Heizöle nach DIN 51603- 1 und DIN V 51603-6
Grundsätzlich sind drei Heizölsorten zu unterscheiden:
–– Heizöl EL Standard, das sogenannte Standard Heizöl EL (DIN 51603- 1)
–– Heizöl EL Schwefelarm, das schwefelarme Heizöl EL (DIN 51603- 1)
–– Heizöl EL Alternativ, z. B. das sogenannte Bioheizöl, (DIN V 51603-6)
Schwefelarmes Heizöl und Standard Heizöl unterscheiden sich hinsichtlich des Schwefelgehalts, der definierten Schmierfähigkeit und beim Einsatz von aschebildenden Additiven, die im schwefelarmen Heizöl unzulässig sind. Das schwefelarme Heizöl wurde insbesondere für die Öl-Brennwerttechnik und neue Brennertechnologien wie z.B. Oberflächenbrenner entwickelt. Die Produktvorteile kommen jedoch genauso in allen übrigen Heizkesseln zum Tragen. Der Schwefelgehalt wurde nicht nur wegen der Umwelteigenschaften reduziert – Kondensateinleitung ohne
Neutralisation, niedrige Schadstoffemissionen –, sondern weil ein hoher Schwefelanteil auch nachweislich zu höheren Ablagerungen und Rückständen im Gerät führt. Das schwefelarme Heizöl, erhöht somit generell die Betriebssicherheit und ermöglicht einen dauerhaften hocheffizienten Betrieb der Ölheizung.
Bioheizöl wird heute durch die Mischung von schwefelarmem Heizöl und FAME (Fatty Acid Methyl Ester) hergestellt, allgemeinsprachlich auch Biodiesel genannt. Die Mischung muss als Heizöl EL Alternativ, z. B. das sogenannte Bioheizöl, gekennzeichnet werden und darf nicht als Standard oder schwefelarmes Heizöl ausgeliefert werden. Wenn der „Bio-Anteil“ beispielsweise zwischen 3 und < 5,9 Prozent liegt, muss das Heizöl als „Heizöl EL A Bio 5“ bezeichnet werden. In der Vergangenheit waren teilweise aschebildende Additive für Betriebsstörungen ursächlich, deshalb dürfen nach DIN 51603- 1 und DIN V 51603-6 diese Additive nicht im schwefelarmen Heizöl und im nicht Bioheizöl eingesetzt werden.
Additivierung durch den Mineralölhandel
Heizöl wird schon während der Produktion in der Raffinerie mit einer Grundadditivierung durch den Hersteller versehen. Dies ist erforderlich, um das normgerechte Kälteverhalten, die erforderliche Schmierfähigkeit oder auch die sichere Handhabung (durch Additive wird z. B. eine statische Aufladung reduziert) sicherzustellen. Durch die Zugabe der sogenannten Premiumadditive – in der Regel automatisch am Tankwagen – können weitere Qualitätseigenschaften positiv beeinflusst und die Betriebssicherheit einer Ölfeuerungsanlage in der Praxis erhöht werden. Diese
Additive sind u. a. vorteilhaft bei langen Lagerungszeiten, sie können die katalytische Wirkung von Buntmetallen auf die Ölalterung reduzieren, ggf. den Verbrennungsprozess unterstützen oder auch Ablagerungen reduzieren. Überdies kann durch Additivierung Ölgeruch überdeckt werden. Doch auch hier gilt: "Viel hilft nicht Viel". Hier muss mit der nötigen Erfahrung herangegangen werden. Der ein oder andere übermäßig motivierte Tankwagenfahrer hat seine Chancen mit dem Zusatzgeschäft erkannt und es manchmal mit dem "Panschen" übertrieben. Zur Folge hat dies meist böse Flammenstörungen, nur weil das Öl nicht nach Öl sondern nach Rosen duften sollte.