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Die Handwerkermarken

Kostengünstige Qualität

Der im Marketing verwendete Begriff Marke (engl. brand, wörtlich: Brandzeichen) steht für alle Eigenschaften, in denen sich Objekte, die mit einem Markennamen in Verbindung stehen, von konkurrierenden Objekten anderer Markennamen unterscheiden. Die Objekte sind klassischerweise Waren und Dienstleistungen, zunehmend aber auch Unternehmen. Kaufentscheidende Eigenschaften werden als „markenprägend“ bezeichnet. [Quelle:Wikipedia] Und nun zu der Gretchenfrage[1]: Was sind Handwerkermarken?

Die Handwerker-Marken sind auch auf der ISH mit einem Stand vertreten
Die Handwerker-Marken sind auch auf der ISH mit einem Stand vertreten

Klar, der Begriff ist nicht neu. Profis haben ihn schon oft gehört. Die Handwerkermarken gibt es schließlich schon seit dem Jahr 2000. Aber Hand aufs Herz: Wer hat schon einmal hinterfragt, was das nun genau damit auf sich hat und wofür es gut sein soll?

Geiz ist nicht geil

Das Handwerk lebt nicht alleine von Montagearbeiten. Wer über die Runden kommen will, der muss auch Produkte verkaufen. Und zwar Erzeugnisse namhafter Hersteller mit entsprechender Qualität. Diesem Anspruch stellte sich zunehmend eine andere Kundeneinstellung entgegen. Mehr und mehr stand nur der Preis zur Diskussion. Hauptsache billig. Fragen nach Qualität, Langlebigkeit, Reparaturmöglichkeiten, usw. kamen gar nicht mehr auf den Tisch. Die Elektronik-Handelskette Saturn richtete sich in der Vergangenheit danach aus. So wurde im Jahr 2003 der markige Spruch: „Geiz ist geil!“ erfunden. Was für die Elektronik-Branche Saturn, das ist für die SHKler nun einmal der Baumarkt. Sätze wie „...das kriege ich im Baumarkt aber billiger...“, muss sich der Anlagenmechaniker nach so manchem Angebot anhören. Dabei zieht häufig auch der Hinweis auf die Markenprodukte aus der Hand des Fachmanns nicht. Denn auch solche sind schon in den Hallen des Baustoff-Discounters aufgetaucht. Vor diesem Hintergrund erscheinen dem Laien die Preise des Fachhandwerks schlichtweg überzogen.

Sieh mal an: Produkte eines Markenherstellers im Baumarkt - zu den 
Handwerkermarken zählt dieses Unternehmen natürlich nicht
Sieh mal an: Produkte eines Markenherstellers im Baumarkt - zu den Handwerkermarken zählt dieses Unternehmen natürlich nicht

Zeit für ein Zeichen

Billig ist eben Trumpf. Ob etwas wirklich billig - oder sagen wir ruhig „kostengünstig“ - war, zeigt sich erst beim Gebrauch. Was nützt zum Beispiel eine Thermostatbatterie „Armatur 2000“, erstanden für 29,99 Euro, wenn die nach drei Wochen im Eimer ist und in Ermangelung von Ersatzteilen nicht repariert werden kann? Hier setzt das Handwerk den Hebel an. Weg vom Geiz - hin zu einer kostengünstigen Qualität. Um eine gleich bleibend hohe Güte der Produkte und entsprechende Sicherheit zu garantieren, wurden die Handwerkermarken ins Leben gerufen. Hersteller, die ihre Produkte unter dem Label „Handwerkermarke“ anbieten wollen, müssen folgende Anforderungen erfüllen:

Haftungsübernahmevereinbarung

Handwerker müssen für den einwandfreien Zustand ihrer Arbeit länger grade stehen, als wie die gesetzliche Garantie für Produkte dauert. Der Hersteller muss sich bereit erklären, seine Garantie auf die Gewährleistungsdauer es Handwerkers zu verlängern.

Nachkaufgarantie

Der Hersteller muss sich verpflichten, dass er für seine Produkte auch zehn Jahre nach Einstellung der Produktion noch Ersatzteile hat.

Lieferschnelligkeit

Der Hersteller muss garantieren, dass er alle Produkte innerhalb von 48 Stunden nach Bestellung an den Großhandel liefern wird.

Dreistufiger Vertriebsweg

Der Hersteller verpflichtet sich, nur an den Großhandel zu verkaufen, also nicht an Baumärkte oder direkt an Endkunden.

Schulung und Unterstützung

Der Hersteller muss Handwerker an seinen Produkten schulen, Planungshilfen und auch technische Beratung anbieten.

Der Kunde, der ein Produkt mit dem Prädikat Handwerkermarke kauft, darf schnelle Lieferung erwarten und hat die Sicherheit bei eventuellen Problemen nicht auf Kosten sitzen zu bleiben. Vorteile, die z. B. die bereits beispielhaft erwähnte Thermostatbatterie „Armatur 2000“ aus dem Heimwerkerparadies nicht hat.

Seit elf Jahren ist das Logo das Qualitätszeichen für den Verbund aus 
Herstellern, Großhandel und Handwerkern
Seit elf Jahren ist das Logo das Qualitätszeichen für den Verbund aus Herstellern, Großhandel und Handwerkern

Bislang 22 an Deck

Um als Markenhersteller auch Handwerkermarke sein zu dürfen, ist es allerdings nicht nur damit getan, die Qualitätsanforderungen zu erfüllen. Zur Handwerkermarke können nur solche Industriepartner werden, die eine bundesweit verfügbare, eingeführte Industriemarke darstellen. Augenblicklich zählen hierzu 22 Hersteller. Das Handwerkermarken-Konzept zeichnet sich vor allem durch die Bündelung vieler verbindlicher Vorteile für SHK-Handwerker aus. Es steht nicht nur für die Festigung des dreistufigen Vertriebswegs (Hersteller - Großhandel - Fachbetrieb), sondern auch für die Partnerschaft zwischen Herstellern, Handwerkern und Fachgroßhandel. Eine starke Partnerschaft mit einem klaren Ziel: Höchste Qualität, maximale Sicherheit und bester Service. Das sollte man bei Gelegenheit auch mal seinen Kunden erklären.

Für mehr Informationen, einfach nur hier klicken!

[1]Gretchenfrage bezeichnet als Gattungsbegriff eine direkte, an den Kern eines Problems gehende Frage, die die wahren Absichten des Gefragten aufdecken soll. Sie ist dem Gefragten meistens unangenehm, da sie ihn zu einem Bekenntnis bewegen soll, das er bisher nicht abgegeben hat. [Quelle: Wikipedia]

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