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Nichts läuft ohne Luft

Ein einziger Liter ablaufendes Abwasser benötigt bis zu 35 Liter Luft für den Druckausgleich.  Fließen beispielsweise 50 Liter Abwasser ins System, sind 1750 Liter Luft zum Ausgleich nötig.

Schickt man Abwasser in einem Entwässerungssystem auf die Reise, ist also eine große Menge an nachströmender Luft nötig, um zu verhindern, dass es zur Unterdruckbildung kommt.  Geschieht dies, weil der Luftweg versperrt ist, dann gluckert das Sperrwasser in den Geruchverschlüssen oder wird sogar aus ihnen abgesaugt. Übelriechende Kanalgase finden  nun den Weg in die gute Stube.

Jede Fallleitung ist als Hauptlüftung über Dach zu führen. Das gilt für alle Entwässerungsanlagen; mit Ausnahme derer in Ein- oder Zweifamilienhäusern. Sind hier zwei oder mehrere Fallleitungen vorhanden, muss nach den Festlegungen der neuen DIN 1986-100 [1] nur die Fallleitung mit der größten Nennweite als Hauptlüftung über Dach geführt werden. An den anderen Fallleitungen darf die Hauptlüftung durch den Einbau von Belüftungsventilen ersetzt werden. Verfügt ein Bau zum Beispiel über eine Fallleitung DN 100 und über eine Fallleitung DN 70, darf die „Kleine“ sich die nötige Luft über ein Ventil ziehen.

Die DIN 1986-100 legt die Einbauvorschriften für Belüftungsventile in Deutschland fest. Unter Absatz 8.2.3.4 ist dort verbindlich festgelegt:
- „können in Entwässerungsanlagen mit dem Hauptlüftungs-System als Ersatz für Umlüftungen oder indirekte Nebenlüftungen, die dem Abbau von
Unterdruck im Leitungssystem dienen, eingebaut werden.“
- In Ein- und Zweifamilienhäusern können Belüftungsventile an Stelle von Fallleitungen eingesetzt werden, wenn mindestens eine Fallleitung über Dach
geführt wird.
- In Rückstaugefährdeten Bereichen und für die Lüftung von Behältern, z. B. Hebeanlagen, dürfen keine Belüftungsventile eingesetzt werden.
- Es dürfen nur Belüftungsventile entsprechend der europäischen Produktnorm EN 12380 eingesetzt werden, z.B. Dallvent von Dallmer.

Bei Unterdruck im Rohrsystem öffnet das Belüftungsventil und die einströmende Luft bewirkt den Druckausgleich (Bild links).

Bei Überdruck im System dichtet das Belüftungsventil ab. Es können keine Kanalgase austreten (Bild rechts).

Tipp: Zur Wartung des Systems muss dieses zugänglich sein. Das bedeutet hinter einer Vorwandinstallation eingebaut, ist ein Revisionsrahmen vorzusehen.

Infos auch hier, bei Dallmer: www.dallmer.de

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