Die Vorteile von industriell vorgefertigten Installationswänden und -schächten für große Bau- und Sanierungsprojekte sind seit langem bekannt: Sie sorgen von Anfang an für einen kontinuierlichen Baufortschritt, minimieren den Koordinationsaufwand und vereinfachen die Arbeit auf der Baustelle. Wo sonst Installateure und Trockenbauer in engen Bädern Sanitärwände und -schächte aus vielen Einzelteilen zusammenbauen, kommen hier die richtigen Baugruppen zum richtigen Zeitpunkt komplett vormontiert auf die Baustelle. Sie enthalten in der Regel die gesamte Verrohrung für alle Medien, die Absperrorgane, die Vorbereitung für die Aufnahme von Wasserzählern und Lüfterkästen sowie die Schalung für die Deckenschotts. An Ort und Stelle werden die Register nur noch ausgerichtet und am Baukörper fixiert. Dann müssen lediglich die Rohrleitungen noch miteinander verbunden werden. So verringert sich die Montagezeit vor Ort deutlich, ebenso wie der Koordinationsaufwand zwischen verschiedenen Gewerken. Zudem entfällt auf der Baustelle die dauernde Verwaltung, die Beschaffung und das Zusammensuchen der vielen Einzelteile. Stillstandzeiten werden so nachweislich reduziert.
Vorfertigung in der eigenen Werkstatt: weniger Stress für alle
Prinzipiell lassen sich viele der obengenannten Vorteile 1:1 auf die Werkstattvorfertigung übertragen. Auch hier ist es vor allem die Vereinfachung der Prozessabläufe, welche für die Vorbereitung der Installationswände im Installationsbetrieb sprechen. Insbesondere Altbaubäder sind oft sehr klein oder verwinkelt. Der Installateur ist dort gezwungen, seine Arbeit auf engstem Raum zu verrichten. Neben der offensichtlichen Beeinträchtigung der Bewegungsfreiheit kommen hier Verzögerungen durch unnötige Wegzeiten hinzu, wenn Material und Werkzeug aus Platzgründen nicht unmittelbar am Installationsort gelagert werden können. Dann wird zwar im dritten Stock ausgemessen und montiert, das Rohr liegt aber im Vorgarten und muss dort zugeschnitten werden. Und jedes Mal bleibt entweder das Material oder das eigene Werkzeug unbeaufsichtigt. Im schlimmsten Fall muss fehlendes oder vergessenes Gerät noch nachträglich beim Handel beschafft bzw. aus dem Betrieb geholt werden. In der Werkstatt im Betrieb hingegen sind die räumlichen Verhältnisse in der Regel deutlich besser und man hat alles nötige Gerät direkt zur Hand. Das macht die Montage einfacher, schneller und auch stressfreier. Doch woher weiß der Installateur nun, wie weit Waschtisch und WC exakt auseinanderliegen? Wie viel Meter Rohr, welche Fittings und wie viele Eckverbinder er genau benötigt? Und überhaupt, welche exakten Maße die ganze Vorwandkonstruktion haben muss?
Eine präzise Planung ist das A und O
Die Antworten auf diese Fragen liefern Planungstools wie TECEsmartwall. Damit können Installationswände vor der eigentlichen Montage bis auf die letzte Schraube genau geplant werden. Die Grundlage dafür liefert der Bauplan bzw. bei der Sanierung das Aufmaß vor Ort. Hierfür sollte man sich neben Wandbreite und -höhe auch anschauen, wo sich Steig und Fallleitungen befinden, um die Raumplanung hinterher möglichst effizient gestalten zu können.
Nach der Übertragung aller Daten in die Software wählt der User für die eigentliche Konfiguration aus verschiedenen Wandtypen aus. Hier stehen bei TECEsmartwall unterschiedlichste Varianten zur Verfügung, beispielsweise raumhoch oder teilhoch, mit Dachschräge oder ohne sowie einseitig oder zweiseitig befestigt. Je nach getroffener Auswahl kann hier schon angegeben werden, ob die Abmessungen mit oder ohne Beplankung gelten sollen. Dann werden die gewünschten Module aus der Sortimentsliste ausgewählt. Einmal in die Tragwerkskonstruktion eingefügt, können sie ganz einfach hin- und hergeschoben und so an die gewünschte Position gebracht werden. Speziell für die Handwerker, die die Software für die Planung von Installationswänden zur Vorfertigung im eigenen Betrieb nutzen, gibt es ein eigenes Userprofil. Dieses bietet den Anwendern verschiedene Zusatzfunktionen wie beispielweise die Reduzierung der Tragwerksmaße, um später Bautoleranzen auffangen zu können. Hat man die Wand vollständig konfiguriert, können in wenigen Schritten bemaßte Wandskizzen erstellt werden, ebenso wie Ausschreibungsunterlagen, Angebote, Detaillisten und genaue Kalkulationen. Während Detail- und Sägelisten Information über das benötigte Material liefern, dienen die Wandskizzen zur Vorlage für die Fertigung der Installationswand in der Werkstatt.
Vorfertigung – mehr als eine Überlegung wert!
Ein weiterer nicht zu vernachlässigender Pluspunkt für die Werkstattvorfertigung ist die verbesserte Serviceleistung gegenüber den Kunden. Dadurch dass genau wie bei der industriellen Vorfertigung die Installationswände und -schächte vor Ort nur noch ausgerichtet, befestigt und angeschlossen werden müssen, verringert sich die tatsächliche Arbeitszeit auf der Baustelle um ein Vielfaches. So sind Auftraggeber deutlich flexibler bei der Koordination der unterschiedlichen Gewerke.
Zudem entfällt häufiges Hin- und Herlaufen zwischen Material und Einsatzort. Die Handwerker bringen die bereits montierten Vorwandelemente einmal ins Badezimmer, installieren sie dort und verlassen die Baustelle wieder. Insbesondere bei der Sanierung im bewohnten Zustand werden die Bewohner die so erheblich verringerte Lärm- und Schmutzbelästigung zu schätzen wissen.
Ob nun im großen oder im kleinen Stil, die Vorfertigung von Installationswänden und -schächten hat keine Nach-, aber viele Vorteile. Deshalb lohnt es sich auf jeden Fall, diese moderne und effiziente Art der Installation auszuprobieren.
1 Anstatt auf der Baustelle aus vielen Einzelteilen eine Sanitärwand zu bauen, kann man diese auch als fertige Baugruppe auf die Baustelle liefern
2 Eine fertige Baugruppe kann durch den eigenen SHK-Betrieb in der Firmenwerkstatt erstellt werden oder wird von einem Branchenpartner wie Tece montiert und geliefert
3 Die präzise Planung über Höhe, Breite und Position der Steig- und Fallleitungen ist Grundvoraussetzung für erfolgreiche Vorfertigung