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Azubigehälter

SHK-Handwerk im Mittelfeld

Inhalt

Für das Jahr 2022 lag der Durchschnitt aller tariflichen Ausbildungsvergütungen bei 1.028 Euro pro Monat und damit erstmals über der 1.000-Euro-Marke. Das zeigt die Datenbank des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). Die sammelt die Daten für 171 Berufe im Handwerk, aber auch in Industrie und Handel, dem öffentlichen Dienst, der Landwirtschaft und einigen freien Berufen. Maßgeblich sind die entsprechenden Tarifverträge.

Azubigehälter im ­Handwerk

Besonders geringe tarifliche Ausbildungsvergütungen von weniger als 850 Euro erhielten die Auszubildenden in 19 Ausbildungsberufen, davon 14 aus dem Handwerk. Unterhalb von 800 Euro lagen neun Handwerksberufe, unter anderem Schornsteinfeger/-in (723 Euro), Friseur/-in (657 Euro) und Orthopädieschuhmacher/in (652 Euro).

Dabei ist im Handwerk das Gefälle bei den tariflichen Ausbildungsvergütungen besonders groß. In zwölf Berufen wurden tarifliche Ausbildungsvergütungen von im Durchschnitt mehr als 1.000 Euro gezahlt. In sieben dieser Berufe, die alle zum Baubereich gehören, lagen sie sogar bei 1.200 Euro oder mehr.

Die Rangliste führen an:

  • Zimmerer/Zimmerin (1.254 Euro)
  • Maurer/-in (1.209 Euro)
  • Beton- und Stahlbetonbauer/-in, Stuckateur/in sowie Fliesen-, Platten- und Mosaikleger/-in (jeweils 1.198 Euro)
  • Das Azubigehalt von Anlagenmechanikern für SHK bewegt sich mit durchschnittlich 865 Euro pro Monat im unteren Mittelfeld. Die tariflichen Gehälter teilen sich auf in 785 Euro im ersten Ausbildungsjahr, 837 Euro im zweiten und 906 Euro im dritten Jahr. Im vierten Lehrjahr steigt die Vergütung auf 968 Euro.

    Durch die zunehmende Verbreitung von Wärmepumpen rückt zudem der Beruf des Mechatronikers für Kältetechnik ins Scheinwerferlicht. Dessen Azubigehälter liegen mit denen im SHK-Gewerbe fast gleichauf, im Durchschnitt aller Ausbildungsjahre kommt die monatliche Vergütung auf 867 Euro (1. Lehrjahr: 780 Euro, 2. Lehrjahr: 824 Euro, 3. Lehrjahr: 914 Euro, 4. Lehrjahr: 976 Euro).

    Gehälter von Männern und Frauen

    Tarifverträge unterscheiden zwar nicht nach Geschlecht, dennoch lassen sich Unterschiede in der Vergütungshöhe zwischen männlichen und weiblichen Auszubildenden feststellen – besonders im Handwerk.

    Männliche Auszubildende erhalten hier mit im Durchschnitt 949 Euro eine um 15,3 Prozent höhere tarifliche Ausbildungsvergütung als weibliche Azubis mit 823 Euro. Die Unterschiede erklären sich durch die Berufe: Männer wählen häufig Berufe mit hohen Vergütungen wie Zimmerer oder Maurer, während der Frauenanteil bei den Berufen mit niedrigen Vergütungen besonders hoch ist (Floristin, Friseurin). 

    Regionale Unterschiede

    Zwischen Ost- und Westdeutschland bestehen zwar weiterhin Unterschiede in der Höhe der tariflichen Ausbildungsvergütungen, die Differenz hat aber 2022 weiter abgenommen. Speziell im Handwerk ergaben sich für den Westen Durchschnittswerte, die knapp sechs Prozent höher als im Osten waren. So wurden 2022 im Durchschnitt über alle Ausbildungsjahre im Westen 933 Euro und im Osten 882 Euro gezahlt.

    Durchschnittliche tarifliche Ausbildungsvergütungen in baulichen Handwerksberufen

    Bild: Quelle: BIBB, bundesweite Daten

    Durchschnittliche tarifliche Ausbildungsvergütungen in baulichen Handwerksberufen

    Autor

    Autorin dieses Beitrags ist Dörte Neitzel,
    die als Diplom-Volkswirtin und freie Autorin an Wirtschafts- und Managementthemen arbeitet.

    Bild: D. Neitzel

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