Die Zahl der Ausbildungsplätze nimmt zwar zu, doch noch immer halten sich viele Betriebe zurück. An den Kosten kann es jedenfalls nicht liegen, denn Azubis rechnen sich – zumindest im Vergleich zu ungelernten Aushilfen.
Wer die Wahl zwischen einem Azubi und einer Aushilfe hat, der sollte sich für den Lehrling entscheiden – schon aus wirtschaftlichen Gründen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Forscher vergleichen darin Kosten und Produktivität von Azubis mit un- und angelernten Kräften. Das Ergebnis: In Handwerks- und Bauberufen fahren Betriebe mit den Azubis günstiger. Anders sehe die Sache in der Industrie aus, hier schneiden die Lehrlinge schlechter ab.
Als Grund für das gute Ergebnis im Handwerk führt Jens Mohrenweiser vom ZEW an, dass „in Handwerks- und Bauberufen die Auszubildenden relativ schnell ein hohes Produktivitätsniveau“ erreichen.
Und woran liegt es dann, dass viele Handwerker dennoch die Kosten und das Risiko einer Ausbildung scheuen? Das könnte nach Mohrenweisers Einschätzung etwas mit der dualen Ausbildung zu tun haben: Die Betriebe könnten nicht sicher sein, „ob die Auszubildenden nach Ausbildungsende noch lange genug im Betrieb verbleiben, um ihre Ausbildungskosten zurückzuverdienen“. Diese Unsicherheit kann allerdings auch die Studie des ZEW nicht nehmen.