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Das bin ich

Für seinen Lehrbetrieb war klar gewesen, dass Dietmar nach der Lehre nicht übernommen wird. Trotzdem ist man bis zum Schluss prima miteinander ausgekommen.

Sicherheit bei einem anstehenden Vorstellungsgespräch erhält man, wenn man 
den möglichen Ablauf vor dem geistigen Auge ablaufen lässt
(Bild: thinkstock)
Sicherheit bei einem anstehenden Vorstellungsgespräch erhält man, wenn man den möglichen Ablauf vor dem geistigen Auge ablaufen lässt (Bild: thinkstock)

Sein erstes Bewerbungsgespräch hatte er nun vor der Brust, bei einem SHK-Betrieb im Nachbarort. Dietmar will natürlich alles richtig machen, um bereits im ersten Anlauf eine Option auf genau diese dort ausgeschriebene Stelle zu haben. Auf der Berufsschule hatte er von dem möglichen neuen Chef nur wenige Kleinigkeiten gehört. Ansonsten war noch nicht viel zu ihm durchgesickert über diesen Betrieb.

Recherche macht Sinn

Daher zapfte Dietmar nun einige Quellen an. In welchem Bereich hatte sein möglicher neuer Betrieb die Schwerpunkte? Würde es für ihn ein echtes Vorankommen bedeuten, wenn er dort anfangen könnte, oder erwarteten ihn ein veralteter Betrieb ohne Anschluss an zeitgemäße Installationen und Techniken? Dies war für ihn selbst genauso wichtig wie für das Bewerbungsgespräch. Rumdrucksen bei der Frage was ihn erwarten könnte, wollte er auf jeden Fall vermeiden. Einen ehemaligen Mitschüler konnte er unauffällig anzapfen. Sogar auf Facebook war er beim Stöbern fündig geworden.

Ehrlichkeit ja, aber...

Er nahm sich vor die Geschichten aus der alten Firma keinesfalls nach außen zu tragen. Zwar konnte er sich mit seinem bisherigen Tätigkeitsfeld durchaus sehen lassen, aber Geheimnisse wollte er keinesfalls ausplaudern. Die dahingehuschten Kesselwartungen im letzten Winter waren aus Zeitdruck entstanden und warfen kein gutes Licht auf seinen sonst sehr kundenorientierten und seriösen Chef. Und die Sache mit der völlig verkorksten Hydraulik, die der Chef verpfuscht hatte und aus der Dietmar dann doch noch eine funktionsfähige Anlage hinbekommen hatte war für fremde Ohren tabu. Der potenzielle neue Chef würde Diskretion ebenfalls schätzen, das war klar. Und irgendeine sprichwörtliche Leiche hat ja fast jeder Betrieb im Keller. Für Dietmar stand jedenfalls fest: Keine Interna aus dem alten Betrieb im Bewerbungsgespräch!

Selbstwertgefühl

Beim Stundenlohn konnte Dietmar sich mit den Tariflöhnen durchaus anfreunden. Direkt nach der Lehre hatte er noch nicht sehr viele finanzielle Verpflichtungen und musste nicht den letzten Euro aus der neuen Stelle herauspressen. Nach unten war die Sache für Dietmar aber nicht abzurunden. Er wusste, dass seine Leistungen im Vergleich mit denen der anderen jungen Gesellen aus seinem Lehrjahr zumindest vergleichbar, und im Heizungsbereich besser waren.

Selbstsicherheit ja, Arroganz nimmer

Da Dietmar noch bei seinen Eltern wohnt ist sein Lebenswandel sehr komfortabel. Es wäre jedoch sicherlich ein Fehler diese Situation zu blumig zu schildern. Es reicht, wenn der neue Chef in spe bemerken würde, dass Dietmar nicht um jeden Preis die Stelle annehmen würde. Bemerkungen wie etwa „Ich muss ja hier nicht arbeiten“ verschrecken ein Gegenüber. So etwas wirkt arrogant und sehr unreif.

Festlegen

Da in dem Betrieb zwei Stellen ausgeschrieben waren, hatte Dietmar sich für die Ausschreibung als Monteur entschieden. Zwar interessierte ihn der Kundendienst ebenfalls, aber zunächst wollte er unbedingt Erfahrungen am Bau sammeln. Für das Gespräch nahm er sich also vor, den Schwerpunkt nicht zu verschieben. Er wollte auf keinen Fall den Anschein erwecken, dass er nur irgendeine Stelle sucht. Struktur in dem was er wollte war ja schließlich vorhanden. Also brauchte er nicht den Allrounder mimen der alles nimmt wie es kommt.

Stärken und Defizite erläutern

Dietmar hatte seine starke Seite in der Heizungstechnik. Im Sanitärbereich waren die Erfahrungen eher theoretisch, also aus dem Berufskolleg erworben. Dies wollte er aber zukünftig unbedingt ändern. Er würde daher Stärken und Schwächen im Gespräch anschneiden. Da er eine sehr gute Auffassungsgabe besaß, konnte er sich ganz sicher in die Tiefen der Sanitärtechnik einarbeiten. Das herauszustellen würde dem neuen Chef einen ehrlichen Eindruck vermitteln. Rumgeplänkel oder sogar Übertreibungen was Erfahrungen anging standen daher nicht auf dem Plan.

Privates auf Anfrage

Viele Chefs klopfen auch den sozialen Hintergrund ihrer möglichen neuen Mitarbeiter ab. Für Dietmar war aber klar, dass er nicht über sein Lieblingsthema, den Fußballverein Borussia Dortmund schwadronieren würde. Kurze Beschreibungen würden sicherlich reichen. Denn der Firmenchef würde ja nicht zum Plaudern geladen haben. Außerdem war ja nicht die Stelle des Firmen-Entertainers ausgeschrieben. Da Dietmar sich in seiner Freizeit nicht an illegalen Autorennen beteiligte und auch nicht an Bungee-Seilen von Brücken herunter stürzte, hatte er auch nichts zu verbergen.

Den Chefstuhl einnehmen

Gedanklich lief Dietmars Vorbereitung auch so ab, dass er die Position des möglichen neuen Chefs einnahm. Was würde dieser wissen wollen? Was war nötig um den Betrieb zu führen und daher entscheidend bei einem Einstellungsgespräch? Die Perspektive zu wechseln schützt ein wenig vor Überraschungen. Das schafft Sicherheit und verhilft zu einem guten Auftritt. Das Gespräch konnte kommen. Auf zu neuen Ufern...

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