Dabei stehen die technischen Voraussetzungen für eine Nutzung des neuen regenerativen Gases in Flüssiggas Versorgungsanlagen für Neu- und Bestandsgebäude im Fokus des Testbetriebs. Nach der Markteinführung von biogenem Flüssiggas in Deutschland 2018 setzt Primagas damit konsequent seinen Weg als Pionier fort, mit neuen, zukunftsfähigen Lösungen zur Energiewende beizutragen.
Der Klimawandel und die Energiekrise haben erneut gezeigt, wie wichtig es ist, die Energiewende voranzutreiben und alternative Energieträger zu entwickeln. Primagas hat bereits 2018 als erstes Unternehmen biogenes Flüssiggas auf den Markt gebracht und treibt den Einsatz nachhaltiger Brennstoffe stetig voran. 2020 wurde biogenes Flüssiggas in das Gebäudeenergiegesetz (GEG) aufgenommen – eine Bestätigung, dass biogenes Flüssiggas die Anforderungen an die Nutzung erneuerbarer Energien erfüllt. Auch im Zuge der aktuellen Diskussionen um die Novelle des GEG wird biogenes Flüssiggas als Erfüllungsoption berücksichtigt.
Erneuerbarer DME
Mit dem Testprojekt in Kesselsdorf bei Dresden ist Primagas Vorreiter in der Branche. „Erneuerbarer DME ist ein innovativer, umweltfreundlicher Energieträger mit großem Potenzial“, erklärt Stephan Klosterkamp, Geschäftsführer von Primagas. „Unser Ziel ist es, unseren Kunden bald neben biogenem Flüssiggas einen weiteren regenerativen Energieträger für den Einsatz in Standard-Heizungsanlagen anzubieten. Das ist ein großer Schritt nach vorn, der enorme CO2-Einsparungen ermöglicht.“
Wie wichtig jeder weitere Baustein auf dem Weg zur Wärmewende ist, zeigt auch die jüngste Stellungnahme des Expertenrates für Klimafragen. Denn nach dessen Einschätzung reicht das aktuelle Maßnahmenpaket der Bundesregierung zur Erreichung der Klimaziele für 2030 nicht aus. „Gerade für den ländlichen Raum ist erneuerbarer DME darum ein sehr sinnvoller, alternativer Energieträger“, kommentiert Klosterkamp.
CO2-reduzierte Brennstoff-Alternative
Dimethylether (DME) ist ein farbloses Gas, das sich schon unter geringem Druck verflüssigt, ähnlich wie Flüssiggas. Erneuerbarer DME wird aus Synthesegas gewonnen, das regenerativ aus Biomasse hergestellt wird. Zukünftig soll er auch aus anderen Ausgangsstoffen wie nicht recyclebaren Abfällen hergestellt werden, die bisher noch äußerst ineffizient verbrannt werden. Regenerativer Dimethylether wie das neue Futuria DME von Primagas ist im Vergleich zu fossilen Energieträgern (wie beispielsweise Heizöl) in der Gesamtbilanz um bis zu 85 Prozent CO2-ärmer und damit eine vielversprechende Option für eine nachhaltigere Energiewirtschaft. Das Ziel von Primagas ist es, die technischen Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass bestehende Flüssiggas-Anlagen perspektivisch anteilig, mehrheitlich oder vollständig mit regenerativem DME betrieben werden können. So will Primagas Flüssiggas-Kunden die Möglichkeit eröffnen, ihre Heizungsanlagen Schritt für Schritt klimafreundlicher zu machen.
Spannendes Projekt
In Kesselsdorf werden darum drei vollständige Heizungsanlagen vom Tank bis zur Gastherme errichtet und mit verschiedenen Flüssiggas- und Futuria DME-Mischungsverhältnissen betrieben. Eine Testanlage wird dabei mit einem Mischungsverhältnis von 80 Prozent Flüssiggas und 20 Prozent regenerativem DME betrieben. Eine zweite prüft den Einsatz von 65 Prozent erneuerbarem DME mit 35 Prozent konventionellem Flüssiggas. Die dritte Testanlage wird zu 100 Prozent mit regenerativem DME befüllt. Mit dem Testbetrieb will Primagas herausfinden, ob und inwieweit technische Komponenten wie Regler, Ventile und Leitungen für einen reibungslosen anteiligen, mehrheitlichen oder vollständigen Betrieb mit erneuerbarem DME angepasst werden müssen. Der Grund: Futuria DME und Flüssiggas sind chemisch sehr ähnlich, aber nicht identisch und wirken sich unterschiedlich auf Materialien aus.
Bei Gasthermen und technischen Komponenten kooperiert Primagas mit deutschen Marktführern aus den Bereichen Heizungstechnik und Gasanlagenbau. Ende 2024 sollen die Testergebnisse vorliegen. Die Tests werden außerdem über den gesamten Zeitraum durch ein renommiertes deutsches Prüfinstitut begleitet und nach den gesetzlichen Vorgaben zertifiziert.
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