Losgelöst vom rein funktionalen Nassbereich mit fließendem Wasser bietet das moderne Badezimmer individuellen Wellness-Komfort, zu dem die Vorwandinstallationstechnik ihren Teil beiträgt.
Nach seiner Markteinführung vor mehr als 50 Jahren entwickelte sich der Unterputz-Spülkasten der Firma Geberit zum Verkaufsschlager. Über 60 Millionen Exemplare wurden von Installateuren und Großhändlern weltweit verkauft. Der Gedanke, die gesamte Spültechnik in der Wand zu verstecken, anstatt wie gewohnt auf Putz zu installieren, war revolutionär und wurde seitdem stetig weiterentwickelt. Basierend auf den wertvollen Erfahrungen und Anregungen der Fachhandwerker konnte der UP-Spülkasten verbraucherorientiert weiterentwickelt und somit zukunftsfähig gemacht werden. Mit wassersparenden Spülfunktionen ausgestattet, trägt der Spülkasten von heute seinen Teil zur Entlastung der Umwelt bei. Bereits seit Ende der 80er-Jahre ist die Spül-Stopp-Spülung Standard im Bad, ab 1997 haben sich auch die 2-Mengen-Spültechnik und die individuelle Einstellung der Spülmenge durchgesetzt.
In logischer Konsequenz zur Entwicklung der Unterputztechnik etablierten sich etwa ab Mitte der 1980er-Jahre die sogenannten Vorwandinstallationen. Es wurde Trend, auch die übrigen Sanitärinstallationen in der Wand zu verstecken. Das Bad – bis dahin lediglich ein Funktionsraum – gewann zunehmend an gestalterischem Wert. Sichtbar blieb nur, was auch sichtbar sein sollte. Vordefinierte Strukturen konnten durchbrochen werden und moderne Raumaufteilungen waren fortan möglich. Somit avancierten Waschbecken, Toiletten und Duschbereiche dank der Vorwandinstallation zu Stilmitteln innovativer Badgestaltung.
Installationsvarianten
– Vorwandinstallation – teilhoch oder raumhoch
– Installationswand als Raumteiler
– Insellösung als gestalterisches Element
Funktional und langlebig
In Neubauten ist es heute Standard, die komplette Sanitärinstallation, inklusive Spülkasten, in einer Vorwand bzw. Trennwand unterzubringen. Auch wenn die Vorwandinstallation in massiver Nassbauweise ausgeführt wird, brauchen sich Hausbesitzer nicht um den eingemauerten Spülkasten zu sorgen: UP-Spülkästen sind so konzipiert, dass alle Einzelteile durch die Revisionsöffnung ausgetauscht werden können. So garantiert zum Beispiel Geberit für seine Produkte 25 Jahre lang die Verfügbarkeit von Ersatzteilen; immerhin sind einige der ersten Wandeinbauspülkästen des Herstellers, die vor über 50 Jahren installiert wurden, bis heute noch in Funktion.
Elektrisches WC
Auf einen Zeitraum von über 20 Jahren hinaus betrachtet sollte auch die Zukunftsfähigkeit ein Thema bei der Neuplanung eines Badezimmers sein. Mit der Installation von elektrischen Anschlüssen am WC ist man für zukünftige Bedürfnisse, wie etwa den Anschluss eines G Dusch-WCs oder eines elektrischen Fernauslösers gewappnet. Was einmal in der Wand liegt, muss später nicht mit hohem Aufwand nachgerüstet werden. Die aktuellen Entwicklungen in der Sanitärbranche zeigen, dass Zusatzfunktionen wie Geruchsabsaugung, berührungslose Betätigungsplatten, Spül-Fernbedienungen oder automatische WC-Beleuchtungen keine Zukunftsvisionen mehr sind, sondern schon jetzt zur Grundausstattung für moderne Bäder gehören. Auch hier sorgen vorinstallierte Anschlüsse für den späteren barrierefreien Gebrauch für Zukunftssicherheit.
Badträume verwirklichen
Konstruktionen in Trockenbauweise müssen sich nicht zwangsweise den gegebenen Raumstrukturen unterordnen. Ganz im Gegenteil lässt sich mit ihrem durchdachten Einsatz ein völlig neues Raumkonzept entwerfen. Es ist beispielsweise möglich, ein Stand-WC durch ein wandhängendes WC zu ersetzen oder die Toilette einfach an einen anderen Platz zu versetzen. Mit moderner Vorwandinstallationstechnik in Trockenbauweise lassen sich Gestaltungswünsche verwirklichen, ohne massiv in die Bausubstanz eingreifen zu müssen.
