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Silikon reicht nicht

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Dieser Fachartikel ist erschienen in der SBZ Ausgabe 22/2017

Seit Juli 2017 ist die neue Abdichtungsnorm DIN 18 534 in Kraft. Sie ersetzt die bisherige DIN 18 195 und enthält einige verschärfte Anforderungen an die Abdichtung von Bade- und Duschwannen sowie bodengleiche Duschen.

Welche Vorzüge die neue Abdichtungsnorm mit sich bringt und was Installateure und Planer künftig beachten müssen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

©Bild: MyrKu / Thinkstock
©Bild: MyrKu / Thinkstock

Die neue Normenreihe der DIN 18 534 umfasst insgesamt sechs Teile. Für den Bereich Bäder haben die Teile DIN 18 534-1 (Anforderungen, Planungs- und Ausführungsgrundsätze) und DIN 18 534-3 (Abdichtung mit flüssig zu verarbeitenden Abdichtungsstoffen im Verbund mit Fliesen oder Platten, AIV-F) entscheidende Bedeutung.

Sie enthalten sämtliche Regelungen, die für die Planung und Ausführung der Abdichtung von Innenräumen benötigt werden. Dazu zählen Einwirkungen, Anforderungen, Stoffe und ihre Verarbeitung. Aber auch Abdichtungsbauarten, Ausführung und Instandhaltung sind hier beschrieben. Die Norm richtet sich nicht nur an die ausführenden Firmen. Vielmehr wird die Planung immer mehr zu einem entscheidenden Faktor für den Erfolg des Gewerkes Abdichtung. Es

müssen fortan vom Planer Einwirkungsklassen (Bild 1) festgelegt werden, die dann konsequent über die Wahl einer geeigneten Abdichtungsbauart für Innenräume heranzuziehen sind. Dem schließt sich die entsprechende Planung der Abdichtung, die Festlegung der Abdichtungsart und die Koordination der beteiligten Gewerke an. Nach der korrekten Ausführung schließt das Ganze mit dem Thema Instandhaltung ab.

Übersicht der Wassereinwirkungsklassen und Anwendungsbereiche
Übersicht der Wassereinwirkungsklassen und Anwendungsbereiche

Bauschäden durch Feuchtigkeit

Feuchtigkeit in einem Gebäude kann zu erheblichen Schäden führen und aufwendige Sanierungsarbeiten erforderlich machen. In Bädern ist gerade deshalb der Abdichtung von Bewegungsfugen mit erhöhter Aufmerksamkeit zu begegnen. Diese Art von Fugen liegt an Bade- und Duschwannenrändern vor, da diese unter anderem für schalltechnische Maßnahmen mehr oder weniger schwimmend gelagert sind. Hier reicht eine Silikonfuge nicht aus, zumal die elastische Fugenverfüllung spätestens mit den ZDB-Merkblättern zur AIV nicht als abdichtende Maßnahme gilt. In der Norm steht, dass insbesondere die Bereiche rund um Badewanne und Dusche vor Feuchtigkeitseinwirkungen zu schützen

sind.

Zwei Möglichkeiten werden dazu aufgeführt:

▪▪ Anschließen des Wannenrandes an die Abdichtung (mittels Wannenranddichtband bzw. Zarge)

▪▪ Fortführen der Abdichtung unter/hinter Bade- und Duschwanne gegebenenfalls mit Unterflurentwässerung.

Sicherlich ist die erste Variante allein oder in Kombination mit Variante zwei zu bevorzugen. Die Dichtstofffuge am Wannenrand stellt keine abdichtende Maßnahme dar. So kann Wasser unter die Wanne gelangen, welches mit Schmutz und Seife belastet sein kann. Eine mögliche Biotopbildung gilt es aber zu vermeiden. Hinzu kommt, dass bei der Variante zwei nur die Zu- und Ableitung, die direkt die Bade- oder Duschwanne betreffen, unter die Wanne geführt werden dürfen. Sicherlich eine Erschwernis für Planung und Ausführung.

Info Verbundabdichtung
Info Verbundabdichtung

Normative Anforderungen

In Teil 3 der DIN 18 534 werden auch Anforderungen an die Dichtung formuliert. So ist die Abdichtung auf der Seite der Wassereinwirkung des abzudichtenden Bauteils anzuordnen. Die Abdichtungsschicht muss planmäßige Bewegungen schadenfrei aufnehmen können, und dies dauerhaft. Ferner muss die Abdichtung gegen unzulässige Einwirkungen (mechanisch, chemisch, thermisch) geschützt werden. Die Schutzschicht kann auch integrativer Bestandteil sein. Eine

unzulässige Einwirkung im Gebrauchszustand kann zum Beispiel durch die spätere Sanierung der Silikonfuge mittels Cuttermesser entstehen (Bild 2).

Bei Sanierung der Fuge mittels Cutter
ist die Wannenabdichtung gefährdet.
Bei Sanierung der Fuge mittels Cutter ist die Wannenabdichtung gefährdet.

Die Stoffe des Abdichtungssystems müssen untereinander verträglich sein, auch gegen angrenzende Stoffe. Eine mögliche Gefahr stellt beispielsweise die Weichmacherwanderung zwischen Silikon und Butyl dar. Sollte es Unverträglichkeiten geben, so müssen Trennschichten berücksichtigt werden.

Effizient und sicher

Schon seit mehr als 18 Jahren bietet der Schweizer Hersteller Gabag mit seiner Gabag Flexzarge eine bewährte Lösung zur Wannenrandabdichtung inklusive Schallentkopplung an (Bild 3). Seit mehr als zwei Jahren ist nun auch ein Schnittschutz integriert. Dank einer metallischen Einlage lassen sich so Abdichtungsschäden beim Herausschneiden und Erneuern einer Silikonfuge vermeiden.

Sichere Dichtung um alle Wannenränder
bei horizontalen Anschlüssen.
Sichere Dichtung um alle Wannenränder bei horizontalen Anschlüssen.

Die Gabag Flexzarge Schnittschutz bietet neben dem Schallschutz zusätzlich eine temporäre Sekundärabdichtung rund um die Wannenränder (Bild 4). Im Falle einer defekten Silikonfuge können so Wasserschäden verhindert werden, bis die Sanierung der Fuge erfolgt ist.

Anwendungsbeispiel Gabag Flexzarge Schnittschutz.
Anwendungsbeispiel Gabag Flexzarge Schnittschutz.

Bei der jüngsten Erfindung aus dem Hause Gabag handelt es sich um die Flexzarge Schnittschutz 3D, welche die Abdichtungslösungen für bestimmte Einbausituationen, z. B. für bodenebene Duschen sowie Badewannen oder Whirlwannen mit Ablagefläche, ergänzt. Das speziell für diesen Verwendungszweck konzipierte und im Set mitgelieferte Horizontaldichtband kann liegende Übergänge von der Badewanne auf eine Ablagefläche sowie Wannenrandanschlüsse an den Boden sauber abdichten.

Weitere Infos unter: >www.gabag.com

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