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Wärmepumpen im Bestand

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Ein großes Potenzial für den Klimaschutz liegt direkt in unseren Heizungskellern: Viele Gebäude werden immer noch mit fossilen Brennstoffen beheizt. Verbrennt Öl oder Gas, führt das unweigerlich zu CO2-Emissionen. 148 Millionen Tonnen CO2 wurden 2019 emittiert, um Wohnräume warmzuhalten. Am gesamten CO2-Ausstoß im Bereich Wohnen ist ein Drittel auf das Heizen zurückzuführen. Das muss nicht sein. Die Wärmepumpe ist als klimafreundliche Heizung schon lange erprobt und eignet sich für ganz unterschiedliche Haustypen. Wer vor der Entscheidung steht, sein Haus zu modernisieren, möchte natürlich die richtigen Entscheidungen treffen. Jede Modernisierung, soll ein Haus aufwerten und fit für die Zukunft machen. Beim Heizungsaustausch sollte ganz besonders darauf geachtet werden. Denn, eine heute eingebaute Heizung läuft die nächsten 20-25 Jahre. Und wer möchte dann noch CO2 in die Luft pusten oder von hohen Preisen für Öl und Gas abhängig sein?

Das Reihenendhaus der Familie Borlik stammt aus den 70er Jahren und wurde erfolgreich von Ölheizung auf Wärmepumpe umgerüstet. Photovoltaik auf dem Dach unterstützt bei der Einsparung von CO2, ist aber nicht Voraussetzung für einen effizienten Betrieb der Wärmepumpe

Bild: Bernd Lauter/BWP

Das Reihenendhaus der Familie Borlik stammt aus den 70er Jahren und wurde erfolgreich von Ölheizung auf Wärmepumpe umgerüstet. Photovoltaik auf dem Dach unterstützt bei der Einsparung von CO2, ist aber nicht Voraussetzung für einen effizienten Betrieb der Wärmepumpe

Wärmepumpen effizient auch im Bestand

Ein häufiges Vorurteil in Bezug auf den Heizungstausch im Altbau ist, dass Wärmepumpen nur in stark gedämmten Gebäuden effizient funktionieren. Richtig ist, dass je besser die energetische Ausstattung des Gebäudes ist, umso weniger Heizenergie aufgebracht werden muss. Allerdings eignen sich Wärmepumpen auch für alte Gebäude ohne aufwändige Dämmung. Es kommt nicht nur auf die Außenhülle des Hauses an, sondern auch auf das Verteilsystem in den Räumen. Sind die Heizflächen ausreichend groß und können z.B. Heizkörper gegen eine Flächenheizung getauscht werden, ist ein wichtiger Faktor für die Effizienz der Wärmepumpe schon erfüllt.

Alte Heizkörper müssen nicht weichen

Das führt uns auch schon zum zweiten Mythos: „Wärmepumpen laufen nur in Zusammenhang mit Flächenheizungen effizient.“ Auch diese Aussage ist mit Vorsicht zu genießen und zahlreiche Beispiele bei Modernisierungen von Ein- und Mehrfamilienhäusern verschiedener Baualtersklassen zeigen, dass in vielen Fällen auch mit Heizkörpern die nötige Wohlfühlwärme erreicht werden kann. Richtig ist: Wärmepumpen sind mit geringeren Vorlauftemperatur als Öl- oder Gasheizungen effizient. Es wird also nicht unnötig hoch aufgeheizt, sondern nur so viel, wie für eine angenehme Temperatur in den Räumen notwendig ist. Die optimale Vorlauftemperatur der Wärmepumpe liegt zwischen 35 und 55 °C. Zwar ist eine möglichst große Fläche des Verteilsystems für die Effizienz wichtig, aber Wärmepumpenanlagen lassen sich sehr gut auch mit vorhandenen Heizkörpern oder einer Kombination aus alten Heizkörpern und Wand- oder Deckenheizung betreiben. Hier gibt es ­viele unterschiedliche Möglichkeiten – entscheidend ist die sorgfältige Planung, Auslegung und Dimensionierung der Anlage. Die Optimierung des vorhandenen Heizungssystems (Hydraulischer Abgleich, ­Austausch von Thermostaten, Optimierung der Volumenströme, etc.) ist dabei obligatorisch.

