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Mehr als nur die Luft gepustet

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Whirlwannen im Privatbad

Soll im neuen Bad auch eine Badewanne stehen, darf ein Punkt bei der Kundenberatung nicht fehlen: Der Hinweis auf die Möglichkeit, eine Wanne mit Whirlfunktion zu installieren. Denn wer gerne Wannenbäder zur Entspannung nimmt, der wird gerade vom Sprudelbad mehr als begeistert sein.

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Whirlwannen machen aus einem Wannenbad eine erholsame Pause zuhause. Gerade heute, wo Hektik und Leistungsdruck dominieren, kann eine Auszeit dieser Art zu einem willkommenen Plus an Lebensqualität führen. In aller Munde ist längst der Begriff „spa“, eine Abkürzung des lateinischen Ausspruchs „sanus per aquam“, was soviel heißt wie „gesund durch Wasser“.
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Jacuzzi hatte die Idee
Tatsächlich kommt die Idee, sich in Luft durchsprudeltem Wasser zu entspannen, von medizinischer Seite. Die sieben Brüder der amerikanischen Familie Jacuzzi bauten ursprünglich Pumpen, Flugzeugpropeller und sogar Flugzeuge, solange bis 1965 aus reinem Zufall der Prototyp der Jacuzzi-Unterwassermassage-Wanne entstand. Die „Schuld“ lag an der Rheumaarthrose von einem der jungen Jacuzzi-Brüder: Um sie zu heilen, entwickelte sein Vater aus dem Mechanismus einer Pumpe ein therapeutisches Gerät. Roy Jacuzzi erahnte im Jahr 1968 die Entwicklungsmöglichkeiten der Erfindung und gab ihr den letzten Schliff. Auch heute noch ist die Grundlage aller Modelle ein in die Konstruktion der Wanne integriertes Massagedüsensystem, das mittels Wasser arbeitet. Der Begriff „Jacuzzi“ ist für ein Sprudelbad in Deutschland weniger geläufig. Hier wird meistens vom „Whirlpool“ gesprochen. Die Bezeichnung „Pool“ weißt darauf hin, dass es sich um Einrichtungen handelt, die für die Benutzung von mehreren Personen gleichzeitig ausgelegt sind. Diese Becken sind ständig mit Wasser gefüllt und verfügen daher über Filteranlagen, so wie Schwimmbäder. Einrichtungen dieser Art sind im Wellness-Bereich von Hotels zu finden. Im privaten Bereich kann man eine solche Einrichtung ganz sicher nicht zum Standard einer Gebäudeausstattung zählen. Genau hier werden deshalb die so genannten Whirlwannen interessant. Denn dort, wo eine „normale“ Badewanne ihren Platz findet, lässt sich meistens auch die Whirl-Technik installieren.

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Drei Entspannungs-Systeme
Immer wieder versucht die Werbung den Kunden einzureden, in einer Whirlwanne würde lediglich Luft ins Wasser gepustet. Von einem Luftstein im Aquarium ist eine Whirlwanne allerdings sehr weit entfernt. Tatsächlich werden folgende Whirl-Systeme unterschieden:

- Luftmassage
- Wasserstrahlmassage
- kombinierte Luft- und Wasserstrahlmassage

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Bei der Luftmassage leitet ein Gebläse temperierte Luft durch am Wannenboden und / oder an den Wannenseiten befindliche Düsen. Diese sind in regelmäßigen Abständen verteilt und garantieren ein bequemes Sitzen und Liegen in der Wanne. Die Verwirbelung des Wassers durch Luft ermöglicht eine wohltuende, gleichmäßige Massage. Für Menschen, die besonderen Wert auf Ruhe legen, sind die Whisper-Systeme ideal. Die Luft- und Wasserpumpen des Whisper- Systems sind Spezialanfertigungen, die sehr leise arbeiten. Dadurch wirken Whirlwannen mit Whisper-Technik besonders entspannend - selbst auf höchster Regelstufe. Bei der Wasserstrahlmassage wird Wasser aus dem Wanneninneren abgesaugt, beschleunigt, mit Luft angereichert und mit wählbarem Druck über spezielle Einlassdüsen in die Wanne zurückgeführt. Die Düsen befinden sich an den Wannenseiten. Die Strahlrichtung und die Strahlstärke könne individuell gewählt werden: von einer sanften bis zur gezielten, starken Massage. Besonders nach sportlicher Betätigung kann eine Wasserstrahlmassage der Bildung von Milchsäure in den Muskeln und somit auch einem unangenehmen „Muskelkater“ vorbeugen. Die kombinierte Luft- und Wassermassage stellt eine Kombination der zuvor beschriebenen Whirlsysteme dar. Düsen im Bodenbereich, die durch Luftbläschen das Wasser soft verwirbeln, und Düsen an den Seiten. Das System „Wasser/Luft“ garantiert eine optimale Verwirbelung des Wassers und dient zur gleichmäßigen Massage des ganzen Körpers.

