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Konzentration bei der Arbeit

Bin bei mir

Konzentration ist die mentale Fähigkeit, seine Aufmerksamkeit ausschließlich auf eine bestimmte Tätigkeit zu fokussieren. Manchmal ist es nicht leicht, sich längere Zeit voll auf die Montage zu konzentrieren. Vor allem nachmittags, wenn das Leistungshoch vom Vormittag vorüber ist. Wenn man mit seinen Gedanken abschweift, kann man sich nicht voll konzentrieren.

Unterforderung und die Folgen

Bei ständig wiederkehrenden, monotonen Arbeiten, die nicht herausfordernd sind, arbeitet man unter seinem geistigen Potenzial. Langweilige Arbeiten über längere Zeit führen dazu, dass man sich nicht aktiv um Konzentration bemüht. Denn geringe Tätigkeitsvielfalt wirkt ermüdend, man erhöht das Arbeitstempo, um schnell mit der ungeliebten Arbeit fertig zu werden. Der Begriff „Boreout“ für Unterforderung wurde erstmals in 2007 vom Schweizer Philippe Rothlin verwendet. Und bedeutet so viel wie gelangweilt zu sein, man hat daher Mühe mit der Konzentration. Eine Tätigkeit, die nicht herausfordernd ist, verursacht Desinteresse und fördert die gedankliche Ablenkung. Bei Dauerunterforderung verkümmern ­sogar geistige Fähigkeiten, so wie ein Muskel verkümmert, wenn er nicht gefordert wird. Man kann es natürlich auch anders sehen: Endlich mal eine leichte Arbeit, die nicht Stress verursacht, jetzt kann man mal im Sparmodus arbeiten, im ersten Gang fahren, muss sich
nicht verausgaben.

Arbeitsunterbrechung: Gift für die Konzentration

Eine Unterbrechung bei der Arbeit tut nicht weh, man kann sich auch daran gewöhnen. Je häufiger man die augenblickliche Tätigkeit unterbricht, desto größer ist die Fehlerquelle. Nach jeder Unterbrechung muss man sich wieder in die ursprüngliche Arbeit hineindenken, das erfordert hohe Konzentration. Es kostet Energie, um wieder in die ursprüngliche Tätigkeit zu finden. Ein Motor, der während des Betriebs immer wieder abgestellt wird, braucht deutlich mehr Energie als bei fortlaufendem Betrieb. Unterbrechungen lassen sich nicht immer vermeiden, aber man ist ihnen auch nicht hilflos ausgeliefert. Natürlich wird es Ausnahmen geben, wenn ungeplante Schwierigkeiten bei einem Kollegen auftreten, wenn es um einen „Feuerwehreinsatz“ geht, weil man schnell helfen muss.

Auch kurze Störungen schaden der Konzentration. Eine erwartete Unterbrechung ist noch erträglich, die ungeplante Unterbrechung der Arbeit belastet stärker.

Sich während einer Tätigkeit gedanklich mit einer anderen zu beschäftigen, ist eine „Eigenunterbrechung“, man denkt während der einen Arbeit schon an die nächste und ist abgelenkt. Auf diese Weise trainiert man sich eine Aufmerksamkeitsstörung an und kann sich auf Dauer nicht mehr voll auf das konzentrieren, was man gerade tut.

Konzentration verbessern

Wenn man eine Arbeit für interessant und wichtig hält, der augenblicklichen Tätigkeit eine Bedeutung gibt, ist man voll bei der Sache, schweift mit den Gedanken nicht ab.

Es kommt auf die Zielsetzung an. Wenn man sich fest ­vornimmt „Jetzt konzentriere ich mich voll und ganz“, haben Ablenkungen wenig Chancen.

Im Leistungshoch, meist am Vormittag, fällt es leichter, sich zu konzentrieren, d. h. schwierige Arbeiten sollten in diesem Zeitraum vorgenommen werden.

Atemtechnik ist die einzige „erneuerbare Energie“, die grenzenlos zur Verfügung steht. Sie kostet nichts und bringt viel. Richtige Atmung führt zur besseren Konzentration. Bei Stress wird die Atmung unbewusst flach, gepresst, kurz und das Hirn wird auf Dauer unzureichend mit Sauerstoff versorgt. Beim richtigen Atmen spielt der ganze Körper mit, alle Organe werden beeinflusst, es stellt sich Gelassenheit ein. Ein- und Ausatmen ist ein unbewusster Vorgang, der ins Bewusstsein kommen muss, um ihn zu regulieren. Meist wird das Ausatmen, der Abtransport des verbrauchten Sauerstoffs, vernachlässigt.

Hallo Pause, wann geht’s los?

Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass beim Arbeiten ohne Pause die Konzentration langsam, oft unmerklich, abnimmt. Typische Warnsignale, die gerne verdrängt werden: Gereiztheit, Ungeduld, Nervosität und Arbeitsfehler. Je länger die Arbeitspause auf später verschoben wird, desto länger braucht man für die Erholung durch die Pause, die Erholungsdauer kann sich je nach Situation verdoppeln.

Multitasking – alles gleichzeitig erledigen?

Beim Versuch, vieles auf einmal zu tun, switcht das Gehirn immer zwischen den Themen hin und her. Multitasker gewöhnen sich oberflächliches Arbeiten an. In einer Untersuchung der Stanford University schnitten Multitasker in allen Untersuchungen über die Konzentration schlechter ab als eine Vergleichsgruppe. Unser Hirn kann sich nur mit größter Mühe und nur für sehr kurze Zeit auf die Erledigung von zwei Tätigkeiten zur gleichen Zeit einlassen.

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Bild: Quelle: Leicher

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Autor

Dipl.-Betriebswirt Rolf Leicher
ist Fachautor und Referent; Telefon: (0 62 21) 80 48 82

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