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Finger weg vom Feuer

Inhalt

Prüfung von Gasleitungs-Verbindungen
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Nach der Installation von Gasleitungen müssen diese Überprüft werden. Bei Niederdruckleitungen greift man hier auf die Vorprüfung als Belastungsprobe und auf die Hauptprüfung als Dichtheitsprüfung zurück. Allerdings werden dabei nicht alle Verbindungsstellen erfasst. Gaszählerverschraubungen, Verschraubungen an Geräteanschlussarmaturen und Verschraubungen im Gasgerät selbst, bleiben außen vor. Aber natürlich darf auch für diese Stellen die Kontrolle nicht fehlen.
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Pseudodicht durch Schaum?
Die von der Hauptprüfung nicht erfassten Verbindungen werden mit schaumbildenden Mitteln oder durch Einsatz eines Gas-Spürgerätes kontrolliert. Da diese Kontrolle als letzt Maßnahme vor der Inbetriebnahme – also abschließend – erfolgt, spricht man in der Praxis von einer Schlussprüfung. Mit den schaumbildenden Mitteln werden die Verbindungsstellen besprüht. Eine Blasenbildung signalisiert eine Leckstelle. Die Überprüfung der Verbindungsstellen kann erfolgen, wenn die Leitung noch unter Prüfgasdruck steht. Eine Prüfung an einer bereits Brenngas führenden Leitung ist ebenfalls möglich. In der Praxis werden die schaumbildenden Mittel häufig selbst, aus Wasser und Spülmittel, hergestellt. Man spricht dann auch vom „Abseifen der Verbindungsstellen“. Da der Wasseranteil in den Mitteln Marke Selbstgemixt meist überwiegt, kommt es bei älteren Gewindeverbindungen zur Durchfeuchtung des Hanfes. Die Undichtheit wird zwar erkannt, ist aber bei einer Nachkontrolle verschwunden, da der nasse Hanf gequollen ist. Nach Trocknen der Hanffäden ist das Problem wieder da. Schlimmer allerdings ist, dass selbsthergestellte Mittel keine DVGW-Zulassung haben, also Finger weg von den Zeugs. .

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Gasspürgerät kommt optisch gut
Bei der Nutzung von Gas-Spürgeräten passiert das nicht. Allerdings können diese erst dann eingesetzt werden, wenn die Leitung mit Brenngas befüllt und entlüftet ist. Im Gegensatz zum Prüfschaum reagieren Kohlenwasserstoff-Spürgeräte nicht auf austretende Inertgase oder Luft. An den Verbindungsstellen, die überprüft werden sollen, muss folglich das Brenngas anstehen. Klarer Vorteil der Geräte ist aber die sehr genaue Diagnostik. Bereits geringe Gasmengen werden erkannt. Hinzu kommt, dass ein Gasspürgerät vor den Augen des Kunden auch optisch sehr viel mehr her macht als eine Sprühflasche. Die Kehrseite ist, dass solche Geräte auch nach ihrer Anschaffung kosten verursachen. Schließlich sind regelmäßige Wartungen nötig, um die Funktion der Spürgeräte zu erhalten. Möglicherweise auch angesichts solcher Zusatzkosten trifft man immer noch hier und da Vertreter der Zunft, die ein Feuerzeug für das beste Prüfmittel zur Durchführung einer Schlussprüfung halten. Es wird sogar behauptet, dass ein „Abflämmen“ die genaueste Kontrollmöglichkeit ist. Übersehen wird dabei, dass geringe Undichtigkeiten ein Entstehen einer Flamme an der Verbindungsstelle gar nicht ermöglichen. Die Verbindungsstelle mag also undicht sein, kann aber mit der Flamme gar nicht entdeckt werden. Das Feuerzeug prüft folglich sehr viel ungenauer als Schaum oder Spürgerät.
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Darüber hinaus ist es auch sicherheitstechnisch unverantwortbar, mit der offenen Flamme nach undichten Stellen an Gasleitungen zu suchen. Es gibt ja auch mal Stellen, an denen dann doch etwas mehr Gas austritt. Erreicht man diesen Ort mit offener Flamme und einer gewissen Zeitverzögerung, kann’s eng werden. Denn wer mit einer brennenden Zeitung nach undichten Stellen an einer Gasleitung sucht, der hat gute Chancen, bald selbst in der Zeitung zu stehen.
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