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Seminarbesuche

Lernen für den eigenen Erfolg

Qualifizierung durch Seminarbesuche misst sich an den zukünftigen Anforderungen an Mitarbeiter, nicht an den gegenwärtigen. Für fortschrittliche Betriebe und ehrgeizige Mitarbeiter gilt die Überlegung: „Welche Fortbildungsmaßnahmen sind heute wichtig, damit ich morgen gut aufgestellt bin?“. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, muss auch der Arbeitgeber ein lebendiges Interesse an Schulungen seiner Mitarbeiter haben. Weiterbildung wird nicht dem Zufall und der guten Stimmung überlassen, sondern erfolgt nach intern festgelegten Kriterien und individuell auf den einzelnen Mitarbeiter bezogen. Was in Seminaren erlernt ist, soll zeitnah im Berufsalltag umgesetzt werden. Neu Erlerntes muss mit dem vorhandenen Wissen und den Erfahrungen nahtlos verknüpft werden, damit Seminarbesuche sinnvoll sind. Weiterbildung hat im harten Wettbewerb große Bedeutung, weil sich Mitarbeiter nur durch ihren aktuellen Stand an Fachwissen ihren Arbeitsplatz sichern können.

Bewirbt sich der Monteur woanders, bringt er im Einstellungsgespräch die Teilnahmebescheinigungen der letzten Seminarbesuche mit und beweist dadurch, dass er sich um neues Wissen bemüht hat. Nach einer Forsa-Umfrage im Auftrag des „Instituts für Lernsysteme ILS“ möchten sich vor allem karrierebewusste Mitarbeiter weiterentwickeln. Bei einer jährlichen Arbeitszeit von ca. 1500 Stunden ist eine Weiterbildung von 15 Stunden (zwei Seminartage) gerade mal 1 Prozent, das Mindeste, was man sich selbst gönnen sollte. Schließlich hat auch der Betrieb Vorteile von aktuellen Fachkompetenzen der Monteure, ein Seminarbesuch sollte nicht an den Teilnahmegebühren scheitern. Oder daran, dass das Tagesgeschäft wichtiger ist als Seminarbesuche. Deshalb kann man vom Arbeitgeber erwarten, dass er seinem Team Fortbildung anbietet. Der Mitarbeiter verpflichtet sich dann aber auch, im Betrieb zu bleiben, seine Kündigung ist für einen bestimmten Zeitraum ausgeschlossen, wenn der Arbeitgeber die Kosten der Weiterbildung voll übernommen hat.

Jeder Teilnehmer muss von realistischen Erwartungen ausgehen. Wer „150 brandneue Tipps“ erwartet, wird enttäuscht zurückkommen. Im Seminar wird nicht das Rad neu erfunden, es wird verbessert, verändert, zukunftsfähiger.

Webinare – die Alternative

Im Webinar werden Informationen per Online-Vortrag vermittelt. Rede und Antwort zwischen Referenten und Teilnehmern sind über Chat möglich. Die Vorteile werden immer wieder betont: Der Seminarteilnehmer muss sich nicht auf einen Seminarraum umstellen, die vertraute Umgebung, zu Hause oder im Büro, wird begrüßt. Mit dem Webinar spart man Reisekosten und die Übernachtung.

Trotz der zahlreichen Vorteile für Arbeitgeber und Teilnehmer gibt es auch Nachteile: Seminare am Bildschirm verlangen eine besondere Konzentration. Bei Befragungen haben sich über die Hälfte der Webinar-Teilnehmer kritisch geäußert und nur eine Zeitdauer von zwei bis drei Stunden täglich für sinnvoll gehalten. Präsenztraining wird daher auch in Zukunft einen sehr hohen Stellenwert behalten, insbesondere wenn Fertigungsschritte eingeübt werden sollen.

Seminarzeit ist nicht Freizeit

Der Seminartag ist ein Arbeitstag und wird nicht mit Urlaub oder Überstunden verrechnet. Durch diese großzügige Regelung des Arbeitgebers verpflichtet sich der Mitarbeiter im Gegenzug zu Seminarergebnissen. Wer vom Seminar zurückkommt, braucht einen vergrößerten Handlungsspielraum, damit er das neu erworbene Wissen umsetzen kann. Erfahrungen aus dem Seminar sollten auch zeitnah am Arbeitsplatz umgesetzt werden können. Teilnehmer klagen oft über die mangelnde Möglichkeit, nach dem Seminarbesuch etwas zu ändern. Da ist jeder Betrieb gefordert, die neuen Erkenntnisse auch zeitnah zu integrieren.

Wer ist der Beste Anbieter?

Neben den Schulungen der großen SHK-Partner und der Industrie, die auch schon mal etwas subjektiv gehalten sind, gibt es andere neutrale Anbieter. Dazu zählen unter anderem die Fachverbände und Handwerkskammern. Zu erwähnen sind natürlich auch Institute, die nach DIN EN ISO 90001 zertifiziert sind. Eine solche Auszeichnung garantiert hochqualifizierte Aus- und Weiterbildung.

Online und daheim einem Seminar zu folgen, ist eine clevere ­Alternative zu den Präsenzveranstaltungen

Bild: Getty Images

Online und daheim einem Seminar zu folgen, ist eine clevere ­Alternative zu den Präsenzveranstaltungen

Zitat

Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Sobald man aufhört, treibt man zurück.

Benjamin Britten, England

Zitat

Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein.

Philipp Rosenthal, Unternehmer

Zitat

Eine Fähigkeit, die nicht immer wieder zunimmt, geht allmählich zurück.

aus China

Autor

Dipl.-Betriebswirt Rolf Leicher
ist Fachautor und Referent; Telefon: (0 62 21) 80 48 82

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