Seit der Einführung von Umwälzpumpen im Jahre 1929 durch Wilhelm Opländer, ist es Stand der Technik, dass Heizungspumpen an zentraler Stelle in einem Heizkreis installiert werden. Jahrzehntelang konzentrierte sich die Forschung darauf, den Wirkungsgrad der Pumpen zu verbessern, um den elektrischen Aufwand im Vergleich zum hydraulischen Bedarf zu verringern.
Bei der Suche nach einem idealen Wärmeverteilsystem ist die Grundidee entstanden, wonach kleine dezentrale Pumpen an den Heizflächen einer Heizungsanlage immer nur dann Heizwasser fördern, wenn Bedarf besteht. Die dezentralen Pumpen werden von einer zentralen Regelung in der Drehzahl gesteuert und versorgen den Heizkörper exakt nach dem aktuellen Wärmebedarf des Raumes mit Heizwasser.
Eine konventionelle Heizungsanlage stellt mit Hilfe einer zentralen Pumpe eine gewisse Wärmemenge bereit Angebotsheizung, die weitgehend unabhängig vom aktuellen Bedarf in den zu beheizenden Räumen ist. So wird ständig warmes Wasser in den Vorlauf gepumpt, während Drosselventile bestimmen, wieviel davon durch die Heizkörper strömen.
Bei der außentemperaturgeführten Regelung wird die Vorlauftemperatur anhand der aktuellen Außentemperatur und der eingestellten Heizkurve ermittelt. Das Heizwasser wird den Wärmeübertragungsflächen mit dieser Temperatur „angeboten“. Solare Wärmegewinne und innere Lasten der zu beheizenden Räume werden dabei nicht berücksichtigt. Auch die zeitliche Begrenzung des Wärmeangebotes ist bei der konventionellen Heizungsregelung nur für die ganze Anlage oder einzelne Heizkreise möglich. Abweichende Anforderungen, die aus der unterschiedlichen Nutzung verschiedener Räume im Tagesverlauf resultieren, können nur durch manuelle Eingriffe an den Thermostatventilen berücksichtigt werden.
Im Gegensatz dazu werden mit Wilo-Geniax der Bedarfsheizung die Vorlauftemperatur und der Volumenstrom bedarfsabhängig geregelt. Durch das Zusammenspiel zwischen den dezentral angeordneten Pumpen in etwa so groß wie ein Thermostatventil, den Raumbediengeräten - zur Temperaturerfassung und Bedienung in jedem Raum - und einer zentralen Regelung dem Server, fördert die Bedarfsheizung immer nur dann Heizwasser, wenn Wärme wirklich benötigt wird. Dabei wird die Heizwassermenge durch die drehzahlgeregelte Pumpe an der Heizfläche dem momentanen Bedarf angepasst. Gleichzeitig wird die Vorlauftemperatur des Heizsystems und des Wärmeerzeugers passend für den aktuellen Bedarf ermittelt und eingestellt.
Wenn ein einzelner Raum keine Wärmeanforderung an den Server meldet, steht die Pumpe an der entsprechenden Wärmeübertragungsfläche still.
Die Bündelung des Gesamtenergiebedarfs aller Räume an einer zentralen Stelle erlaubt es, die Vorlauftemperatur des Wärmeerzeugers deutlich weiter abzusenken als bei einer klassischen Außentemperatursteuerung, was zusätzlich der Effizienz von Brennwertgeräten oder Wärmepumpen zu gute kommt.
Für den Nutzer bedeutet dies, dass die gewünschte Temperatur schnell und exakt geregelt wird, ohne dass ein manuelles Eingreifen notwendig ist.
Die dezentralen Pumpen sind an einen zentralen Regler angeschlossen, der sie gemäß der gewünschten Temperaturprofile steuert. Diese Profile werden vom Nutzer über Bediengeräte eingegeben. Die Temperaturprofile können für jeden Raum individuell eingegeben werden.
Quelle: WILO SE (Geniax)