Eine ausreichende Wasserversorgung zählt zu den elementaren menschlichen Bedürfnissen. Jeder Mensch verbraucht täglich direkt (Trinkwasser) und indirekt (Nahrungsmittel, Industrieerzeugnisse) mehrere tausend Liter Süßwasser. Für Trinkwasser wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein täglicher Mindestbedarf von 100 Litern pro Kopf angenommen. Während die direkt verbrauchte Trinkwassermenge damit relativ gering ist, geht in die Nahrungsmittelproduktion erheblich mehr ein: Die Bewässerung von einem Hektar Land in Trockengebieten kann 10.000 Kubikmeter (= 10 Millionen Liter) pro Jahr betragen.
Die Landwirtschaft ist weltweit gesehen der größte Wassernutzer. In Ländern mit einem hohen Anteil an Bewässerungslandwirtschaft kann der Anteil der landwirtschaftlichen Wasserentnahme bei über 80 Prozent liegen.
Derzeit lebt etwa ein Drittel der Weltbevölkerung in Ländern, die von mittlerem bis hohem bzw. eindeutig hohem Wasserstress betroffen sind. Im Jahr 2025 werden, laut Angaben des Internationalen
Wassermanagement Instituts, zirka 40 Länder, in denen dann fast 2 Milliarden Menschen leben werden, von schwerer Wasserknappheit betroffen sein. Nur selten wird jedoch darüber
nachgedacht, was die Menschen in den Industrieländern mit ihrem modernen Lebensstil indirekt an Wasser konsumieren. Dies übersteigt den direkten Verbrauch bei Weitem. Mit Kaffee,
Orangensaft und vielen anderen landwirtschaftlichen Produkten wird so genanntes virtuelles Wasser importiert. Virtuelles Wasser ist ein relativ neuer Begriff und bezeichnet jenes Wasser,
das zur Erzeugung eines Produkts aufgewendet wird.
Beispielrechnung für virtuelles Wasser durch Nahrungsmittelerzeugung (für einen Monat)
150 g Reis (450 Liter), 2 kg Bananen (2.000 Liter), 200 g Kaffee (4.000 Liter) oder 200 g schwarzer Tee (2.000 Liter), 4 l Orangensaft (3.400 Liter), 1.500 g Fleisch = 1.125 g Sojaschrot (2.250 Liter), 100 g Zitronen (100 Liter), 150 g Mais (200 Liter), 500 g Schokolade (4.050 Liter), 1 kg Südfrüchte (1.000 Liter) ergibt – je nach Lebensstil und Konsumverhalten – zirka 15.500 bis 17.500 Liter virtuelles Wasser pro Monat und in einem Jahr zirka 186.000 bis 210.000 Liter.
Link Tipp: www.virtuelles-wasser.de
Quelle: BMU
- 1,63€ inkl. Mwst. kosten 1000 Liter Trinkwasser in Deutschland (ohne Abwasser)
- nur 4% des Wasserbedarfs werden für Essen und Trinken aufgewendet. Spitzenreiter ist mit 36% der Anteil für die Körperpflege. 27% spülen wir täglich durch das Klo. Zum Wäschewaschen benötigen wir 12%. Gewerbebetriebe und Industrie benötigen 21%.
- 70% des menschlichen Körpers besteht aus Wasser. Zu 71% bedeckt Wasser unsere Erdoberfläche. Das sind unvorstellbare 1,4 Millarden Kubikkilometer. Allerdings stehen uns nur 12000 Kubikkilometer zur Verfügung.
- 122 Liter Wasser werden täglich im Durchschnitt von uns benötigt. 1983 lag der pro Kopf Bedarf noch bei 206 Liter.
- 199€ für 0,7 Liter muss man für ein japanisches Tafel-Wässerchen bezahlen. 0,7 Liter frisches Leitungswasser kosten nur 0,14€. Das sind 1400 mal soviel.
- 4 000 Kinder sterben täglich an Durchfallerkrankungen die durch verunreinigtes Wasser verursacht werden.
- 3 500 000 Menschen sind wegen unzureichender Wasserversorgung gestorben
- 6 200 Wasserversorger beliefern uns täglich mit dem wertvollen kühlen Nass.
- 180 000 Hausbrunnen gibt es in Deutschland
- 10 384 100 Flaschen mit Trinkwasser werden jählich in Deutschland verbraucht. Rang sechs, im internationalen Vergleich liegen die USA mit 33 400 000 Flaschen ganz weit vorne.
- 1 100 000 000 Menschen leiden laut der UNO unter Wasserknappheit. Im Jahr 2025 werden es nach vorsichtigen Schätzungen zwei Drittel der Weltbevölkerung sein.
- 500000 Kilometer lang sind die öffentlichen Trinkwasserleitungsnetze. Das sind mehr als 12mal um die Erde.