Die Verpflichtung zum Erhalt der Trinkwassergüte ist in der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) klar geregelt. Spätestens mit der letzten Aktualisierung vom Januar 2018 wurde dabei deutlich, wie weitreichend diese Verpflichtung ist: Der Bogen spannt sich von der bedarfsgerechten Auslegung über die hygienebewusste Installation und den bestimmungsgemäßen Betrieb bis hin zu den Betreiberpflichten. Dies spiegelt sich auch in den fachlichen Diskussionen wider, bei denen aktuell vor allem Fragen der Temperaturhaltung durch eine getrennte Verlegung von Trinkwasser kalt und Trinkwasser warm sowie die automatisierte Aufrechterhaltung des bestimmungsgemäßen Betriebs im Vordergrund stehen. Mindestens genauso entscheidend für den Erhalt der Trinkwassergüte ist aber ein wichtiger „Zwischenschritt“, und zwar die qualifizierte Installation der Trinkwasseranlage nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik durch den entsprechend ausgebildeten und informierten Fachhandwerker. Dabei spielen die fachgerechte Lagerung und der Transport des Rohrmaterials bzw. der Installationskomponenten für den Erhalt der Trinkwassergüte eine ebenso wichtige Rolle wie die Arbeiten auf der Baustelle selbst.
Schmutzeintrag verhindern
Ein hygienisches Risiko stellt auch der Schmutzeintrag in Rohrleitungsabschnitten beim Bau der Anlage dar. Generell sollte das Stangen- oder Rollenmaterial also, wie werkseitig beim Fachgroßhandel angeliefert, nur abgestopft transportiert, gelagert und auf der Baustelle installiert werden. Noch verwendbare Reststücke sind nach einer Sichtprüfung auf mögliche Verschmutzungen ebenfalls sofort wieder zu verschließen oder die offenen Rohrenden durch Kappen zu schützen. Gleiches gilt bei Rohrinstallationen für die Zeitspanne bis zur Feininstallation. Hier besteht gerade durch die Arbeit der anschließenden Gewerke – beispielsweise des Trockenbauers beim Verkleiden von Vorwandinstallationen – ein erhebliches Risiko, dass Schmutz in offene Installationen gelangen kann und mit der Inbetriebnahme die gesamte Trinkwasseranlage kontaminiert.
Kleinteile sauber aufbewahren
Diese Vorsichtsmaßnahmen gelten ebenso für die Aufbewahrung von Kleinteilen, wie zum Beispiel Verbinder, im Lager oder im Werkstattwagen. Da ein werkseitiges Stopfen der Fittings Materialverschwendung wäre und bei der Verarbeitung auf der Baustelle nicht praktikabel ist, liefern diverse Markenhersteller Kupferverbinder in allen gängigen Dimensionen in wiederverwendbaren Beutelverpackungen. Die benötigte Anzahl Fittings kann dann bedarfsgerecht entnommen und direkt verarbeitet werden, während die Restmengen gut gegen Schmutz geschützt zur Verarbeitung auf der nächsten Baustelle zur Verfügung stehen. Hygienisch optimal ist es, wenn für Arbeiten an Trinkwasseranlagen eine eigene Installations-Werkzeugkiste zum Einsatz kommt. So wird verhindert, dass beispielsweise nach Reparaturen am Abwassernetz mit Coli-Bakterien belastete Werkzeuge anschließend in direkten Kontakt mit der Trinkwasserinstallation kommen und die Anlage mit krankmachenden Keimen kontaminieren. Weitere Infos zum Thema unter www.kupferinstitut.de