Eine Heizungsanlage hat während der Heizperiode unendlich viele Betriebszustände. Zu jedem dieser Betriebszustände gehört eine entsprechende Anlagenkennlinie, die sich theoretisch kaum ermitteln lässt. Grundlage der Pumpenauswahl ist der Volllastzustand, das heißt, diejenige Anlagenkennlinie, die durch die beiden Daten ṁ (Massenstrom/h)und H (Förderhöhe = max.Druckverlust) bestimmt ist.
Bei unterschiedlichen Rohrnetzen, z.b. bei einer Fußbodenheizung mit stark unterschiedlichen Stranglängen* ergeben sich Parabeln mit unterschiedlicher Steigung. Teilllastzustände werden in Heizungsanlagen üblicherweise durch Drosseln der Thermostatventile erreicht. Dabei nehmen die Widerstände am Thermostatventil zu und die Kurve wird steiler. Bei einem Förderstrom von Null wird eine Senkrechte erreicht, da die Widerstände unendlich groß geworden sind.
*Die Unterschiede in den Stranglängen und in der Durchflussmenge (Massenstrom) muss mit einem hydraulischen Abgleich egalisiert werden.
Die theoretische und die wirkliche Anlagenkennlinie unterscheiden sich in den meisten Fällen. Dies kann unter anderen an geänderten Rohrleitungsführungen liegen. Will man die tatsächlichen Widerstände in einem vorhandenen Rohrnetz ermitteln, so gibt es nur die Möglichkeit, diese mittels einer Differenzdruckmessung zu bestimmen.