Bei der Vorwandinstallation werden fertige Installationselemente mit einem Tragwerk beliebig zu einer kompletten Installationswand kombiniert und vor die Wand gesetzt. Alle Ver- und Entsorgungsleitungen, Sanitäranschlüsse und der Spülkasten werden in dieser Wand untergebracht. Mit dem Installationssystem Geberit GIS erstellt der Sanitärfachmann aus einem Tragsystem, Montageelementen und einer System-Beplankung eine komplette Sanitärwand einschließlich einer verfliesungsfertigen Oberfläche. Eine Vorwand kann raumhoch, teilhoch, als Trennwand, Raumteiler oder Insellösung ausgeführt werden. Die Betätigung für die WC-Spülung kann wahlweise von vorne oder von oben platziert werden. Für jede Bausituation ist eine individuelle Lösung möglich. Entsprechende Installationselemente sind in verschiedenen Bauhöhen mit integriertem Spülkasten und den nötigen Anschlüssen verfügbar. Zur neuen Optik gewinnt man zusätzlich komfortablen Ablageplatz oder Stauraum. Überdies ermöglicht es die Vorwandinstallation dem Installateur, seinen Kunden eine kostengünstige und zeitsparende Komplettlösung aus einer Hand anzubieten.
Aus dem Stand an die Wand
Eine weniger aufwendige Lösung für Neubauten oder Renovierungsobjekte sind Sanitärmodule, die Spültechnik und Sanitäreinrichtung vereinen. Geberit hat mit seiner Produktreihe Monolith in diesem Segment einen Trend gesetzt, der zu jedem Badambiente passt und mit nahezu jeder gängigen WC-Keramik kombinierbar ist. Mit geringem Montageaufwand werden die Sanitärmodule vor der Wand installiert. Gefertigt aus hochwertigen Materialien, ausgestattet mit eleganten und berührungslosen Betätigungsplatten sowie atmosphärischer Beleuchtung setzen diese Sanitärmodule moderne Akzente.
Mehr Bodenfreiheit ist ein viel beachteter Aspekt bei der Badsanierung – besonders dann, wenn ein bestehendes Stand-WC mit Aufputz-Spülkasten das moderne Raumkonzept einschränkt. Mit dem Geberit-Sanitärmodul Monolith wird aus dem vorhandenen Stand-WC mit Aufputzspülkasten oder Druckspüler ein modernes WC mit einer optisch ansprechenden Oberfläche aus hochwertigem Sicherheitsglas. Zum System gehören Anschlussbauteile, mit denen sich der vorhandene Abwasseranschluss passend zur neuen WC-Keramik installieren lässt.
Lösungen für Dachschrägen
und Fensterbrüstungen
Bei der Planung von Bädern und WC-Räumen unter Dachschrägen lässt sich die Vorwandinstallation den Gegebenheiten und Raumgeometrien anpassen. Generell sollte der Kniestock mindestens einen Meter hoch sein, damit ein Bad unter dem Dach komfortabel genutzt werden kann. Üblicherweise werden Waschbecken und Spiegel an geraden Wänden geplant, WC und Badewanne unter der Schräge. Bei einer flachen Dachneigung rückt die Vorwand für die Sanitärinstallation entsprechend weiter in den Raum hinein. Der Platz muss deshalb nicht verloren sein: Mit Vorwand-Systemtechnik lässt sich bei Bedarf auch Stauraum in die Vorwand integrieren, zum Beispiel durch offene Ablagefächer.
Für Bausituationen im Bereich von Dachschrägen und unter Fensterbrüstungen hat der Hersteller Geberit den Omega-UP-Spülkasten mit einer Höhe von 82 cm entwickelt. In dieser Spülkastenserie sind alle wichtigen Kriterien in einem Montageelement vereint: optimierte Spülleistung auch bei geringen Bauhöhen, geräuscharmer Betrieb und – wie bei allen UP-Spülkästen – sparsamer Wasserverbrauch durch 2-Mengen-Spülung.
Aufgrund seiner Ausführung in drei verschiedenen Bauhöhen (82 cm, 98 cm und 112 cm) kann der Omega-UP-Spülkasten bei entsprechenden Raumsituationen mit einer halbhohen Vorwandinstallation eingesetzt werden – nicht nur unter Dachschrägen, sondern auch in und unter Fensternischen, kleinen Gäste-WCs oder kleinen Hotelbädern. In den beiden niedrigen Bauhöhen ist die Betätigung der Spülung von vorne und von oben möglich. Hierbei fügen sich die flächenbündigen Betätigungsplatten der Omega-Serie ästhetisch und dezent in die Badumgebung ein.
Innovativ in die Zukunft
Schon vor über 50 Jahren zeichnete sich das Familienunternehmen Geberit durch seinen Weitblick aus. Auch in der aktuellen Produktserie findet man Belege dafür, wohin der Trend in den nächsten Jahren gehen wird. Das Bad der Zukunft wird weitaus mehr elektrische Funktionen beinhalten – sei es für die Wassererwärmung eines Dusch-WC, für die LED-Anzeige an der Betätigungsplatte für die WC-Spülung oder einfach nur in Form einer atmosphärischen Beleuchtung, die je nach Stimmung des Bewohners das Bad mal in rotes, mal in blaues Licht taucht. Das Bad als Wohlfühloase ist bereits heute keine Vision mehr.