Kurz und Schnell erklärt
Um Speicher-Wassererwärmer mit emailliertem Stahlbehälter vor Korrosion zu schützen, können statt Magnesium-Schutzanoden auch Fremdstrom-Anoden eingesetzt werden. Am Stahlbehälter wird Schwachstrom angelegt, so dass sich an der Behälterwand ein elektrisches Schutzpotenzial aufbaut. Das Prinzip des kathodischen Korrosionsschutzes durch Fremdstrom-Einspeisung hat sich bereits im Rohrleitungsbau bewährt.
Das Funktionsprinzip
Nach dem Motto „fire and forget“ kann die Opferanode auch gegen eine Permanent Anode ersetzt werden, die so edel ist, dass sie den emaillierten Stahlspeicher überlebt. Legt man nämlich eine ausreichende Spannung an diese Anode, so fließt ebenfalls, genauso wie beim Magnesiumopfer, ein Strom. Diese Elektronen stammen allerdings nicht von dem Magnesiumstab, sondern aus der Steckdose. Erzeugt man aus dem haushaltsüblichen Wechselstrom nämlich einen Gleichstrom und legt diesen geordnet an den Stahlbehälter und an die edle Titanoxidanode, so werden die Fehlstellen der Emaillierung verblüffend gleich auf die Elektronenwanderung reagieren. Geordnet bedeutet, dass man hier nicht einfach den Trafo der Modelleisenbahn auf Stellung drei stellt, sondern doch schon einiges mehr beachtet. Daher wird im Fall eines potentiostatischen kathodischen Innenschutzes – so heißt es dann unter Fachleuten – die Spannung anhand von Messwerten ständig korrigiert. Etwa 100 Mikrosekunden (Mikro für Millionstel) wird gemessen und dann 1000 Mikrosekunden eine entsprechende Spannung angelegt. Wartung kann man dann für diesen Schutz vergessen. Der Blick auf die grüne Kontrollleuchte reicht aus, um von einer sicheren Funktion der gesamten Mimik ausgehen zu dürfen. Erst bei einem kompletten Stromausfall wäre der Schutz eines so gesicherten Trinkwasserspeichers unterbrochen. Der Stromverbrauch solcher Anlagen ist nicht so hoch, wie oft befürchtet wird. Es sind lediglich 20 bis 30 kWh. Beim aktuellen Strompreis bleibt man also auf schlimmstenfalls 10 Euro hängen. Für das Rundum-Sorglos-Paket ist das doch echt nicht zu viel.
Zu guter Letzt!
Und ganz wichtig - Ein Einhanfen ist nicht zulässig, da hierbei die notwendige elektrische Verbindung zwischen Gewindekopf der Anode und Speichermantel beeinträchtigt und der Korrosionsschutz durch die Anode nicht mehr gegeben wäre. Besser ist es ein Dichtungsring zu verwenden.