Manchmal ist es nicht leicht, sich längere Zeit voll auf die Montagearbeiten zu konzentrieren. Vor allem nachmittags, wenn das Leistungshoch vom Vormittag vorüber ist, kann dies schwer fallen. Am Vormittag, also im Leistungshoch, sind Ablenkungen weniger störend als nachmittags. Eine Ablenkung ist bekanntlich der größte Störfaktor. Es gibt aber auch Kollegen, die immun gegen Ablenkungen sind. Sie schauen nicht dauernd aufs Handy, auch wenn es sich meldet. Und wenn der Kollege eine Frage hat, muss er einen Moment warten. Gratulation, wenn der Monteur sich auch vom Kunden, der hinter ihm steht, nicht ablenken lässt.
Namen und Zahlen einprägen
Man kann fast jeden x-beliebigen Namen behalten, wenn man für einen Moment alle anderen Gedanken ausschließt. Denn Begriffe und Namen im Gedächtnis zu speichern, ist immer eine Frage der Konzentration. Aufnehmen und Speichern von Informationen sind zwei getrennte Vorgänge und für beide braucht man Konzentration. Mangelnde Konzentration liegt auch daran, dass man sich nicht aktiv bemüht, sich etwas einzuprägen.
Das Gedächtnis funktioniert besser, wenn man eine neue Information für interessant und wichtig hält. Nach neuesten Erkenntnissen prägt sich ein Name nachhaltig ein, wenn man ihn beim Einatmen hört oder gedanklich wiederholt. Ausprobieren lohnt sich.
Namen, die man liest, prägen sich ein, wenn man sie nicht schnell überfliegt, sondern langsam liest, wie die Schrittgeschwindigkeit beim Autofahren. Hilfreich ist es, den Namen in Gedanken gleich viermal hintereinander auszusprechen oder ihn zu schreiben. Das erhöht die Chance, ihn im Langzeitgedächtnis zu speichern.
Zahlen prägt man sich daher nicht unbedingt fortlaufend, sondern besser paarweise ein: statt 804964 also 80 49 64.

Perfektion nicht zielführend
Ein perfektes Gedächtnis ist nicht immer ein erstrebenswertes Ziel. Um sich in der Überflutung von Namen, Zahlen, Daten und Fakten schnell zurechtzufinden, muss man auch vergessen und „Informationsmüll“ löschen können. Wer Sklave seiner Erinnerungen ist, kann sich keinen neuen Situationen mehr stellen. Ein perfektes Gedächtnis ist daher nicht gefragt und kann sogar belastend sein.

Unwichtige Informationen kreisen ein paar Minuten im Kurzzeitgedächtnis herum und verschwinden dann wieder. Nur solche, denen man besondere Aufmerksamkeit schenkt, gelangen ins Langzeitgedächtnis. Dort werden sie systematisch „abgelegt“. Wenn Emotionen im Spiel sind, bei Ärger des Mitarbeiters oder bei besonderer Freude, kommen Namen und Ereignisse automatisch ins Langzeitgedächtnis. Ereignisse ohne Emotionen werden schneller vergessen.
Konzentrationskiller
Je komplizierter die Arbeit ist, desto wichtiger die Vermeidung von Unterbrechungen. Die Unterbrechung einer laufenden Arbeit verursacht Stress, denn am Ende der Unterbrechung braucht man viel Energie, um wieder in die ursprüngliche Tätigkeit zu finden.
Auch kurze Störungen schaden der Konzentration. Sich während einer Tätigkeit gedanklich mit einer anderen zu beschäftigen ist eine „Eigen-Unterbrechung“. Dabei denkt man während der Arbeit schon an die nächste Aufgabe und ist abgelenkt. Man trainiert sich eine Aufmerksamkeitsstörung an und kann sich auf Dauer nicht mehr voll auf das konzentrieren, was man gerade tut.
Konzentrationsfähigkeit steigern
Es kommt auf die innere Programmierung an. Wenn man sich fest vornimmt „Jetzt konzentriere ich mich“, haben Ablenkungen wenig Chancen. Wer seine Arbeit für besonders wichtig hält und ihr einen hohen Stellenwert gibt, kann sich besser konzentrieren. Termine bei der Arbeit erhöhen die Konzentration, lassen Unterbrechungen nicht zu. Blockweises Arbeiten ist viel besser, als sich zu verzetteln. Konzentration auf die Montage heißt, man legt sich alles bei der Arbeitsvorbereitung so zurecht, dass die Werkzeuge in Griffnähe sind. Denn mehrmals zum Lieferwagen laufen, weil man etwas vergessen hat, ist eine Unterbrechung.
Hilfen für Merkfähigkeit
• Sich bewusst vornehmen: „Das präge ich mir ein“
• Nebenbeschäftigung während des Zuhörens vermeiden
• Dem eigenen Gedächtnis mehr zutrauen
• Sich zum Einprägen Zeit nehmen
• Informationsnutzen suchen
• Aktives Einprägen (notieren, nachsprechen)
Aufbau des Gedächtnisses
• Das Ultrakurzgedächtnis speichert Informationen nur für ein paar Stunden.
• Das Kurzzeitgedächtnis speichert Infos für einige Tage oder Wochen.
• Im Langzeitgedächtnis bleiben Informationen über Jahre gespeichert.