Spartipps rund ums Warmwasser
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Einem Volk von Jammerern kann und sollte man es natürlich nicht recht machen. Natürlich ist alles schrecklich! Und natürlich kommt alles noch schlimmer als man denkt! Aber für die kleinen Lichtblicke, über die man sich tunlichst nicht in Gesellschaft anderer freuen sollte, gibt´s hier: Ein paar Spartipps.
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Der Pro-Kopf-Verbrauch für Energie ist in Deutschland verdammt hoch. Gemessen an dem gesamten Verbrauch unseres Landes und umgerechnet auf eine Person unter den 82 Millionen, entspricht der Verbrauch einer Menge von 5000 Liter Heizöl pro Person, die Babys mitgerechnet. Als politischer Wille bereits verbreitet ist daher, dass wir Deutschen Energie sparen wollen, sollen, möchten... und werden. Über Themen zur Energieeinsparung bei der Raumheizung wird in der SBZ Monteur sehr häufig berichtet. Aber auch der Bereich der Trinkwassererwärmung hat oft noch ungenutzte Sparpotenziale.
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Überlegt einrichten - richtig nutzen
Das geht schon bei der Körperhygiene los. Nein, hier soll jetzt nicht der Vorschlag folgen, sich nur alle sechs Wochen zu waschen - dies dann konsequent, ob es nötig ist oder nicht. Vielmehr kommt es schon auf sein eigenes Verhalten in Punkto Wassergebrauch an. Klar, wenn man beim Zähneputzen innerhalb der angestrebten zwei bis drei Minuten Putzzeit das Wasser munter laufen lässt juckeln rund 12 Liter erwärmtes Trinkwasser direkt und ungenutzt in den Abwasserkanal. Erwachsenen und Kindern leuchtet das sehr schnell ein und führt, wenn es ihnen einer sagt in der Regel zu einer Verhaltensänderung. Beim Baden wird rund dreimal mehr Energie benötigt als beim Duschen. Der geldliche Unterschied liegt insgesamt bei rund 40 Cent für ein Duschbad und 80 Cent für das Wannenbad. Dabei wird man unter fließendem Wasser wirklich sauber - in der Wanne sitzend spült man sich den Dreck ja nur von den Füßen an den Hals. Die Dusche sollte zu Sparzwecken mit einem Einhebelmischer oder einer Thermostatbatterie ausgerüstet sein. Denn eine bereits vorgewählte Temperatur reduziert häufig einen ungewollten Überschuss an Warmwasser. Die Fummelei beim Einstellen einer Zweigriffarmatur kann nicht nur nervtötend sein, sondern kostet gegebenenfalls auch Heizenergie. Sind Kleinkinder im Haus, kann eine Thermostatbatterie auch vor Verbrühungen bewahren helfen. Unsere schutzbedürftigen Jüngsten könnten gefahrlos und selbständig duschen, was ihr Selbstbewusstsein durchaus positiv beeinflusst. Kommt dann noch ein Sparduschkopf zum Einsatz, lässt das nicht nur die Wasserrechnung schrumpfen. Natürlich ist auch der energetische Aufwand übers Jahr geringer. Familien mit zwei heranwachenden Töchtern wissen bestimmt wovon ich schreibe. Und tatsächlich reicht die Hälfte der Duschwassermenge ebenso für einen elfenhaften Auftritt der Jungmodels aus. Von Komforteinschränkung muss beim Einsatz eines Sparduschkopfes noch nicht einmal ausgegangen werden. Es ist vielleicht nur etwas anders.
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Das Geschirr mit Köpfchen spülen
Sicher, man sollte die Knochenreste nach dem Hähnchenverzehr nicht mit in die Spülmaschine packen. Aber übertriebene Vorreinigung von Geschirr vor dem Einsortieren in den Geschirrspüler ist nicht notwendig. Was also oft als Tugend der Reinlichkeit gilt, kann auch leicht als Verschwendung von Energie und Wasser interpretiert werden. Daher gilt es Zeit und Geld zu sparen und nicht Arbeiten doppelt zu verrichten. Und: Jeder Spülvorgang kostet Energie und Wasser, wen wundert´s? Daher sollte das Gerät nur bei Vollfüllung betrieben werden. Probieren sollte man, trotz voll gepackter Maschine, das Sparprogramm. Fast immer reicht es aus um blitzende Sauberkeit zu erzeugen. Je nach Familiengröße kann es sein, dass ein Geschirrspüler fast täglich in Betrieb ist. Je häufiger jedenfalls das Maschinchen läuft, umso fetter ist die Einsparung gegenüber einem Spülknecht alter Bauart, wenn das neue Gerät der Effizienzklasse A entspricht.
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Wasser nicht unnötig aufheizen
Egal ob mit dem Durchlauferhitzer im Bad oder dem Trinkwasserspeicher im Keller, hohe Temperaturen erzeugen hohe Energieverluste. Wenn also ohnehin nur mit Trinkwasser von höchstens 40 °C hantiert wird, sind extrem hohe Temperaturen im Erzeuger unnötig energiebelastend. Beim Speicher schützt eine Legionellenschaltung (beispielsweise einmal die Woche auf 70 °C aufheizen) vor extremer Verkeimung. Eine Dauertemperatur von weniger als 50 °C (in Speichern mit mehr als 400 Litern 60 °C) sollte aber schon aus hygienischer Sicht vermieden werden. Wenn drei Wochen wohlverdienter Sommerurlaub anstehen, kann die Trinkwassererwärmung durchaus auch ruhen. Denn eine Verkeimung des Wassers im 200-Liter-Speicher findet ohnehin statt. Das kann auch eine gehaltene Temperatur von 50 °C nicht verhindern. Also: Ausschalten von Warmwasserbereitung nicht vergessen. Das ergibt vielleicht in der Ersparnis ein kleines Abendessen aber eben auch weniger unnötige Emissionen. Über die geldliche Einsparung beim Einsatz von Solarenergie zur Trinkwassererwärmung kann man stundenlang diskutieren. Die Einsparung von Energie in Form von Öl oder Gas jedenfalls lässt sich rechnen.
.Die genannten Spartipps sind durchaus umsetzbar. Und es muss nichts mit Geiz zu tun haben, wenn man für die eigene Geldbörse und die Umwelt etwas Gutes tut. Still und heimlich freut man sich ja vielleicht auch darüber. Aber bitte nicht zu öffentlich, wir wollen doch die anderen nicht noch mehr verärgern.
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