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Die Sonderausstattungen
Wer möchte, der kann sich am Angebot der Whirlwannen-Sonderausstattungen vieler Hersteller bedienen. So gibt es auf Wunsch eine Intervall-Pulsator-Funktion, mit der sanfte Wellen auf dem Wasser erzeugt werden. Wer also mal massagefrei in der Wanne liegt, der kann sich damit vielleicht ein Stückchen in Richtung Karibik treiben lassen. Zu nennen ist hier auch die Aromatherapie mit Nebeleffekt. Mit Hilfe des Nebelerzeugers und des Überlaufknopfes der Whirlwanne verteilt sich der Nebel langsam über dem Wasserspiegel des Badewassers. Über die Füllöffnung am Badewannenrand kann das Reservoir einfach mit ätherischen Ölen gefüllt werden, so dass sich der Nebel mit dem gewählten Aroma anreichern kann. Es sind verschiedene Aromen erhältlich, zum Beispiel Eukalyptus, Minze, Rosmarin und Lavendel.

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Durch die Verwendung von Duftessenzen entspannt sich der Körper; die Atemwege und Poren öffnen sich und das kann sich auch bei Erkältungen positiv auswirken. Damit der Wellnessfaktor auf der ganzen Linie stimmt, können LED-Unterwasserscheinwerfer mit automatischem Lichtwechsler für ein Rundum-Wohlfühl-Effekt sorgen. Durch den Farbwechsel schüttet der Körper Endorphine aus und je nach Wunsch kann ein entspannender oder anregender Effekt erzielt werden. Die Steuerung der Wannenaktivitäten erfolgt entweder über ein Display, das im Wannenrand eingebaut ist, oder mittels Fernbedienung. Die Fernbedienung ist dabei sogar wasserdicht und schwimmfähig ausgeführt – denn dass sie mal „baden“ geht, lässt sich ja tatsächlich nicht ausschließen.
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Durchspülen für die Hygiene
Damit das Bad in der Whirlwanne auch jederzeit ein gesundes Vergnügen bleibt, ist ein hygienischer Umgang mit dieser eine wichtige Voraussetzung. Wird die Wanne benutzt, drückt das Badewasser in die Düsenöffnungen. Dies natürlich auch dann, wenn die Whirlfunktion gar nicht genutzt wird. Um zu verhindern, dass Badewasser in den Schläuchen des Systems verbleibt und sich dort Bakterien vermehren können, muss das System nach jedem Bad mit frischem Wasser durchgespült werden. Ferner empfiehlt es sich, die Anlage einmal wöchentlich zu desinfizieren. Vorgenanntes setzt natürlich voraus, dass Schläuche und Rohre der Wanne so angebracht sind, dass diese sich vollständig entleeren können. Und noch eines muss bei Wannen mit Wellness-Funktionen beachtet werden: Nach DIN EN 1717 [1] ist es zulässig, einen Wassereinlauf unterhalb des Wannenrandes im häuslichen Bereich lediglich mit einer Sicherungskombination (Rückflussverhinderer und Belüfter) abzusichern. Damit erfolgt eine Absicherung gegen Badewasser entsprechend der Flüssigkeitskategorie drei (gesundheitsgefährdend durch wenig giftige Stoffe). Beim Desinfizierungsprozess einer Whirlwanne kann sich in dieser allerdings Wasser befinden, das der Flüssigkeitskategorie vier zuzuordnen ist (gesundheitsgefährdend durch giftige oder sehr giftige Stoffe). Genau in diesem Moment ist eine Sicherungskombination als Absicherung des Trinkwassers vor dem Wannenwasser nicht mehr ausreichend. In diesem Fall muss der Einlauf unterhalb des Wannenrandes mit einem Rohrunterbrecher abgesichert werden.

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Zugegeben, eine Whirlwanne verursacht einen höheren Pflegeaufwand als die herkömmliche Badegelegenheit. Aber dieser Aufwand wird ganz sicher durch die Möglichkeit aufgewogen, sich hier öfter mal eine Auszeit vom Alltag zu nehmen. Denn gerade diese Art der Wanne ermöglicht das, was man heute unbedingt muss: gesund bleiben - mit Hilfe des Wassers.

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Literaturnachweis:
[1] DIN EN 1717: Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen in Trinkwasser-Installationen und allgemeine Anforderungen an Sicherheitseinrichtungen zur Verhütung von Trinkwasserverunreinigungen durch Rückfließen

Jörg Scheele†

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