Das WASH-Netzwerk – ein breites Bündnis deutscher Hilfsorganisationen – startet zum Weltwassertag einen intensiven Dialog mit der neuen Bundesregierung.
Berlin, 21.03.2014 - 768 Millionen Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Wasser. Die Folgen dieses Problems sind dramatisch. Wasserbasierte Krankheiten sind bei Kindern unter fünf Jahren die zweithäufigste Todesursache.
In Deutschland haben sich 18 namhafte Organisationen im WASH-Netzwerk zusammengeschlossen, um dieses Problem mit vereinten Kräften zu lösen. Anlässlich des Weltwassertags, der am 22. März weltweit begangen wird, initiiert das Bündnis einen Dialog mit der neuen Bundesregierung. Bedeutende Persönlichkeiten wie Bärbel Dieckmann, die Präsidentin der Welthungerhilfe und Dr. Uschi Eid, Beraterin des UN-Generalsekretärs Ban Ki-Moon, sind gekommen, um mit dem parlamentarischen Staatssekretär Thomas Silberhorn im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und dem WASH-Netzwerk über die zukünftige deutsche Entwicklungspolitik in den Bereichen Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene (WASH) zu beraten.
Die Entwicklungspolitik steht aktuell vor wichtigen Weichenstellungen: Die Vereinten Nationen erarbeiten derzeit neue Ziele für nachhaltige Entwicklung. Staatssekretär Silberhorn bot dem WASH-Netzwerk an, Vorschläge zu machen, wie ein geeignetes Ziel für den Bereich Wasser und Sanitärversorgung aussehen könnte.
Die neue Bundesregierung stellt insbesondere den Kampf gegen den Hunger in den Mittelpunkt ihrer Entwicklungspolitik. Bärbel Dieckmann setzte genau hier an und erklärte, welche enorme Bedeutung dem WASH-Bereich hierbei zukommt. „Aufgrund unzureichendem Zugang zu Wasser (ca. 768 Mio. Menschen), Sanitärversorgung (ca. 2,5 Mrd. Menschen) und einer mangelhaften Hygienepraxis erkranken jährlich 4 Milliarden Menschen an Durchfallerkrankungen, weitere 1,5 Milliarden an Wurminfektionen. Diese – oftmals in Armut lebenden Menschen – könnten die ihnen knapp verfügbare Nahrung daher nicht richtig verwerten“, so Dieckmann. Auf diese Weise landen wertvolle Kalorien buchstäblich „in der Toilette“.
Das WASH-Netzwerk koordiniert am Weltwassertag die vielfältigen Aktivitäten seiner Mitgliedsorganisationen:
In Berlin wird eine Demo mit mehreren hundert Aktivisten anlässlich des Weltwassertags erwartet. Viva con Agua hat dazu aufgerufen in Solidarität mit den Menschen in Entwicklungsländern eine Strecke von 5km durch Berlin zurückzulegen – die durchschnittliche Distanz die Menschen in Entwicklungsländern täglich für Wasser zurücklegen.
Unter dem Motto “Wasser für alle – aber klar!” veranstaltet die Dresdner Organisation arche noVa am Weltwassertag eine Mitmachaktion auf der Leipziger Petersstraße. Dabei werden die Aktivisten im Laufe des Vormittages 78 Liter trübes Wasser aus dem Cospudener See trinken. Für die Aktion reicht die Organisation spezielle Strohhalmfilter, die die Schadstoffe und Keime aus dem Wasser filtern.