Der Ausstoß von CO2 unterscheidet sich erheblich in Abhängigkeit vom eingesetzten Wärmeerzeuger

Bild: BWP

Der Ausstoß von CO2 unterscheidet sich erheblich in Abhängigkeit vom eingesetzten Wärmeerzeuger

Betrieb von strombasierten Wärmepumpen ist sicher

Wer jetzt immer noch nicht von dieser Heiztechnologie überzeugt ist, wird vermutlich anführen, dass Wärmepumpen im Betrieb viel zu teuer sind. Wärmepumpen brauchen Strom, um zu arbeiten und Strom ist kostenintensiv. Diesem dritten Mythos lassen sich einige starke Argumente entgegenbringen. Denn gerade der Stromantrieb dieser Technologie macht sie so effizient und grün. Aus 1 kWh Strom kann die Wärmepumpe 4 und mehr Kilowattstunden Wärmeenergie produzieren. Das schafft keine andere Heiztechnologie. Und noch besser: Durch den Strom kann die Ökobilanz gesteigert werden. Denn der Strom wird zukünftig immer „grüner“ und damit auch die Wärmepumpe - quasi ganz von allein.

Es stimmt: Unser Strompreis in Deutschland ist im Vergleich zu anderen europäischen Ländern derzeit hoch. Aber in Zukunft werden die Preise für Öl- und Gas durch den CO2-Preis noch weiter ansteigen, wohingegen der Strompreis durch staatliches Eingreifen stabil gehalten werden kann. Wärmepumpen-Strom kostet derzeit im Durchschnitt rund 23,6 Cent/kWh. Außerdem wird bereits jetzt ein großer Bestandteil unseres Strompreises herunterreguliert, nämlich die EEG-Umlage. Sie soll 2022 von 6,5 Cent pro Kilowattstunde auf 3,7 Cent sinken und ab 2023 sogar komplett entfallen.

Allen drei Mythen kann die Wärmepumpe stichhaltige Argumente entgegenhalten. Sie ist eine sinnvolle Alternative für fossil betriebene Heizungssysteme. Auch und vor allem, wenn man sein Haus modernisieren möchte und die alte Heizung einer neuen weichen muss. Bei allen Aspekten spielen erfahrene Fachhandwerker die entscheidende Rolle. Ist die Planung sorgfältig, alle Absprachen getroffen und die Installation fachgerecht verlaufen, wertet eine Wärmepumpe jede Immobilie auf und sorgt in den nächsten Jahren für klimafreundliche Wärme.

Moderne Technik in altem Haus

Genau das hat Familie Borlik getan. Ihr Haus wurde Mitte der 1970er Jahre gebaut. Das Reihenendhaus in Warendorf ist heute mit einer Kombination aus erneuerbaren Technologien ausgestattet. Der Hausbesitzer nahm für die Realisierung des Projekts die BAFA-Förderung in Anspruch und bekam 35 Prozent der Investitionskosten erstattet. Der Austausch einer alten Ölheizung gegen ein klimaschonendes System wird derzeit über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) sogar mit 45 Prozent bezuschusst.

Die Luft-Wasser-Wärmepumpe der Borliks steht auf dem Garagendach und ist mit einer Photovoltaik-Anlage gekoppelt. So kann der vom Dach gewonnene Strom direkt für die Heizung genutzt werden. Beim Einbau der Wärmepumpe hat sich die kleine Familie gut beraten lassen. So konnten im Vorfeld alle wichtigen Voraussetzungen für den effizienten Betrieb der neuen Heizung mit dem Installateur-Team geschaffen werden. Auch individuelle Wünsche sind in die Planung mit eingeflossen. „Mit der Kombination aus Wärmepumpe und PV sparen wir im Jahr ca. 3.360 kg/a CO2. Wir sind froh, dass wir so mit unserem Haus einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten“, sagt Herr Borlik.

Weitere Informationen unter: www.waermepumpe.de/fuer-handwerker/

Bild: BWP

Weitere Informationen unter: www.waermepumpe.de/fuer-handwerker/
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