Bei neueren Heizkesseln wird als Vergleichskriterium der Norm-Nutzungsgrad (ηN) nach DIN 4702 Teil 8 herangezogen. Dieser wird nach DIN 4702 Teil 8 auf dem Prüfstand unter
festgelegten Bedingungen ermittelt. Der Norm-Nutzungsgrad hängt u. a. von der Größe der Heizflächen, von der Art des Brenners (ein-/mehrstufig/modulierend) und von der Art der Regelung (konstante oder gleitend dem Bedarf angepasste Wassertemperaturen im Heizkessel) ab. Modulierende Feuerungen und gleitende Kesselwassertemperaturregelungen erhöhen u. a. den Norm-Nutzungsgrad. Moderne Kessel besitzen zudem eine hochwertige Dämmung die die Wärmeabgabe an den Aufstellraum minmiert. Auch solche Bewertungen fließen in die Norm-Nutzungsgradberechnung mit ein.
Analog dem Wirkungsgrad von Heizkesseln ist auch der Norm-Nutzungsgrad in seiner Höhe als eine einzuhaltende Mindestanforderung anzusehen und dient ebenfalls zum Vergleich einzelner geprüfter Kesseltypen. In der Vergangenheit wurden diese Angaben meistens auf den Heizwert Hi (früher: unterer Heizwert Hu) bezogen. Deshalb haben sich bei Brennwertgeräten regelmäßig Norm-Nutzungsgrade von über 100 % ergeben, was physikalisch nicht korrekt ist. In vielen Wärmeerzeuger-Datenblättern wird inzwischen der Norm-Nutzungsgrad bezogen auf den Brennwert Hs (früher: oberer Heizwert Ho) entweder zusätzlich oder ausschließlich angegeben.
Damit unterscheidet sich der Norm-Nutzungsgrad zum feuerungstechnischen Wirkungsgrad deutlich. Die bei der Abgasverlust-Messung ermittelten Verluste (qA) spiegeln immer nur eine Momentaufnahme wieder und lassen so keine Vergleich zu anderen Wärmeerzeugern unterschiedlicher Hersteller zu, da Wärmeenergieverluste durch Auskühlung nicht berücksichtigt werden.