Beim Zweistrangsystem wird das Heizöl durch eine Ölvorlaufleitung zum Brenner geführt. Das angesaugte, nicht verbrannte Öl wird durch eine Ölrücklaufleitung in den Tank zurückgefördert. Dabei werden die im Öl evtl. enthaltenen Luft- bzw. Gasanteile zum größten Teil mit zurückgeleitet. Das Zweistrangsystem ist die zurzeit in Deutschland am meisten verbreitete Installationsart.
Vorteil:
- Eventuelle Lufteinschlüsse werden über die Rücklaufleitung abgeschieden.
Nachteil:
- Lecks in der Rücklaufleitung werden u.U. zu spät erkannt.
Bei Ölfeuerungsanlagen, bei denen die Saugleitung unterhalb des maximalen Ölstandes im Tank verlegt wird, kann der Tankinhalt bei einer Leckage in der Saugleitung ausgehebert werden (leerlaufen). Um dies zu verhindern, ist ein Membran-Antiheberventil (12) am Tankausgang oder am höchsten Saugleitungspunkt einzubauen. Werden dessen Grenzwerte (200 I/h max. Öldurchsatz, bis zu 4 m max. Absicherungshöhe) überschritten, wird stattdessen ein vom Brenner gesteuertes Magnetventil eingebaut.
Das Membran-Antiheberventil ist während den Brennerstillstandszeiten geschlossen. Bei einer Leckage in der Saugleitung wird Luft angesaugt und der Brenner geht auf Störung, gleichzeitig schließt das Membran-Antiheberventil die Saugleitung ab, so dass nur noch geringste Ölmengen austreten können. Durch den Einbau der Ventile werden Anforderungen des WHG und der VAwS erfüllt.
Bei Zweistrangsystemen ist zu beachten, dass die Rücklaufleitung nicht als Heberleitung wirken darf, sie also z. B. mit freiem Auslauf im Tank endet.
Eine Leckage an der Rücklaufleitung bleibt u.U. lange nicht erkannt. Da eine Ölpumpe ca. 50l/h fördert, fließen so unbemerkt bei einer Feuerungsleistung von 20 KW, ca. 48 Liter Heizöl pro Stunde in die Kellerräume.
Das Einstrangsystem
Beim Einstrangsystem ist nur eine ölführende Leitung zwischen Tank und Brenner vorhanden. Die Ölbrennerpumpe muss für Einstrangbetrieb geeignet und mit einer Entlüftungseinrichtung versehen sein.
Vorteile:
– durch die fehlende Rücklaufleitung ist das Einstrangsystem nicht nur kostengünstiger, sondern auch sicherer (Gefahr von Ölschäden geringer) als das Zweistrangsystem
– die Standzeit des Heizölfiltereinsatzes erhöht sich aufgrund der geringeren Saugleistung (Es wird nur die Menge an Heizöl gefiltert die auch verbrannt wird).
– der Ölverbrauch kann mit nur einem Durchflusszähler gemessen werden.
Durch die fehlende Rücklaufleitung können im Heizöl evtl. enthaltene Luftanteile nur über die Düse entweichen und dadurch mögliche Brennerstörungen verursachen. Aus diesem Grund müssen Einstrangsysteme, die im Saugbetrieb arbeiten mit automatischen Entlüftern (Einstrang-Filter mit Entlüfter) verbaut werden. Die nicht verbrauchte Ölmenge (Differenz zwischen Pumpen- und Düsenleistung) wird von der Brennerpumpe (einer Zweistrangpumpe) in den Heizölfilter bzw. Heizölentlüfter zurückgefördert und der Saugseite wieder zugeführt.
Die Vorlaufleitung zum Heizölfilter muss zwingend kleiner Dimensioniert werden. Es fließt im Vorlauf nur noch die Ölmenge die vom Brenner auch benötigt wird. Bsp. Bei 20 KW Feuerungsleitung sind dies jetzt nur noch 2l/h, anstatt 50l/h.