Folgende Zuschrift erhielten wir von unserem Leser Philipp Grenz:
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Hallo SBZ-Monteur Team,
mein Geselle und ich sollen in den nächsten Tagen eine Solar-Anlage aufbauen. Dabei dürfen wir nicht wie üblich zu den bekannten Pressfittings greifen. Unser Kunde will das nicht gepresst haben sagt mein Chef. Nun meine Frage, da wir schon seit einiger Zeit eigentlich nicht mehr Löten. Welches Lot darf ich denn überhaupt nehmen? Geht auch Weichlot?
viele Grüße
Philipp Grenz
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Hallo Philipp,
gerne versuchen wir Dir zu helfen. Ist aber schon Interessant, dass euer Kunde nichts gepresst haben möchte. Wir haben das Deutsche Kupferinstitut (DKI) um Hilfe gebeten und promt eine Antwort erhalten.
Wir haben natürlich Philipp gefragt ob wir seine Anfrage im Blog veröffentlichen dürfen. Er hat seine Zustimmung erteilt. Dafür danke!
Bei der Erstellung von solarthermischen Anlagen ist nach DIN V EN V 12977-1 zu beachten, dass die in den Rohrleitungen verwendeten Materialien und Werkstoffe in der Lage sein müssen,
„der höchsten Betriebstemperatur und dem höchsten Betriebsdruck (unter Stagnationsbedingungen) standzuhalten“. Dies ist insbesondere bei thermisch hoch belasteten Bereichen der
Installation zu berücksichtigen. Da Weichlote bzw. Weichlotpasten, die nach Herstellerangaben dauerhaft Temperaturen von über 110°C standhalten, in Deutschland nicht angeboten
werden, ist die Anwendung der Verbindungstechnik Weichlöten aufgrund der zu erwartenden hohen Temperaturen nicht zu empfehlen.
Es sind also andere geeignete Verbindungstechniken (Hartlöten, Schweißen, Pressen oder Klemmen) zu bevorzugen. Hartlote werden in der DIN EN 1044, Flussmittel in der DIN EN 1045 beschrieben, wobei auch für diese Produkte ein RAL-Gütezeichen vergeben werden kann. Diese Produkte sind uneingeschränkt für die in Solaranlagen auftretenden Temperaturen und
Drücke geeignet.
Diese Lote und Flussmittel dürfen verwendet werden.