Mit Delegation zeigt der Chef sein Vertrauen in die Fähigkeiten des Monteurs. Qualifizierte Mitarbeiter begrüßen Delegation, denn sie können dabei ihre Fähigkeiten und Kenntnisse einsetzen und sich weiterentwickeln. Sie begrüßen die Übernahme von Verantwortung und fühlen sich ernst genommen, wenn sie etwas in eigener Regie verantwortlich durchführen. Selbstständigkeit und Kompetenz werden durch Delegation gefördert, der Monteur erlebt dies als einen ganz persönlichen Erfolg.
Delegation vom Chef
Wer Delegationsaufgaben empfängt, kann sich als Befehlsempfänger fühlen. Starre Vorgaben schränken den Handlungsspielraum des Monteurs ein, wenn er kein Mitspracherecht hat. Wer delegiert, wirkt unbeabsichtigt autoritär, der „Obere“ weist den „Unteren“ an. Es kommt immer auf den Tonfall an, wenn delegiert wird.
Mit einer delegierten Aufgabe überträgt der Chef auch die Verantwortung für ordnungsgemäße Ausführung.
Stellt der Monteur fest, dass er der delegierten Aufgabe nicht gewachsen ist, muss er das mit dem hohen Schwierigkeitsgrad bei der Arbeitseinteilung gleich begründen. Denn fühlt er sich überfordert, kann es zu Fehlern kommen, verbunden mit zusätzlichem Zeitaufwand für die Beseitigung.
Delegation im Team
Wer bei Installation und Montage welche Aufgabe übernimmt, bleibt meist dem Team überlassen. Oft bespricht man vor Ort, wer was tun wird. Dabei kann es durchaus Diskussionen geben. Es gibt viele unangenehme Arbeiten vor Ort, vor denen man sich gerne drücken möchte: Materialtransport vom Fahrzeug zum Einsatzort, Wegräumen der Verpackungen, Reinigen der Arbeitsstelle. Arbeiten werden gleichberechtigt durchgeführt, keiner soll benachteiligt werden. Unangenehmes, Langweiliges und Schwieriges – keiner möchte sich damit befassen. Wer sehr qualifiziert ist, möchte einfache Arbeiten abschieben und delegiert gerne an junge Kollegen oder den Azubi.
Was für den erfahrenen Monteur selbstverständlich ist, ist einem neuen Kollegen oft neu. Wird eine Aufgabe delegiert, muss man den „Perspektivenwechsel“ vornehmen, sich in die Situation des Kollegen, dem man Arbeiten überträgt, versetzen können.
Nicht jedem Monteur ist es in die Wiege gelegt, einem neuen Kollegen Arbeiten so zu erklären, dass er sie eigenverantwortlich erledigen kann.
Job-Rotation
Jeder hat so seine Lieblingstätigkeiten und drückt sich gerne vor Arbeiten, die nicht so leicht von der Hand gehen. Hier ist Überwindung gefragt, damit es nicht zu unproduktiven, langen Diskussionen kommt.
Der systematische Wechsel von Arbeitsaufgaben wird als Job-Rotation bezeichnet. Ziel ist es, dass Mitarbeiter austauschbar sind, dass sie schnell eine andere Tätigkeit erledigen können und bei Urlaub und Krankheit kein Engpass entsteht. Rotation kann man als Abwechslung sehen und als Allheilmittel gegen Arbeitsmonotonie. Die vielseitige Einsetzbarkeit im Team setzt große Flexibilität des Einzelnen voraus. Wer jedoch immer an der gleichen Stelle handwerkelt, hat sich zwar zum Spezialisten entwickelt, kann aber nicht vielseitig eingesetzt werden.