...für den installierenden Sanitär Speziallisten ist es, die Verpackung (die Rohre) des Trinkwassers so zu installieren, dass der Trinkwasser Konsument nicht an den Folgen einer mangelhaften hygienischen Installation erkrankt.
Dabei muss es ja nicht gleich immer um Leben und Tod gehen, ein hartnäckiger Durchfall, verursacht durch die eben nicht hygienische Installation ist halt auch schon eine Form von fahrlässiger Körperverletzung. Was kann ich also tun, um meine Kunden vor Montezumas Rache zu schützen. Zuallererst sollte ich erst einmal Fit also Gesund sein, wenn ich mich im Kundenhaus aufhalte. Eine leichte Erkältung ist natürlich kein Grund um sofort zum "Doc" zu rennen, da reicht es wenn man sich die Hände häufiger wäscht. Macht zudem auch noch einen guten Eindruck beim Händedruck zur Begrüßung.
Nun aber mal wieder zurück zum Rohr. Haltet ihr es eigentlich für hygienisch wenn das Installationsrohr ständig auf dem Dachgepäckträger spazieren gefahren wird? Manche Kupfer Rohre haben schon Patina angesetzt bevor sie im Kundenhaus verbaut werden.
Bei der Verarbeitung von Rohrleitungen für die Trinkwasser-Installation gibt es ein paar Spielregeln einzuhalten:
- Rohre nicht in den Baustellendreck werfen
- Rohre mit Kappen verschließen, so kann nichts hinein was nicht rein gehört
- Nicht in die Rohrleitungen blasen > Späne besser ausschütteln
- Nach dem Löten aufpassen das kein Wasser zum abkühlen hinein gelangt
- Nur vom DVGW zugelassene Lot- und Flussmittel verarbeiten > Gilt natürlich auch für Gewindeschneidmittel
- Fittinge erst kurz vor der Verarbeitung aus der Verpackung holen
Wer sich zum Hygienespezialisten nach VDI 6023 weiterbildet, der beweist den Durchblick.
Soviel zur Verarbeitung von Rohrleitungen und Fittingen. Nach der Rohrmontage erfolgt die Druckprobe mit filtrierten Trinkwasser, besser jedoch mit ölfreier Druckluft. Druckluft aus dem Komressor ist immer dann zu empfehlen wenn man nicht umgehend die Trinkwasseranlage in Betrieb nimmt.
Werden Trinkwasserleitungen aus Kupferrohren Weich- oder Hartgelötet, so müssen diese Leitungsteile nach Fertigstellung intermittierend gespült werden. Das bedeutet, dass diese mit einem Luft-Wasser-Gemisch zu durchströmen sind. Dazu muss filtriertes Trinkwasser aus der Haupt-Anschlusleitung benutzt werden. Abschließende Dichtheitsprüfungen sind durchzuführen bevor die Rohre verdeckt (eingemauert, verputzt o. ä.) sind. Hierzu werden die Rohrleitungen mit filtriertem Wasser gefüllt. Die Leitungen werden dann vollständig entlüftet und auf Prüfdruck gebracht. Dieser Druck muss dem 1,5-fachen des zulässigen Betriebsüberdruckes entsprechen. Beträgt der Temperaturunterschied zwischen dem eingefüllten Wasser und der Rohrleitung mehr als 10 K, sollte eine Wartezeit von 30 Minuten folgen. Bei der anschließenden Prüfdauer von zehn Minuten dürfen sich kein Druckabfall und natürlich auch kein Leck zeigen.Rohre im Dreck der Baustelle lagern, lange und selten genutzte Stichleitungen ziehen und die Leitung nur durch „aufdrehen“ prüfen… diese Zeiten müssen vorbei sein. Für den Installateur hat sich einiges in Bezug auf häusliche Trinkwasserinstallationen geändert. Eine hygienische Arbeitsweise nach den anerkannten Regeln der Technik sollte demnach zur Selbstverständlichkeit werden.