Nicht jeder von uns wohnt in einem Neubau. Und auch nicht jedes Betriebsgebäude ist aus diesem Jahrtausend. Daher gehen viele von uns mit den nachfolgend geschilderten Phänomenen um.
Je älter das Haus ist, desto schlechter ist, sollte keine Modernisierung stattgefunden haben, der Zustand von Kabeln, Leitungen, Schaltern und Steckdosen. Spätestens nach 35 Jahren sollte die elektrische Ausstattung überprüft und wenn nötig auf den neuesten Stand gebracht werden. Eine Studie des Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI) ergab, dass in rund 34 Prozent der Eigenheime und etwa 47 Prozent der Mietbauten, die älter als 35 Jahre alt sind, noch keine elektrische Sanierung stattfand. Vor allem bei einem Immobilienkauf, einem Mieterwechsel, einer Renovierung oder bei Erweiterung der Elektroinstallation ist eine professionelle Überprüfung durch den E-Check eines Innungsfachbetriebes der Elektrohandwerke ratsam.
Über die Gefahren und worauf Immobilienbesitzer besonders achten müssen, informiert die neue Broschüre „Sicherheit der Elektroinstallation in Wohngebäuden“ von ELEKTRO+. Die Frage nach der Zukunftsfähigkeit und der Sicherheit der Elektroinstallation eines Hauses wird nach Ansicht von vielen Fachleuten zu selten gestellt. Die Gefahr durch fehlerhafte Altanlagen in Wohngebäuden steigt mit jedem Jahr und in einem Haus aus den 1980-er Jahren raten Sachverständige zu einer Überprüfung. Es kann zum Beispiel zu einer Überlastung des Stromkreises kommen, wenn über diesen mehrere leistungsstarke Geräte gleichzeitig laufen.
Umfangreichere Anwendungen als früher
Vom Kühlschrank über die Beleuchtung bis hin zu elektrisch betriebenen Rollläden und Smart-Home-Systemen – die meisten nutzen Strom in ihren eigenen vier Wänden ganz selbstverständlich und an vielen Stellen. Während allerdings die Ansprüche an die elektrische Ausstattung im Haushalt immer größer werden, ist die Elektroinstallation meist veraltet und sollte daher regelmäßig überprüft und modernisiert werden.
Konnten sich Anfang der 1960er Jahre nur 13 Prozent der Haushalte im früheren Bundesgebiet einen Kühlschrank, einen Fernseher oder eine Waschmaschine leisten, so gehören diese Geräte mittlerweile zur Standardausstattung. Drei Fernseher in einem Haushalt sind heute keine Seltenheit mehr. Entscheidend ist ebenfalls, dass in Wohngebäuden nicht nur immer mehr elektrische Geräte, sondern auch immer mehr neue Anwendungen dazukommen, wie z. B. die Elektromobilität, Smart Home Anwendungen, die Integration einer Photovoltaikanlage oder auch einfach nur ein großer Side-by-Side Kühlschrank mit Doppeltüren und integriertem Eisbereiter. Die voranschreitende Digitalisierung und eine bessere Geräteausstattung verändern die Anforderungen an eine zeitgemäße Elektroinstallation und können im schlimmsten Fall schnell ein Sicherheitsrisiko darstellen.
Steckdosen, fest oder mobil?
Ein weiteres Problem stellt die Mindestanzahl an Steckdosen dar, die in den Wohnräumen installiert sein sollte. Gerade bei älteren Elektroinstallationen ist das Gefälle zwischen vorhandenen und tatsächlich benötigten Steckdosen sehr hoch. Um fehlende festinstallierte Steckdosen zu ergänzen, werden daher häufig Mehrfachsteckdosen eingesetzt. Diese können jedoch schnell zu einer Überlastung der Elektroinstallation bis hin zum Brand führen. Wer heute neu baut, sollte daher bedenken, sich umfassend über die heute gängigen technischen Standards zu informieren und einen Fachmann ans Werk zu lassen.
Tipp
Es sollte pro Steckdose nur maximal eine Mehrfachsteckdose angeschlossen werden. Werden zwei oder gar drei Mehrfachsteckdosen miteinander verbunden, ist es möglich, dass Schutzeinrichtungen im Fehlerfall nicht schnell genug auslösen. Falls Sie doch einmal eine Mehrfachsteckdose nutzen sollten, achten Sie auf die Kennzeichnung mit dem VDE Prüfsiegel. Weitere Informationen unter www.vde.com