Die Heizkosten steigen von Jahr zu Jahr. Das hat der kürzlich veröffentlichte Bundesweite Heizspiegel wieder gezeigt. Mit dem Einsatz moderner Brennwertkessel versuchen viele Haushalte, diese Kostenspirale aufzuhalten. Allein 4,5 Millionen Brennwertkessel sind in Deutschland aktiv. Diese Kessel sind besonders effizient, weil sie auch die in den Abgasen enthaltene Wärme, die latente Wärme nutzen. Bei anderen Heiztechniken entweicht diese ungenutzt durch den Schornstein als Wasserdampf. Nach Untersuchungen der Verbraucherzentrale Energieberatung schöpft allerdings nur ein Drittel der Kessel den Brennwerteffekt vollständig aus. Die vom Bundesumweltministerium geförderte Kampagne „Meine Heizung kann mehr“ zeigt Verbrauchern auf www.meine-heizung.de, wie sie mehr aus ihren Brennwertkesseln holen können. „Es ist ärgerlich, dass der Vorteil der Brennwerttechnik bei drei Millionen Kesseln verpufft. Meist fehlt die optimale Einstellung der Heizung durch einen hydraulischen Abgleich“, sagt Tanja Loitz, Geschäftsführerin der co2online gemeinnützige GmbH. Mit dem kostenlosen Online-Ratgeber WärmeCheck finden Hauseigentümer auf http://www.meine-heizung.de heraus, wie viel Heizkosten sie durch einen hydraulischen Abgleich sparen können.
Brennwerttechnik hilft Geld und CO2 einsparen
Ein Brennwertkessel kann mit Gas, Öl und inzwischen auch mit Pellets beheizt werden. Er kostet inklusive Einbau zwischen 5.000 und 10.000 Euro. Im Vergleich zu einem 20 Jahre alten Standardkessel spart er jährlich zwischen 10 und 20 Prozent der zugeführten Energie. In einem durchschnittlichen Einfamilienhaus (Verbrauch 2000 m³ Erdgas) sind das jährlich etwa 300 Euro. Der energiesparende Brennwerteffekt kommt allerdings nur vollständig zum Tragen, wenn das Heizwasser auf dem Weg vom Heizkörper zum Kessel unterhalb des Taupunktes des eingesetzen Brennstoffs abkühlen kann. Bei Erdgas sind das ca. 56°C, bei Heizöl 47°C. Fakt ist, je niedriger diese so genannte Rücklauftemperatur, desto besser für den Brennwerteffekt. Allerdings kann die Rücklauftemperatur nicht einfach an der Heizungsanlage eingestellt werden. Sie ergibt sich aus einer großen Spreizung zwischen Vorlauf und Rücklauftemperatur. Eine Heizungsoptimierung mit hydraulischem Abgleich nimmt direkten Einfluss auf die Spreizung. „Ein hydraulischer Abgleich ist eine wichtige Voraussetzung für effizientes Heizen. Hauseigentümer sollten ihn beim Einbau eines neuen Kessels gleich mit vornehmen lassen“, rät Tanja Loitz. Bei bereits installierten Brennwertkesseln kann der hydraulische Abgleich vom Fachhandwerker auch nachträglich vorgenommen werden.
So funktioniert der hydraulische Abgleich
Wer seine Brennwertheizung möglichst sparsam betreiben will, kommt an einem hydraulischen Abgleich nicht vorbei. Für diese Maßnahme werden die verschiedenen Komponenten der Heizanlage – vom Heizkessel über die Pumpe bis zu den Thermostatventilen – richtig eingestellt und auf den Gebäudewärmebedarf abgestimmt. Dabei reguliert ein Fachmann für jeden einzelnen Heizkörper die Menge an Heizwasser so, dass zu jedem Heizkörper nur die tatsächlich erforderliche Wärme transportiert wird. Das reduziert den Energieverbrauch weil zu dem auch noch die Heizungspumpe eingestellt wird. Diese Maßnahmen erhöhen den Wohnkomfort, weil störenden Strömungsgeräusche der Heizung verschwinden. Den passenden Handwerker finden Hauseigentümer mit dem Online-Branchenbuch „Rat und Tat“ auf www.meine-heizung.de. Ein hydraulischer Abgleich kostet – je nach Zustand der Heizung – zwischen 400 und 1.000 Euro.
Über co2online und „Meine Heizung kann mehr“
„Meine Heizung kann mehr“ (http://www.meine-heizung.de) ist eine Kampagne der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online. Die bundesweite Kampagne wird vom Bundesumweltministerium im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert und von der Verbraucherzentrale Energieberatung unterstützt. Die Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften ist wissenschaftlicher Partner. Gemeinsam mit einem branchenübergreifenden Netzwerk – mit Partnern aus Verbänden, Wirtschaft und Fachmedien – werden Verbraucher über persönliche Effizienzpotenziale informiert und motiviert, in Sachen hydraulischer Abgleich selbst aktiv zu werden.