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6 Praxis-Tipps für die Fußbodenheizung

Worauf muss der SHK-Handwerker bei Fußbodenheizungen in Fluren achten? Soll das Gäste-WC einen eigenen Heizkreis bekommen? Unsere Praxis-Tipps beantworten diese und weitere Fragen.

Fußbodenheizung unter der Wanne?

Wenn Estrich im gesamten Badezimmer aufgebracht werden kann, ist zu empfehlen, die Fußbodenheizung auch unter der Badewanne oder Duschwanne zu verlegen. Die Fläche erbringt dort noch immer 60 % der ursprünglichen Leistung. Damit wird der Wärmebedarf häufig gerade in kleinen Bädern gesichert und die gleichmäßigen Strahlungstemperaturen erhöhen die Behaglichkeit.

Eigener Heizkreis für Diele und Flur?

Werden Verteiler angelegt, sollte die Diele mit einem eigenen Heizkreis geregelt werden. Die Norm EN 1264 fordert, dass in jedem beheizten Raum ein eigener Heizkreis vorhanden sein muss. Zudem kann ein Raum wärmetechnisch nur kontrolliert werden, wenn er über einen eigenen Heizkreis geregelt werden kann. In Hotels oder Büros aber auch in hochgedämmten Eigenheimen führt dies immer wieder zu Problemen, da dort alle Verteilleitungen durch einen (innenliegenden) Flur verlegt werden, der fast keinen Wärmebedarf hat. Im Winter sind diese Räume permanent überheizt. Eventuell sind hier Dämmmaßnahmen durchzuführen. Mehr zu dieser oft noch unterschätzten Problematik lesen Sie im SBZ-Fachbeitrag „Sind Anbindeleitungen zu dämmen?“.

Gäste-WC: Norm verlangt eigenen Kreis

Auch das Gäste-WC ist mit einem eigenen Heizkreis auszustatten. Oft werden aus der Diele Rohre in das WC gelegt, um Regelungskomponenten und den Verteilerabgang zu sparen. Dies ist nicht normgerecht. Nur mit dem Einverständnis des Bauherrn können jedoch andere Lösungen erarbeitet werden. Dazu sollte der SHK-Handwerker unbedingt eine schriftliche Bedenkenanmeldung (§13 VOB) machen. Wie man das Schreiben rechtlich sicher aufsetzt, erläutert der SBZ-Fachbeitrag „Prüfungs-, Aufklärungs- und Hinweispflichten des Installateurs“.

Küche: Heizung unter den Küchenmöbeln?

Eine Fußbodenheizung ist in der Küche unter den Küchenmöbeln nahezu ein Muss: Der Grund ist die hohe Belastung durch Wasserdampf bei gleichzeitiger Dichtheit der Gebäudehülle. Der Wasserdampf diffundiert nicht schnell genug aus dem Raum und überschreitet an den kältesten Punkten, zum Beispiel hinter der nicht beheizten Küchenzeile, 80 % relative Feuchte. In Küchen treten deshalb an den Außenwänden hinter den Küchenzeilen immer häufiger Schimmelpilze auf.

Schlafzimmer: Heizung unter dem Bett?

Wenn im Schlafzimmer unter dem Bett hohe Temperaturen vermieden werden sollen, sind zwei Heizkreise die empfehlenswerte Lösung. Dabei bleibt der Heizkreis unter dem Bett in aller Regel abgestellt. Dies gilt natürlich nicht, wenn wegen Krankheit oder tiefen Außentemperaturen eine höhere Temperatur im Raum erreicht werden soll. Bei der Planung sollte berücksichtigt werden, dass manche Schlafräume später durchaus auch als Kinderzimmer oder Büroraum (um)genutzt werden.

Temperatur in Aufenthalts- und Randzonen

Die Aufenthaltszone ist der Bereich des Fußbodens, der für den Daueraufenthalt der Bewohner vorgesehen ist. Zur Vermeidung von Gesundheitsproblemen sollte die Temperatur den Wert von 29°C an keiner Stelle überschreiten. Die Randzone ist ein maximal 1m breiter Streifen des Fußbodens entlang der Außenwand. Er ist nicht für den Daueraufenthalt von Personen vorgesehen. Der maximale Wert der Oberfläche darf 35°C nicht überschreiten.

Diese klassischen Temperaturwerte sind heute aufgrund des niedrigeren Wärmebedarfs jedoch nicht mehr praxisrelevant. Im SBZ-Fachbeitrag „Auslegungskriterien bei Fußbodenheizungen“ wird erörtert, dass 23 bis 24°C Fußbodentemperatur ausreichen.

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