Damit ist dann auch klar: Zur „Visitenkarte Fahrzeug“ zählt auch das Fahrverhalten des Fahrers. Infratest hat festgestellt, dass nicht nur das Fahrzeug zur Beurteilung beiträgt, sondern auch die Fahrweise des Monteurs. Rücksichtnahme macht einen besonders guten Eindruck, weil andere Verkehrsteilnehmer nicht zuerst auf das Nummernschild, sondern laut ADAC auf die Firmenbeschriftung sehen: „Wer ist denn da so höflich und lässt mich aus der Seitenstraße rausfahren?“
Das Fahrverhalten
Die Einhaltung der Verkehrsregeln ist eine Selbstverständlichkeit. Das Bußgeld wegen Überschreitung des Tempolimits übernehmen die meisten Firmen nicht, der Fahrer bleibt also darauf sitzen. Bußgelder wegen Parkverbot werden von vielen Firmen übernommen.
Fahrzeuge, die bei Anlieferung andere behindern, tragen nicht zum positiven Erscheinungsbild bei, Parken auf Geh- und Radwegen ist inzwischen verboten. Bei größeren und umfangreichen Baustellen muss eine Ausnahmegenehmigung beantragt werden.
Übrigens: Das Fahrzeug ist mit seiner Firmenbeschriftung und der Fahrweise des Mitarbeiters permanente Werbung zum Nulltarif. Die regelmäßige Pflege kostet Zeit, aber man fühlt sich als Fahrer auch besser, wenn der Lieferwagen in optimalen Zustand ist. Die meisten Betrachter bewerten aber auch das Verhalten des Fahrers, hier ist der Monteur gefragt. Es ist für die Monteure auch ein schönes Gefühl, wenn sie durch ihre Fahrweise und das Fahrzeug in der Öffentlichkeit eine positive Wirkung erreichen. Das Fahrzeug wird so zur „Werbung auf Rädern“. Auch die Motorisierung ist für viele zu erkennen und wird bewertet: Diesel oder Benziner? Elektrofahrzeug oder Hybrid? Ein auf Umweltverträglichkeit achtendes Unternehmen kann nur gewinnen. Ist auf dem Firmengelände keine Ladestation, muss man bei E-Fahrzeugen unterwegs zum Laden anhalten. Der Zeitbedarf zum Laden von circa 20 Minuten ist lästig und muss bei Kunden Terminen berücksichtigt werden.
Man hat oft nicht die Zeit über die Einhaltung aller Vorschriften, nachzudenken: Verbandskasten, Warndreieck, Sicherheitsweste, Wechsel auf Winterreifen, Umweltplakette, TÜV-Kontrolle. In der Hektik des Alltags wird das oft auf später verschoben. Es ist auch eine Frage der Zuständigkeit, der Chef meint, es sei Sache der Mitarbeiter und der Monteur sieht das nicht immer so.
Fitness unterwegs
Das Auto ist für viele das „zweite Zuhause“. Doch trotz allen Komforts, den auch Lieferwagen bieten, ist Dauersitzen während langer Autofahrten für die Wirbelsäule immer noch „Schwerstarbeit“. Die Sitzhöhe ist meist nicht optimal eingestellt, was der Fahrer erst nach längeren Strecken durch Muskelverspannung bemerkt. Die Beweglichkeit während des Fahrens schränkt das empfohlene dynamische Sitzverhalten stark ein. Rückenschmerzen, Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich und nachlassende Konzentration sind nach langen Fahrten weit verbreitet. Damit es erst gar nicht so weit kommt, kann der Beifahrer den Fahrer darauf aufmerksam machen. Ergonomisch richtiges Sitzen kann
man sich angewöhnen.
Eine einseitige Sitzhaltung im Auto ist der häufigste Grund für Rückenschmerzen und Nackenverspannungen beim Autofahren. Der Sitzabstand sollte so eingerichtet sein, dass bei durchgetretenem Kupplungspedal das linke Bein nicht völlig gestreckt ist. Beide Oberschenkel sollten bis kurz vor der Kniekehle aufliegen. Die Rückenlehne wird in einem Winkel von 100 – 120 Grad eingestellt, das heißt, nur leicht aus der Senkrechten nach hinten geneigt. Wenn man das Lenkrad mit gestreckten Armen fassen kann, ist der Abstand richtig. Der Autositz sollte für ein optimales Sichtfeld ausreichend hoch eingestellt sein. Der Kopf ist nicht angelehnt, er hat etwa eine flache Hand Abstand zur Kopfstütze.
Rechte des Arbeitgebers
Interessant: der Arbeitgeber darf vorschreiben, wer vom Team das Fahrzeug fährt, welche Geschwindigkeit als Höchstgrenze gilt. Er darf auch die Fahrtrouten und die Fürsorgepflicht für das Fahrzeug festlegen. Auch die private Nutzung kann geregelt werden. Eine „Dienstwagen-Vereinbarung“ ist ratsam (www.oerag.de). Sogar die Überwachung der Fahrweise von Mitarbeitern ist möglich
(www.mitarbeiterortung.de). Davon wird dringend abgeraten. Monteure sind keine Verkehrsrowdies.