waschen soll. Und ein Handtuch-Wärmekörper, der nicht neben der Dusche angeordnet ist, zwingt den Benutzer dazu, nass durch das ganze Bad zu laufen, um das Handtuch zu erreichen. Natürlich soll man Wert auf eine optisch schöne Anordnung der Ausstattung legen; es darf aber die Funktionalität nicht auf der Strecke bleiben. Dazu gehört es auch, den einzelnen Sanitärobjekten ausreichenden Benutzerplatz einzuräumen. Für jedes Sanitärobjekt ist eine Bewegungsfläche festgelegt, die für die Benutzung des Objektes geringstenfalls erforderlich ist. Allerdings sind diese Mindestabstände sehr knapp bemessen. Sie ermöglichen zwar die Benutzung der Sanitärobjekte, lassen aber keinerlei Komfort zu. Wenn es die räumlichen Vorraussetzungen zulassen, sollte man die Abstände großzügiger auslegen. Da man davon ausgehen kann, dass ein Bad im Normalfall von immer nur einer Person benutzt wird, dürfen sich die Bewegungsflächen der einzelnen Objekte überlagern. Dadurch reduziert sich der Platzbedarf und macht auch in kleineren Räumen komfortable Bewegungsflächen möglich.
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WC und Bidet auch mal hinter Vorwände platzieren
Man sollte sich gut überlegen, ob die Wanne unter das Fenster stellt. Denn zum Putzen des Fensters muss die Wanne betreten werden. Die althergebrachte Forderung, die Wanne müsse so aufgestellt werden, dass der Badende die Tür im Auge hat, ist überholt und heutzutage nicht mehr zeitgemäß. Wichtig ist, dass die Nutzer sich im Bad wohlfühlen. Wenn der Kunde in seiner Wanne beispielsweise Fernsehen möchte, ist die Positionierung der Wanne darauf hin abzustimmen.
WC und Bidet sollten nach Möglichkeit dagegen immer so platziert sein, dass diese beim Betreten des Raumes nicht direkt zu sehen sind. Das bedeutet aber nicht grundsätzlich eine Anordnung „hinter der Tür“. Moderne Vorwand-Installationssysteme erlauben es, sich von einer Installation „an der Wand entlang“ zu lösen. Die selbsttragenden Elemente ermöglichen es dem Anlagenmechaniker Raumteiler zu schaffen, an denen Sanitärobjekte angebracht werden können. So entsteht schnell eine Intimzone mit WC und Bidet im Bad und der Raum wird optisch aufgelockert.
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Die Technik bestimmt mit
Wie die Sanitärobjekte in einem Badezimmer eingeplant werden, hängt nicht nur von den Überlegungen zur Funktionalität und zur Optik ab. Genauso wichtig wie eine logische und schöne Anordnung ist es, dass die Anlage einwandfrei funktioniert und Störungen weitgehend ausbleiben. Die Entwässerungsanlage nimmt hier den größten Einfluss auf die Platzierung von Wanne, Dusche, WC und Co. Die Entwässerungsleitungen sind die Rohre mit dem größten Durchmesser im Raum. Sie müssen zudem mit Gefälle verlegt werden. Bei tief entwässernden Sanitärobjekten (z. B. Dusch- oder Badewanne) ergeben sich Längenbegrenzungen der Einzel- bzw. Sammelanschlussleitungen somit automatisch. Hinzu kommen Längenbegrenzungen für Einzelanschlussleitungen und unbelüftete Sammelanschlussleitungen. Folglich müssen die tief entwässernden Objekte möglichst nahe der Fallleitung angeordnet werden. Das gilt auch für das WC. Zwar darf auch eine WC-Einzelanschlussleitung DN 80 unbelüftet bis zu 4 m, eine Sammelanschlussleitung DN 80 unbelüftet sogar bis zu 10 m lang sein. Ein vollständiges Ausspülen dieser Leitungen geschieht mit einer Sechs-Liter-Spülmenge allerdings in den meisten Fällen nicht. Dafür sind sie zu lang. Fäkalien und Papier bleiben in der Leitung liegen und werden erst wieder bewegt, wenn erneut Wasser abläuft. Ist eine längere WC-Anschlussleitung nicht zu vermeiden, sollte man (in Ablaufrichtung) vor dem WC den Waschtisch anschließen. Der wird nach Betätigung der WC-Spülung benutzt und schickt dann noch ein wenig Wasser, das den Feststofftransport unterstützt.
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Stagnation vermeiden
Auch hinsichtlich der Trinkwasserleitungen spielt die Anordnung der Objekte eine Rolle. Sie sollte so erfolgen, dass die Leitungen täglich vollständig durchspült werden. In einem Badezimmer mit Badewanne und Dusche wird die Dusche in der Regel täglich, die Wanne dagegen nur hin und wieder einmal benutzt. Folglich sollte die Wanne nicht die (in Fließrichtung gesehen) letzte Entnahmestelle der Wasserleitung sein. Lässt sich das durch die Anordnung der Sanitärobjekte nicht realisieren, muss die Wasserleitung so verlegt werden, dass ein häufig benutzter Anschluss das „Schlusslicht“ darstellt. Dank der Vorwandinstallation ist zur Installation einer solchen Schleife ausreichend Platz vorhanden.
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Die durchdachte Anordnung der Sanitärobjekte stellt somit sicher, dass das Bad stagnationsfrei und zuverlässig funktioniert. Ferner ermöglicht eine fachgerechte Planung durch Einhaltung der Objektabstände die bequeme Benutzung. Und wagt man sich mit der Vorwandinstallation in den Raum hinein, wird das neue Bad ganz sicher auch allen optischen Ansprüchen gerecht.
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von Jörg Scheele

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