Werkzeugeinsatz auf der Baustelle
Werkzeug - was wäre man als Monteur ohne diese Ausstattungselemente? Ohne diese Tools bliebe vieles tatsächlich nur theoretisch möglich. Aber wenn man sich mal ein paar Gedanken genau zu diesem Thema macht, scheint die Realität ein anders Bild zu zeichnen. Von entsprechender Würdigung ist oft keine Spur zu erkennen.
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Nur ein Mittel zum Zweck sind die Werkzeuge in der harten Wirklichkeit. Wer das so sieht, dem kann man daraus nicht einmal mehr einen Vorwurf machen, denn sinngemäß bedeutet „Tools“ ja tatsächlich nichts anderes als eben das. Aber diese ‚Mittel zum Zweck’ sollen diese Rolle ja nicht nur bei der Abwicklung eines einzigen Auftrags spielen. Sie sollen ja auch noch für den nächsten und übernächsten Einsatz fit und spritzig sein…
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Futsch ist futsch…?
Den Blick auf die Arbeit gerichtet, haben Werkzeuge aber in erster Linie die Aufgabe zu dienen. Und wenn man ein Werkzeug dann nicht mehr benötigt, landet das am Boden des vorübergehenden Arbeitsplatzes. Irgendwo - nicht selten auch unter diversem Verpackungsmaterial oder sogar darin. Dann ist die Arbeit erledigt und es gilt aufzuräumen. Das Werkzeug (also das, was man findet) landet wieder in der Werkzeugkiste. Egal wie, Hauptsache, das Ding geht zu. Und das Verpackungsmaterial? Ab damit ins Auto und an der Firma dann ab damit in den Container. Kurzer Prozess - Zeit ist Geld. Dann, beim nächsten Kunden, kann es sein, dass Fragen aufkommen: Wo ist denn der große Kreuz-Schraubendreher? Mensch, wir hatten doch auch mal eine Pumpenzange! Die Werkzeugkiste hat darauf keine Antworten. Weg ist das Zeug. Wahrscheinlich aus versehen mit dem Verpackungsmüll beseitigt. Also, ab zum Chef. Der muss jetzt für Ersatz sorgen…
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Ex und hopp geht nicht
Gut, wenn mal ein Tool verschwunden ist, dann wird das der Boss ohne Frage auch tun. Häufen sich solche Verlustmeldungen jedoch und es drängt sich der Verdacht auf, dass Werkzeuge jeweils nur einmal verwendet werden, haut das finanziell ganz schön rein. Eine einfache aber professionelle Pumpenzange (also kein Bastlerspielzeug) kostet immerhin schon rund 13 Euro. Und ein vernünftiger großer Kreuz-Schraubendreher ist unter sieben Euro auch nicht zu haben. Und so sind da einfach mal 20 Euro verloren gegangen. Passiert das jedem Monteur mit schöner Regelmäßigkeit, laufen da im Monat ganz beachtliche Sümmchen an Werkzeug-Ersatzkosten auf. Kosten, die den Gewinn des Unternehmens schmälern und damit auch die Arbeitsplätze ein stückweit unsicherer machen. Es ist folglich im Interesse jedes Einzelnen, dass Werkzeugverluste vermieden werden. Damit sind aber nicht nur die Verluste gemeint, die durch das Verlieren (bzw. das nicht mehr wiederfinden) von Werkzeugen entstehen. Verluste entstehen oft auch durch unachtsame Behandlung des Equipments. Da liegt die Bohrmaschine nach dem Einsatz auf dem Boden und man trampelt darauf rum oder wird aus Versehen vom Gerüst geschubst. Was dann da abstürzt, ist kann so zwischen 70 und 350 Euro wert gewesen sein.
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Alles anketten, oder was…?
Nun mag sich der eine oder andere eines alten Sprichwortes erinnern: Wo gehobelt wird, da fallen Späne. Und wo Werkzeuge eingesetzt werden, da gibt es auch Verluste. Das stimmt, wenn man damit die Verluste meint, die sich durch unvermeidbaren Verschleiß irgendwann bemerkbar machen und deshalb Ersatz nötig wird. Der Sinnspruch gilt aber nicht, wenn Werkzeug verloren geht oder durch unsachgemäße Behandlung unbrauchbar wird. Wie kann es möglich sein, dass sich Schraubendreher, Pumpenzange und Co unbemerkt auf Nimmerwiedersehen verabschieden? Nun, ganz einfach durch die fehlende Übersicht über den Werkzeugbestand. Eine Chaos-Werkzeugkiste (oder verschärft: ein Werkzeugeimer) lässt nicht auf den ersten Blick erkennen, ob alles wieder drin ist. Es gibt keine freien Plätze, die nach Füllung schreien. Also wird auch nichts vermisst - jedenfalls so lange nicht, wie man es nicht wieder benötigt. Dann ist es aber zu spät. Hat jedes Tool in der Kiste oder im Werkzeugkoffer seinen Platz, muss man nach Abschluss der Arbeit nur kontrollieren, ob jeder Bereich bestückt ist. Lücken fallen auf und regen zum suchen an. Dann wird auch das Verpackungsmaterial noch einmal durchgeschüttelt - und siehe da: die Pumpenzange oder der Schraubendreher kommt wieder zum Vorschein. Es ist außerdem kein Akt, teure Werkzeuge, wie Maschinen und Messgeräte, nach ihrem Einsatz sofort wieder wegzupacken. Das schafft Platz, sorgt für einen aufgeräumten Arbeitsplatz und vermittelt dem Beobachter (also meistens dem Kunden) den Eindruck professioneller Arbeitsausführung.
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Neben der Kontrolle auf Vollständigkeit sollte man es zur Regel machen, die Maschinen einmal in der Woche zu pflegen. So werden Koffer und die Bohrmaschine, die in der Woche auf der Baustelle schwer gearbeitet hat, wieder gereinigt, die Bohrersätze kontrolliert und wenn nötig erneuert. Auf diese Weise hat man jederzeit vollständiges und einsatzbereites Werkzeug dabei; eben fit und spritzig.