Hamburger Abendblatt: Wasserzähler in Hamburg mit Krankheitskeimen verseucht
Augsburger Allgemeine: Stadtwerke: Bakterienbelastete Wasserzähler eingebaut?
Die Gesundheitsämter reagieren
Einige Gesundheitsämter untersagen den kommunalen Versorgungsunternehmen und Wasserversorgern den Tausch von Wasserzählern. Das Gesundheitsministerium Niedersachsen hat folgendes festgestellt: nur in 11 von insgesamt 630 entnommenen Proben konnte Pseudomonas aeruginosa nachgewiesen werden.
Nachweis bis jetzt nicht eindeutig
- Geräte-Hersteller: regelmäßige Überprüfung des Prüfwassers, regelmäßige Desinfektion der Prüfstände und Leitungen.
- Lagerhaltung: trocken und Temperaturen ≤ 20 °C, dieses Bakterium hat in feuchter Umgebung und bei 37 °C die höchste Vermehrungsrate.
- Montagevorbereitung: ausreichendes Spülen der Wasserzähler am Tag des Einbaus, ggf. Desinfektion (eintauchen oder per Spray, beispielsweise von Sanosil oder Mösslein).
- Unmittelbar vor der Montage: Desinfektion und Reinigung der Montagewerkzeuge, ggf. Anschlussverschraubung und Hände des Monteurs, hierzu gibt es verschiedene Sprays.
Insbesondere Wasserzähler aus Kunststoff scheinen anfälliger für die Verkeimung zu sein als Wasserzähler aus Messing (siehe Presseberichte oben). Fast alle Wasserzähler von WDV/Molliné bestehen aus Messing. Nur wenige UP-Wasserzähler sind aus Kunststoff.
Für wen stellt Pseudomonas aeruginosa ein Risiko dar?
Das Bakterium ist weit verbreitet und in nahezu jedem feuchten Milieu zu finden, beispielsweise auch in Duschen und Waschbecken. Für gesunde Menschen ist es wenig gefährlich. Ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht für immungeschwächte Personen: Kinder, kranke und ältere Menschen; weitere Risikopatienten sind Mukoviszidose-, Bronchialerkrankte und Patienten nach schweren Operationen. (Quelle: Ruhrnachrichten)
Hygiene-Empfehlungen: Händewaschen und allgemeine Sauberkeit, das Wasser länger laufen lassen, um den erhöhten Bakteriengehalt wegzuspülen bzw. zu reduzieren. Umfangreichere Untersuchungen sind zu empfehlen etwa für Kindergärten, Alten-, Pflege-, Behinderten- und Kinderheime. In Kliniken und Krankenhäusern ist die Untersuchung auf den Keim in den Krankenhaushygienerichtlinien geregelt. (Quelle: Ruhrnachrichten)
Wasserzähler werden nicht steril hergestellt wie beispielsweise medizinische Instrumente. Zapfstellen in den Haushalten sind gleichfalls nicht keimfrei. Die Lieferanten von WDV/Molliné achten auf die Hygiene der Prüfwässer, Prüfstände usw., gleichfalls überprüfen die Hersteller ihre Prozesse.
- VDDW: Pseudomonas aeruginosa im Trinkwasser / in Wasserzählern
- DVGW: Mikrobiologisch-hygienische Aspekte des Vorkommens von Pseudomonas aeruginosa im Trinkwasser (sehr ausführlicher Bericht)
- Mösslein
- Sanosil