Mit der überarbeiteten Energieeinsparverordnung (EnEV 2014) und den Durchführungsverordnungen zu Öko-design (ErP) und Energiekennzeichnung (Energielabel)(EuP) für Raumheizgeräte und Warmwasserbereiter haben Bund und EU Änderungen der Gesetzeslage auf den Weg gebracht, die weit reichende Auswirkungen auf die Heizungsbranche haben. Einen umfassenden Überblick über die drei Themen bietet der heute veröffentlichte „Leitfaden Energieeffizienz“ des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP) e. V.: In der fast 40-seitigen Broschüre informiert der Branchenverband in zahlreichen Schaubildern und Grafien über Neuerungen und Stichtage und stellt eine Reihe höchst interessanter Musterrechnungen vor. BWP-Geschäftsführer Karl-Heinz Stawiarski sieht in den neuen Regelwerken und Verordnungen eine „historische Chance“ für die Wärmepumpen-Branche: „Da Wärmepumpen extrem sparsam mit den primärenergetischen Ressourcen umgehen, profitiert die Technologie von den verschärften EnEV-Standards und der verbesserten Transparenz durch das gemeinsame Energielabel. Wir hoffen, dass uns mit dem Leitfaden gelungen ist, die komplexen Thematiken ebenso gründlich wie verständlich aufzubereiten.“
Die inhaltliche Klammer, die alle drei Themen zusammenhält, ist dabei die überragende Effizienz der Wärmepumpentechnologie. So rechnet der BWP vor, dass Wärmepumpen ab einer Jahresarbeitszahl von 2,0 weniger Primärenergie als ein Gaskessel verbrauchen. Durch diesen Effizienzvorsprung, so der Verband, erfüllen Häuser mit Wärmepumpe problemlos auch künftige EnEV-Standards und erreichen beim Energielabel in aller Regel die hohen Labelklassen (A+ bis A+++). „Die wachsenden Anteile Erneuerbarer Energien im deutschen Strommix werden den Effizienzvorsprung der Wärmepumpe weiter verstärken“, zeigt sich der BWP-Geschäftsführer überzeugt. Denn je mehr Strom aus regenerativen Quellen in deutschen Stromnetzen fließt, desto niedriger fällt der Primärenergiefaktor für Strom aus. Gerade erst hat der Gesetzgeber im Zuge der EnEV-Novelle auf die Zunahme der Ökostromerzeugung mit einer Absenkung des Primärenergiefaktors von 2,6 auf zunächst 2,4 und zum 1. Januar 2016 schließlich auf 1,8 reagiert. Weil sich dadurch automatisch auch der Primärenergiebedarf von Häusern mit elektrischen Wärmepumpen reduziert, bewältigen diese die gleichzeitig verschärften primärenergetischen Anforderungen der EnEV quasi von allein. Karl-Heinz Stawiarski kommentiert: „Selbst Häuser, die vor 10 Jahren nach damals gültigem EnEV-Standard errichtet wurden, erfüllen problemlos die primärenergetischen Vorgaben der EnEV ab 2016 – mit Wärmepumpen baut man eben zukunftssicher.“
Dass elektrische Wärmepumpen zudem beim Energielabel besser abschneiden als alle Konkurrenztechnologien lässt die Branche zudem auf positive Effekte auch für den Sanierungsmarkt hoffen. Leitfaden-Autor Alexander Sperr, Referent für Technik und Normen beim BWP, erläutert: „Gerade das Regelwerk für die Effizienzkennzeichnung ist durch die Vielzahl der verschiedenen Label und Stichtage sehr unübersichtlich und vom Fachpartner schwer in die Praxis zu übertragen. Wir hoffen deshalb, dass der „Leitfaden Energieeffizienz“ vielen Architekten, Fachplanern und Installateuren dabei helfen wird, Bauherren und Sanierern durch eine sachkundige Empfehlung zu einem Heizsystem mit Zukunft zu verhelfen.“ Der Leitfaden Energieeffizienz steht hier zum kostenlosen Download bereit Leitfaden Energieeffizienz