Die Zeit nach der bestandenen Gesellenprüfung ist so richtig spannend. Denn nun muss man alleine die Probleme auf der Baustelle lösen. Das was alles noch so "easy" aussah vor einem Monat entpuppt sich nun als noch nie dagewesenes Problem. Die "alten" Gesellen hatten nun einmal die Erfahrung und damit auch viele Problemlösungen parat. Im Handwerk gibt es nunmal keine Standardlösung, hier zäht die Individuelle Lösung eines Problems. Erfahrung lässt sich nunmal nicht in knappen vier Jahren erlernen. Hier ist Geduld verlangt, von sich, vom Chef, aber auch vom Kunden. Der Kunde sollte ruhig wissen, dass ein Jung-Monteur bei ihm arbeitet. Das nimmt den Druck vom Monteur und schafft Transparenz beim Kunden, dass nicht alles "mal eben" erledigt ist. Wer in einer solchen Situation ein paar Dinge beherrscht, der kann beim Kunden Punkten. Denn er erwartet ja nicht gleich die perfekte Lösung innerhalb kürzester Zeit. Die "Basics" sollte der junge Monteur dabei allerdings beherschen. Dabei sind Freundlichkeit, und sauberes Arbeiten besonders wichtig. Hier eine kleine Rangfolge der "Basics":
>Der Firmenwagen versperrt weder die Einfahrt zum Grundstück, noch steht die Karre mitten auf der Straße.
>Nach dem Klingeln und öffnen der Tür stellt man sich Namentlich vor. Schön ist es auch wenn der Kunde direkt mit Namen angesprochen werden kann. Unbedingt auch den Firmennamen nennen.
So könnte es aussehen: Guten Tag Frau Huckebein, mein Name ist Herr Sauer und ich komme von der Fa. Scholz Haustechnik.
>Wichtig auch für den Kunden, der Monteur hat sich schon mit seinem Problem, oder Auftrag beschäftigt er ist also nicht der Ahnungslose, also unbedingt vorher mit dem Chef den Auftrag besprechen.
Damit gewinnt man:
Mein Cheft, Herr Scholz hat mir schon von den durchzuführenden Arbeiten berichtet. Haben Sie noch Ergänzungen, oder Änderungswünsche?
>Beim Betreten des Hauses des Kunden dringt man in seine Privatsphäre ein. Jetzt heißt es volle Konzentration und alles unterlassen was man auch selbst nicht mag. Der Kunde zeigt den Weg zum Arbeitsplatz! Unbedingt Überschuhe im Kundenhaus tragen. Ist der Arbeitsbereich abgegrenzt wird dieser mit Vlies professionell ausgelegt und Vasen aus der Ming-Dynastie lässt man vom Kunden wegstellen. Gilt natürlich auch für andere Wertgegenstände:-)).
>Man betritt andere Räumlichkeiten nur, nachdem der Kunde davon unterrichtet wurde. Beispiel:
Frau Huckebein, ich muss mal zwecks Entlüftung der Heizkörper alle Räume betreten. Ist das in Ordnung?
>Der Rückzug sollte auch nicht Wortlos geschehen. Man bespricht alle durchgeführten Arbeiten mit dem Kunden und klärt eventuelle Nacharbeiten, wie Maurer, Fliesenleger etc.. Das setzt natürlich voraus, dass man darüber auch Auskunft geben kann, ansonsten sollte man auf den Chef verweisen. Alternativ bietet man den Kunden an, sich darum zu kümmern was dann allerdings auch getan werden muss. Kunden haben ein Elefantengedächnis, sowohl für gute Arbeit aber auch für einen schlechten Job.
>Sebstverständlich wird der Dreck mitgenommen und der Arbeitsbereich komplett gesäubert. Der Rückzug sollte genauso freundlich geschehen wie der erste Kontakt. So könnte das aussehen:
Frau Huckebein ich habe die Arbeiten erledigt. Kann ich noch etwas für Sie tun? Ich bedanke mich im Namen meines Chefs für ihren Auftrag.
Von nun an habt ihr euch einen Stammkunden erabeitet. Wenn Frau Huckebein eine Problem hat mit ihrer Haustechnik, dann wird sie nach den Herrn Sauer fragen, der so toll und kompetent gearbeitet hat. So ist das auf dem Weg zum "Alt-Gesellen". Hat also nicht unbedingt was mit dem Lebensalter zu tun.
Es gratuliert zur bestandenen Gesellenprüfung der SBZ-Monteur und wünscht Euch viel Erfolg.