Brennwertgeräte können grundsätzlich in jedem Heizungssystem eingesetzt werden. Wie viel von der Gesamt-Jahresheizarbeit einer Heizungsanlage jedoch im Kondensationsbetrieb gefahren werden kann, hängt im Wesentlichen von der Auslegung des Wärmeverteilnetzes, aber auch der Heizflächen (Verbraucher) ab. Somit lassen sich unter Einbezug dieser notwendigen Informationen die Vorlauf- und Rücklauftemperaturen (Δϑ - Delta Theta) bestimmen. Je niedriger diese Temperaturen liegen, um so höher ist der Anteil der Jahresheizarbeit mit Kondensationsnutzung, und entsprechend höher ist auch der Nutzungsgrad und somit die Wirtschaftlichkeit der Anlage.
Höchster Nutzungsgrad bei Niedertemperatursystemen
Bei Niedertemperatur-Heizsystemen, bei denen die Rücklauftemperaturen unter 40 °C liegen (z. B. Fußbodenheizung mit 40/30 °C), erreicht man den größten Jahres-Nutzungsgrad, da hier ein ganzjähriger Heizbetrieb mit Kondensationsnutzung gegeben ist.
Effizienz durch richtige Auslegung
Selbst bei Heizungsanlagen, die für 90/70 °C ausgelegt sind, erreicht man bei gleitender Betriebsweise immerhin noch bis zu ca. 30 % der Jahres-Heizarbeit eine Kondensation der Abgase und somit die Nutzung des Brennwertes.
In der Praxis hat sich gezeigt, dass insbesondere ältere 90/70 °C-Heizungsanlagen in der Regel mit überdimensionierten Heizflächen ausgestattet sind und daher selbst an den kältesten Tagen mit Vorlauftemperaturen < 70 °C
arbeiten. Bei diesen Anlagen sind die Rücklauftemperaturen während der überwiegenden Zeit der Heizperiode ausreichend gering, um den größten Teil der Jahresheizarbeit (ca. 60 %) im Kondensationsbetrieb zu fahren.
Häufig werden bei Bestandgebäuden aus den 1950/1960 Jahren nachträglich Wärmedämm-Maßnahmen an den Außenfassaden durchgeführt und neue Fenster mit Mehrfach-Verglasung eingesetzt. Auch in diesen Fällen werden deutlich geringere Vorlauftemperaturen benötigt als ursprünglich berechnet wurde. In diesen Anlagen kann die Brennwerttechnik ebenfalls mit gutem Erfolg eingesetzt werden.