Schutzmaske, Abstandsregeln, Händedesinfektion, das sind die allgemein bekannten Schutzmaßnahmen. Um jedoch einen möglichst großen Schutz für die Mitarbeiter und die Kunden zu gewährleisten, entwickelte Martin Voßwinkel, einer von zwei Geschäftsführern bei Voßwinkel, ein umfassendes Konzept „mit Maßnahmen zum Schutz der Betriebsabläufe im Rahmen der COVID-19-Pandemie“. „Wir sind uns unserer Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern und den Kunden bewusst. Zudem ist die Heizungsbranche systemrelevant, es fehlt somit jeder Mitarbeiter, der in Quarantäne muss, enorm“, erklärt Martin Voßwinkel.
Die Maßnahmen wurden im Rahmen einer Betriebsanweisung allen Mitarbeitern schon Anfang Oktober 2020 in schriftlicher Form zur Verfügung gestellt und dies bereits vor dem zweiten Lockdown. Ebenso erfolgte eine mündliche Einweisung in die Verfahrensweisen. Oberste Priorität: Der Kontakt auch unter den Mitarbeitern auf ein Minimum zu reduzieren, ohne spürbare Auswirkungen auf die Betriebsabläufe. Die Kernpunkte des Hygienekonzepts sind:
Die Produktivmitarbeiter arbeiten in Zweierteams. Deren Zusammensetzung wird nicht mehr geändert, bis das Hygienekonzept ausgesetzt wird. Die als Kundendiensttechniker beschäftigten Mitarbeiter sind allein tätig. Eventuell notwendige Helfertätigkeiten auf einzelnen Baustellen werden ausschließlich durch andere Kundendiensttechniker übernommen. Es erfolgt keine Zusammenstellung eines Teams mit Mitarbeitern des Projektbereichs. Dort wurden ebenfalls zwei feste Teams gebildet, die während der Einhaltung des Hygienekonzeptes nicht mehr gewechselt werden. Die Verwaltungsmitarbeiter arbeiten ebenfalls allein und räumlich getrennt in Einzelbüros. Der Lagerist arbeitet ebenfalls allein. Sofern Helfertätigkeiten bei einzelnen Aufgaben notwendig sein sollten, wird der Lagerist von einem Verwaltungsmitarbeiter unterstützt.
Arbeitsbeginn
Er erfolgt zeitlich getrennt, um die Kontakte unter den Teams zu reduzieren. Deshalb ist für jedes Team eine Anfangs- und Endzeit festgelegt, die den Aufenthalt im Unternehmen regelt. Außerhalb der Aufenthaltszeiten im Unternehmen ist Präsenz der Mitarbeiter im Unternehmen nur unter Beachtung der vorgegebenen Maßnahmen gestattet.
Im Büro ist um 07.15 Uhr Arbeitsbeginn, die des Lageristen um 06.00 Uhr, Dienstende ist um 14.00 Uhr. Der Bereich Kundendienst beginnt und verlässt das Unternehmen in einer Taktung von 10 Minuten und die Teams des Bereichs Projekt verlassen das Unternehmen im 15 Minuten Takt. Dazu Martin Voßwinkel: „Mit diesen Vorgaben entzerren wir die Arbeitsläufe mit dem Ziel, so wenig interne Kontakte wie nur irgend möglich zu haben. Dazu ist jedoch eine genaue Planung des Tagesarbeitsablaufs und eine hohe Disziplin erforderlich.
Verhaltensmaßnahmen auf der Baustelle
Neben dem Tragen von FFP-2 Schutzmasken wird besonderer Wert auf Handdesinfektionslösungen gelegt, die jeder Monteur mit sich führt. Für alle Produktivmitarbeiter mit Kundenkontakt gelten grundsätzlich die Vorschriften der Gesundheitsbehörden während der Pandemie. Eventuelle Kontakte zu Menschen in Quarantäne oder mit Infektionen sind unmittelbar im Büro zu melden. Der entsprechende Mitarbeiter begibt sich in diesem Fall auf direktem Weg zu seinem Wohnort und wartet dort entsprechende Anweisungen der Gesundheitsämter ab.
Bei jeder Anfrage eines Kunden wird der Corona-Status im Haushalt abgefragt. Liegt ein Positiv-Befund oder ein Quarantäne-Fall vor, gibt es Auflagen für die Bewohner: Es darf keinen persönlichen Kontakt während des Aufenthalts zwischen den Monteuren und den Bewohnern geben. Die Fenster im Heizungsraum und auf dem Weg dorthin sind zu öffnen. Alle Flächen im Heizungsraum werden vorher desinfiziert - möglichst von Angehörigen ohne Positiv-Befund.
Martin Voßwinkel dazu: „Wenn wir im Notfall, also bei Heizungsausfall, auf eine Baustelle müssen, und wir Kenntnis über eine Quarantäne oder sogar über Infektionsfall beim Auftraggeber haben, muss ein Hygieneschutzanzug angezogen werden. Jeder Kunde hat ein Recht auf eine funktionierende Heizungsanlage.“ Nach Gebrauch wird der Schutzanzug und die FFP-2 Maske in einem separaten Müllsack entsorgt. Die benutzten Werkzeuge werden nach Ende der Arbeiten außerhalb des Gebäudes, aber vor Einstieg in das Fahrzeug desinfiziert. Noch einmal Martin Voßwinkel: „Was wir in solch extremen Situationen erleben, ist eine ungeheure Erleichterung und Dankbarkeit der Menschen, dass sich unsere Mitarbeiter der Gefahr einer Infektion aussetzen, um zu helfen und das Problem zu lösen.“