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Eine wundersame Vermehrung

Trotz ständiger Förderung steigende Rohölreserven

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„Noch 21 Jahre, dann ist aber Schluss mit lustig, weil es dann nämlich kein Öl mehr gibt!“ So "orakelte" man im Jahre 1940. Damals waren nur noch lächerliche sechs Milliarden Tonnen dieser begehrten Soße verfügbar, so glaubte man.

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Bei dem heutigen Verbrauch von fast vier Milliarden Tonnen pro Jahr wären die 1940er Reserven innerhalb von eineinhalb Jahren weggeputzt worden. Ab dann hätte der böse Antiökologe aus der Nachbarschaft seinen Geländewagen zum Bäcker um die Ecke schieben müssen. Gegönnt hätte man es ihm ja, diesem Depp! Aber die Frage stellt sich natürlich: Woher diese Zunahme an Rohöl und damit die sich ändernden Prognosen für den Zeitraum, den uns das Öl noch im Autotank auf dem Weg zum Bäcker und sonst wo hin begleiten wird?

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Ressourcen und Reserven

Zunächst einmal ist natürlich klar, dass sich in diesen kurzen Zeiträumen kein Heizöl nachbilden kann, erst recht nicht in den dafür notwendigen Mengen. Zur Bildung von Erdöl sind einige Millionen Jahre notwendig. Es liegt also daran, dass man den Blick auf die Reserven anpasst. Durch neue Ölfunde kann sich diese Szenerie natürlich gewaltig ändern. Aber nicht jedes angenommene oder bereits nachgewiesene Vorkommen wird sofort als Reserve eingestuft. Es gibt Vorkommen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Erde ruhen. Aufschluss und letzte Sicherheit wird aber erst eine Bohrung ergeben. Unter diesen Umständen gilt dieses noch nicht gewonnene aber vermutete Öl als Ressource, auch wenn es derzeit noch mit einem zu hohen Aufwand gewonnen werden müsste. Hierzu zählen zum Beispiel Ölsand und Ölschiefer. Die Förderung gilt meist als unwirtschaftlich und dennoch zählen diese Vorkommen zu den Rohöl-Ressourcen. Durch die fortschreitende Technik können Ressourcen zu Reserven werden. Trotz der notwendigen enormen Investitionen versprechen sich Wirtschaftsunternehmen nämlich ebenso große Gewinne dadurch, dass Sie auch die schwierigsten Probleme zur Ölgewinnung lösen. So kommt immer wieder was dazu, zu den Reserven.

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Ölsand und andere Exoten

Was bei den Russen und Saudis seit Jahrmillionen bereits pumpfähig in riesigen Hohlräumen unter der Erde liegt, ist in Venezuela und Kanada fein verteilt zwischen Sandkörnern eingelagert. Liegt eine solche ölige Schmiergelpaste mehr als 75 Meter unter der Erde, belässt man diese dort. Um das schmierige Zeug trotzdem zu fördern, wird es unterirdisch dünnflüssig und damit fließfähig gemacht. Erst dann bringt man die verflüssigten Kohlenwasserstoffketten ans Tageslicht. Ist die Überdeckung mit Erdreich geringer als 75 Meter, lohnt sich das Baggern. Ähnlich wie in Deutschlands Braunkohle-Tagebau schaufeln riesige Bagger das ölhaltige Material zur Weiterverarbeitung auf Förderbänder und gigantische Trucks. Zurzeit wird auch das Tiefseeöl gefördert. Dies ist nicht nur sehr kostspielig sondern auch mit einigen Risiken verbunden. Der Golf von Mexiko offenbarte neulich noch, was passieren kann, wenn man mit so einem riesigen Bohrgestänge hantiert und fataler Weise auch noch fündig wird. Wer jemals mit einer TE 72 und einem zwei Meter langen 6-er Bohrer einen Papierrollenhalter angebohrt hat, kann sich ein Bild von den Komplikationen machen, wohlgemerkt ohne Ankörnern und auf glatter Fliese. Als eine weitere wichtige Fundstelle gilt noch das polare Öl. Auch diese Reserven sind nur teuer zu erschließen. Zwar hilft die globale Erwärmung bei der Befreiung der potenziellen Förderstätten von dem hinderlichen Eis. Trotzdem ist man bei den heutigen Ölpreisen auf dem Weltmarkt noch nicht bereit, so tief in die Tasche zu greifen.

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Zahlen und Fakten

Die Rohölreserven liegen zurzeit bei geschätzten 184 Milliarden Tonnen. Bei einem Weltjahresverbrauch von rund 3,9 Milliarden Tonnen reicht es also locker bis 2057. Und bis dahin hat man bereits wieder neue Fundstellen ausgemacht. Besteht also überhaupt Grund zur Sorge?

Na klar, das Zeug ist als Ressource oder Reserve, wie auch immer, ein endliches Fossil. Es wird also die weltweite Energieversorgung zeitlich und mengenmäßig nur noch begrenzt unterstützen können. Es gilt also, den Verbrauch von weltweit täglich 12 Milliarden Liter Heizöl zu verringern und dringend Alternativen an den Start zu bringen.

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Film zum Thema

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