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Erklär mal: Wozu benötigt man Diagnosecodes?

Inhalt

Wichtig: Die genannten Beispiele beziehen sich auf die Vaillant Geräteelektronik (D.I.A-System (Diagnose-Informations-Analyse-System) auch Appliance Interface (AI) genannt). Grundsätzlich bieten alle Heizgerätehersteller Diagnose-Systeme an. Der Unterschied liegt in der Bedienung und im Umfang der ausgewerteten und angezeigten Daten. Viele Heizgerätehersteller stellen dafür Diagnose-Hefte zur Verfügung. Die Diagnose-Hefte bekommt man manchmal vom Außendienst Mitarbeiter, oder bei Hersteller-Trainings ausgehändigt. So ein Hersteller-Training hat den Vorteil, dass der Umgang mit der Geräteelektronik, sowie mit den einzustellenden Parametern geübt werden kann. Erkundigt euch mal bei eurem Chef ob ihr nicht mal so ein Training besuchen dürft. In der Regel sind diese Trainings kostenfrei und dauern einen Arbeitstag.

Die Diagnose-Codes

Das hier gezeigte Beispiel bezieht sich auf die Vaillant E-Bus Geräteelektronik von 2007 bis 2013 (Brennwertgeräte), bzw. Heizwertgeräte 2007-aktuell.

Individuelle Anlagenparameter die nach den Bedürfnissen der Anlage und des Kunden eingestellt werden können/müssen

Vaillant

Individuelle Anlagenparameter die nach den Bedürfnissen der Anlage und des Kunden eingestellt werden können/müssen

d.17, d.18, d.19, d.71 und d.84 befinden sich in der 2.Diagnoseebene. Um diese freizuschalten, muss man auf den Parameter d.97 gehen, das Passwort 17 eingeben und abspeichern. Anschließend sind alle Parameter freigegeben.  

Das Vaillant AI oder D.I.A.-System

Vaillant

Das Vaillant AI oder D.I.A.-System

Der mit Abstand wichtigste Parameter ist die Heizungsteillast (d.0). Eine sauber eingestellte Heizungsteillast verhindert eine zu kurze Gerätelaufzeit. Der positive Nebeneffekt ist, dass die Effizienz des  Wärmeerzeugers gesteigert wird. Ganz nebenbei wird zudem auch noch die Bauteillebensdauer verlängert.

Mit der Pumpennachlaufzeit (d.1) bei Heizbetrieb steuert man trägere Heizungssysteme wie direkt angeschlossene Flächenheizungen. Abweichend von der werksseitigen Einstellung wird die Nachlaufzeit erhöht. Tipp: Fangt mal mit 20 Minuten an.

Der Parameter (d.2) bestimmt über die Sperrzeit im Heizbetrieb, d.h. Wie lange bleibt der Wärmeerzeuger aus bevor er eine erneute Wärmeanforderung (über Raumthermostat oder witterungsgeführtem Regler) bedient. Wer den Parameter (d.67) aufruft wird über die restliche Brennersperrzeit informiert. Die Sperrzeit ist dabei nicht „Fix“ sondern dynamisch und richtet sich bei einer erneuten Wärmeanforderung an den geforderten VL-Temperatur Sollwert.  Tipp: Den kann man unter (d.9) ablesen.

Die Einstellung (d.17) wird verwendet um bei direkt angeschlossenen Flächenheizungen die Laufzeit des Heizgerätes, sowie die Temperaturregelung im Flächenheizungssystem positiv zu beeinflussen.     

Und noch ein Parameter lässt uns die Geräteinterne Pumpe optimal auf das Heizungssystem abstimmen. Mit (d.18) wird das Verhalten der Heizungspumpe nach einer Wärmeanforderung bestimmt.

0= Nachlauf: Die Pumpe schaltet ab, wenn die Nachlaufzeit (d.1) abgelaufen ist. (Werkseinstellung) Optimal für Radiatorenkreise.  

1=Durchlaufend auch Weiterlaufend: Die Pumpe läuft wie bei „0“, jedoch ohne die interne VL-Temp. Regelung zu berücksichtigen, sowie auch während der gesamten Brennersperrzeit.  Diese Einstellung ist Empfehlenswert für Flächenheizungssysteme.

2=Winter: Die Pumpe läuft an, wenn die Funktion „Winterbetrieb“ aktiv ist, siehe d.23. Nach Umschalten auf Sommerbetrieb: Pumpennachlaufzeit fest für 2 Minuten. Diese Einstellung eignet sich für großmaschige Wärmeverteilernetze. (Große EFH mit Mischinstallation FBH und Radiatoren)

Die Pumpe ist nun mal der Motor der Wärmeverteilung und ein weiterer Parameter (d.19) lässt uns unsere Einstellung noch weiter verfeinern.  

Bei direkt angeschlossenen Flächenheizungssystemen empfiehlt sich die Einstellung „3“. Die Werkseinstellung „2“ richtet sich nach der Heizungsteillasteinstellung d.0. Wenn die Heizungsteillast unterhalb 50% der Nennwärmeleistung eingestellt worden ist, dann läuft die Pumpe nur mit halber Kraft, d.h. der Volumenstrom wird deutlich geringer ausfallen. Dabei kann es zu einer Unterversorgung, der Heizkreise oder sogar zur Fehlerabschaltung des Heizgerätes führen.

Mit (d.84) habt ihr die Möglichkeit die Stunden bis zur nächsten Wartung einzustellen. Als Richtwert sollte man hier eine Stundenzahl zwischen 1500 und 2100h wählen.   

Alle Einstellungen sollten selbstverständlich in Absprache mit den Kunden und mit dem nötigen Fachwissen über die Heizungsanlage erfolgen. Alle veränderten Einstellungen sollten protokolliert werden.  Die Einstellungen werden sowohl auf der Hauptplatine und auf dem D.I.A-System gespeichert. Mit (d.96) und die „1“ eingeben werden alle individuellen Einstellungen gelöscht.

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