Das Einfamilienhaus mit seinem herrlichen Garten steht da wie gemalt und bei Beginn der Grillsaison tummelt man sich wieder im Grünen, hinter dem Haus. Der Zapfhahn war über den Winter hinweg in Betrieb geblieben. Nicht das man ihn dringend nutzen wollte, eher nicht. Aber es hat ja in den Jahren davor auch wunderbar funktioniert, ohne Einfrieren. Und selbst bei tiefen Minustemperaturen hätte man noch fließendes Wasser zapfen können. Wie das geht und was man bei einem solchen Anschluss beachten sollte lesen Sie in diesem Bericht.
Die Crux mit der Eisbildung
Wasser hat seine größte Dichte bei 4 °C. Weicht die Temperatur nach oben ab von diesem Zaubergrad, tanzen die Wassermoleküle einen immer wilderen Tanz und benötigen dazu mehr Platz. Das Wasser dehnt sich aus. Weicht man nach unten ab von 4 °C zieht sich das Wasser aber ebensowenig zusammen. Wasser besteht aus einem Dipolmolekül und tritt deshalb mit einer sogenannten Anomalie auf. Die Dipole stoßen sich derartig ab, dass es auch bei sinkenden Temperaturen einen zunehmenden Platzbedarf aufweist. Und diese Tatsache hat schon viele Schäden verursacht. Wenn es über mehrere Tage knackig kalt ist, frieren reihenweise Leitungen ein und platzen regelrecht. Der Druck durch das entstehende Eis kann Dimensionen annehmen, die selbst ein metallenes Rohr der Länge nach aufreißen kann, es berstet. Und die hier zitierten Aussenzapfstellen haben der Vergangenheit in diesem Zusammenhang für viel Ärger bei den Kunden und viel Arbeit bei den Installateuren gesorgt. Dabei gibt es bereits jahrzehntelang Abhilfe für eine durch Frost geborstene Aussenzapfstelle. Und nein, man muss sie nicht entleeren.
Der simple Trick
Wandert man im tiefen Winter mit einem Temperaturmessgerät durch eine Aussenwand, so stellt man fest, dass diese von außen nach innen immer wärmer wird. Und im Haus, auf der Wandoberfläche werden je nach U-Wert zwischen 15 und 19 °C erreicht. Baut man also einen Zapfhahn ins Gebäude läuft die Einfriergefahr gegen Null. Und setzt man den wasserführenden Teil einer Zapfstelle ins Haus, erreicht man denselben Effekt. Daher hat man schon vor vielen Jahren einfach die wasserführenden Teile eines Zapfhahns tatsächlich nach innen verlagert und mittels einer langen Spindel von aussen bedienbar eingerichtet. Einfach und effektiv bleibt also auf diese Weise das Wasser vor dem Einfrieren und der Zapfhahn vor dem Platzen geschützt.

Installationshinweise
Zur Anbindung der Armatur an das Trinkwasserverteilsystem sind mindestens 10 cm Rohrlänge einzuhalten.
Zur vollständigen Entleerung der Armatur ist diese mit Gefälle zur Außenseite (max 2%) einzubauen. Dies verhindert, dass der gestreckte Auslauf mit stehendem Wasser dann doch die Wärme aus dem frostfreien Bereich ableitet.
Das Einschleifen von Aussenzapfstellen empfiehlt sich eigentlich immer, da eine seltene Nutzung einer Außenzapfstelle die Regel sein dürfte. Bei seltener Nutzung verbleibt das Wasser über eine lange Zeit im Rohr und kann daher die Wasserqualität erheblich verschlechtern. Ist jedoch in Fließrichtung hinter einer Aussenzapfstelle nochmals eine weitere, häufig genutzte Zapfstelle montiert, sorgt dies für einen hygienischen Wasserwechsel. Als häufig genutzt kann für ein Erdgeschoss meistens die Küchenarmatur oder das Gäste-WC angesehen werden.
Neuerungen am Klassiker
In der Vergangenheit war den Nutzern der Armatur nicht immer klar, dass die gesamte Wasserfüllung der Armatur im Bereich des Wandverlaufs nach dem Schließen leerläuft. Das dauert bei der Frosti länger als bei einer Armatur mit kurzem Auslauf. In der Folge wurden von den Nutzern enorme Kräfte aufgewendet um die vermeintlich „undichte“ Armatur doch noch zu schließen.
Neu ist daher der Bediengriff mit integriertem Überdrehschutz, der einer Beschädigung der Bauteile durch übermäßig starkes Schließen vorbeugt.
Bediengriff, abschließbarer Bediengriff sowie Steckschlüsseloberteil zeichnen sich zudem durch ein einheitliches, harmonisches Design aus, mit welchem sich die Armatur optisch ansprechend in die Fassade einfügt.
In Sachen Montagefreundlichkeit punktet die Armatur mit der zweiteiligen Wandscheibe, die auch den Winkel der Gefällebohrung ausgleicht und für einen sauberen, wandbündigen Abschluss sorgt. Durch diesen Effekt bekommt die Armatur zusätzlich Halt. Die Fassade wird beim Anziehen des Auslaufgehäuses nicht beschädigt, ein Eindrücken der Wärmedämmung wird vermieden.
Neu konzipierte Montageflächen am Auslaufgehäuse bieten dem Fachhandwerker optimale Einbauunterstützung und ermöglichen eine Montage ohne Beschädigung der Oberfläche.
Die Armatur verfügt zudem über einen optimierten Verdrehschutz, der am Ventilsitz einrastet und so den Anschluss an die Trinkwasserleitung bereits bei der Rohbaumontage vor radialer und axialer Krafteinwirkung schützt. Der korrosionsbeständige, langlebige Werkstoff Rotguss unterstützt die Funktionssicherheit und die Aufrechterhaltung der Trinkwasserhygiene.
Endverbraucher profitieren von der hohen Auslaufleistung von 45 l/min bei 1 bar in DN 20 (40 l/min in DN 15).
Was ist zu beachten?
Eine solche Armatur darf ausschließlich in Bereichen eingebaut werden, in denen sichergestellt ist, dass im Absperrbereich der Armatur (beheizter Innenraum) ganzjährig Temperaturen T > 0 °C vorliegen
Die Mindestwandstärke von 150 mm Mauerwerk darf nicht unterschritten werden
Die Armatur muss mindestens 250 mm über dem höchstmöglichen Betriebswasserspiegel eingebaut werden
Aus Gründen der Trinkwasserhygiene wird empfohlen die Armatur in das Trinkwassersystem einzuschleifen, um Stagnation und Verkeimung in der Zuleitung zu vermeiden
Schlauchleitungen sind in der Frostperiode generell von der Armatur zu trennen