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Opfer bringen – so oder so?

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Leserfrage: Welchen Sinn macht es ständig die Opferanode in einem TWE zu begutachten?

Folgende Zuschrift erhielten wir von unserem Leser Daniel Sieradzon:

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Im Rahmen eines Kessel-Wartungsvertrages für einen unserer Privatkunden schraubte ich zum wiederholten Male die Opferanode aus dem Warmwasserspeicher. Mal wieder mit dem Befund: Der Stab macht´s noch ein paar Jahre. Mir kommt es bald so vor, als wäre bei dem Namen Opferanode eine Doppeldeutigkeit vorhanden. Das Ding opfert sich (jedenfalls irgendwann) und ich opfere hier meine Zeit. Daher meine Frage: Muss ich jedes Mal eine Überprüfung der Opferanode durchführen?

Euer Leser

Daniel S. aus Lüdinghausen bei Münster

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Hallo Daniel,

gerne versuchen wir Dir zu helfen. Wir haben natürlich Daniel gefragt ob wir nicht seine Anfrage im Blog veröffentlichen dürfen. Er hat seine Zustimmung erteilt. Dafür danke!

Der SBZ Monteur meint: Die Opferanode sollte sich tatsächlich irgendwann opfern. Je nach Aggressionspotenzial (Leitfähigkeit) des vorhandenen Trinkwassers kann sich dieser Prozess jedoch sehr lange hinziehen oder schon nach dem ersten halben Jahr deutlich zeigen. Ein zweiter Punkt ist die Anzahl der produktionsbedingten Schadstellen in dem jeweiligen Speicher. Hat der Speicher viele Stellen an denen seine Schutzschicht defekt ist und daher Ansatz für Korrosion bietet, wird die Opferanode stärker beansprucht als bei einem unversehrten Korrosionsschutz innerhalb des Speichers. Beide wesentlichen Umstände lassen sich nicht von außen beurteilen. Es ist auch nicht zwingend richtig aus einer
Erfahrung heraus zu entscheiden. Trinkwässer werden z. B. aus Wässern mit unterschiedlichen korrosiven Eigenschaften gemischt. Wir, als Installateure, haben da keinen Einfluss aber eben auch kaum einen Einblick in das Korrosionspotenzial des durchlaufenden Trinkwassers. Und die beiden Speicher ein und desselben Herstellers haben nicht zwangsläufig die gleichen Schwachpunkte. Der eine Speicher kann theoretisch Jahrzehnte ohne Abnutzung der Anode im Keller stehen, während zwei Häuser weiter ein Speicher gleichen Typs bereits weggegammelt ist. Weiterhin ist noch entscheidend, wie häufig das Wasser des Speichers getauscht wurde, also wie viel Warmwasser entnommen wurde. Das Nutzerverhalten trägt also ebenso zur Belastung der Anode bei. Wir empfehlen daher dringend die Sichtkontrolle der Anode bei jeder Wartung. Das Opfern von vielleicht fünfzehn Minuten ist aus unserer Sicht gut angelegt und der Kunde zahlt doch auch dafür:-).

Noch ein Tipp zum Schluss: Bitte nicht das Gewinde mit Hanf umwickeln! Damit die Anode sich auch Opfern kann benötigen wir halt einen geschlossenen Stromkreis doch der wird durch die Hanfwicklung unterbrochen. Dann hält die Anode auch Jahrzente, nur eben der Speicher nicht, denn irgendjemand muss sich eben Opfern! Und noch ein Tipp: Eine Fremdstrom-Anode zum Nachrüsten macht das ständige Nachschauen überflüssig.

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