Hygiene ist die Lehre von der Verhütung von Infektionskrankheiten, die sich mit der Gesunderhaltung des Menschen befasst. Unter den Begriff Hygiene fallen auch Maßnahmen, die der Gesundheit abträgliche Faktoren verhindern oder minimieren. Umgangssprachlich wird Hygiene häufig mit dem Begriff Sauberkeit gleichgesetzt. Für den Bereich Trinkwasserinstallation bedeutet dies, dass die Planung, der Bau und der Betrieb so zu erfolgen haben, dass Krankheiten durch die Trinkwasserinstallation nicht verursacht werden.
Ein Blick in die Geschichte verdeutlicht den Stellenwert der Trinkwasserhygiene.
Im Jahr 1892 brach in Hamburg eine der schwersten Cholera-Epidemien Deutschlands aus, die zu weit über 8000 Toten führte. Schon damals wusste man, unter anderem durch die Forschungen von Robert Koch, um die Zusammenhänge zwischen nicht oder nur schlecht aufbereiteten Trinkwasser, fehlender oder schlechter Abwasserentsorgung und Krankheitserregern.
Diese Cholera-Epidemie und die fortschreitende Erkenntnis über die Zusammenhänge zwischen Hygiene und Gesundheit förderten den beschleunigten Ausbau von Wasseraufbereitungen, z.B. mittels Sandfiltration.
So entstand 1906 die „Anleitung für die Einrichtung, den Betrieb und die Überwachung öffentlicher Wasserversorgungsanlagen, welche nicht ausschließlich technischen Zwecken dienen“, die am 16. Juni 1906 vom Bundesrat veröffentlicht wurde. Sie wurde durch die damalige Landesanstalt Wasser, Boden, Luft unter Mitarbeit des DVGW erarbeitet.
Es wurden verschiedene Schutzmaßnahmen für das Trinkwasser entwickelt, um auch bei einer sich stetig vergrößernden Bevölkerung und damit einhergehender Verstädterung die Krankheitsgefahren abwenden zu können. Auf Seiten des Rohwasserschutzes wurde das Multibarrierensystem eingeführt. Die Wasseraufbereitung wurde je nach Rohwasserquelle ausgebaut und angepasst. Ebenso wurden die Bereiche Wasserverteilung und Hausinstallation ertüchtigt.
Quelle: DVGW
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