Mit der sogenannten SEM-Analyse können chemische Verbindungen bis auf das 300.000-fache ihrer Größe vergrößert werden. In der Forschung macht diese Technologie das Unsichtbare sichtbar. Dies ist besonders wichtig für die Mikrobiologen bei Dyson, da es ihnen hilft, die in Häusern gefundenen Luftschadstoffe zu verstehen, und gewährleistet, dass die Ingenieure für Dyson Filtertechnologien entwickeln, die auf alle Herausforderungen einer häuslichen Umgebung ausgerichtet sind.
Bei der Analyse werden die verwendeten Proben aus dem Filter herausgeschnitten und stellen eine Momentaufnahme der häuslichen Umgebung dar. Die Mikrobiologen von Dyson analysieren stetig Filter aus der ganzen Welt – aus Asien, Europa, Amerika und Australien – um sicherzustellen, dass sie ein globales Verständnis der Luft und der Unterschiede von Ort zu Ort gewinnen.
Filter-Funde
Für ihre Reinigungsfilter haben die Ingenieure von Dyson eine Reinigungstechnologie entwickelt, die sehr effizient „typische“ Schadstoffe aus Häusern entfernt. Mikroskopische Partikel werden von der Reinigungstechnologie erfasst und aufgefangen. Genau diese Reinigungsfilter werden mikroskopisch untersucht: Hier die Erkenntnisse über einige der aktuell spannenden Dinge, die bei der Analyse von Filtern aus aller Welt gefunden worden.
Es zeigt sich, dass tote Wanzen, Haare, Staubmilben und Gummipartikel einige der Schadstoffe sind, die regelmäßig in den Filtern von Privathaushalten aufgefangen werden. Darüber hinaus sind Hautzellen eine der häufigsten Verbindungen, die in Filtern gefunden werden. Ein durchschnittlicher Mensch verliert ca. fünf bis zehn Gramm Haut pro Woche. Unsere Haut bildet Schuppen, die bis zu 30 Mikrometer klein sein können und für das menschliche Auge unsichtbar sind. Sobald sie sich in der Luft befinden, sind die Hautzellen leicht genug, um vom Wind getragen, eingeatmet und von Reinigungsfiltern aufgefangen zu werden.
Haare, sowohl von Menschen als auch von Haustieren, sind ein weiterer häufiger Filterfund. Haare können zu Schwebstoffpartikeln zerfallen, in der Luft schweben und in den Filtern aufgefangen werden.
DNA liegt in der Luft
In unseren vier Wänden geht es lebendig zu: Staub- und Lebensmittelmilben können im Teppich leben und sind einer der Gründe dafür, dass häufiges Staubsaugen in der Wohnung wichtig ist. Diese Milben sind auch in Luftreinigungsfiltern zu finden, was bedeutet, dass sie sich in der Luft in Wohnungen verbreiten können.
„Der Wind, der um unsere Häuser weht, enthält weit mehr Schadstoffe als normale Haushaltsschadstoffe. Ich arbeite jetzt seit zehn Jahren im Mikrobiologie-Team von Dyson und erledige einige seltsame und wunderbare Aufgaben – von der Zucht und Untersuchung von Hausstaubmilben bis hin zur Arbeit mit Kulturen lebender Bakterien, um damit unsere neue und aufregende Technologie zu testen. Aber einer der überraschendsten Aufgaben ist die Analyse von Reinigungsfiltern, da wir keine Ahnung haben, was wir hier finden werden. „, erklärt Karen Holeyman, Forschungsleiterin – Dyson Mikrobiologie.
Tote Wanzen im Haus und Spinnen oder Fliegen sind Teil des normalen Hausstaubs. Wenn dieser Staub aufgewirbelt wird, werden die Komponenten in die Luft geschleudert, was dazu führt, dass sie in den Filtern eingeschlossen und so von den Mikrobiologen gefunden werden können.
Blaue Kristalle sind eine andere überraschende Verbindung, die in einer analysierten Probe eines Luftreinigers gesehen wurde. Der Besitzer des Filters verbrannte häufig Duftkerzen, so dass diese Kristalle wahrscheinlich das Ergebnis einer unvollständigen Verbrennung sind. In Haushalten, in denen geraucht wird, ist es wahrscheinlich, dass teerhaltige Zigarettenasche ebenfalls in den Filtern hängen bleibt, da diese zerbrechlichen Flocken in die Luft gelangen.
Schadstoffe von draußen
Bei geöffneten Fenstern strömt die Außenluft nach innen und trägt dazu bei, dass ein Haus gut belüftet ist und frische Luft zirkuliert. Es gibt jedoch Anzeichen von Gummipartikeln in Filtern, die wahrscheinlich von Reifen emittiert werden, wenn Autos bremsen. Diese können eben auch durch offene Fenster ins Haus gelangen und vom Filter aufgefangen werden.
Nicht nur das Öffnen unserer Fenster im Sommer lässt ungewöhnlichere Schadstoffe in die Wohnung eindringen: Wenn es sonnig ist, cremen oder sprühen wir uns beispielsweise mit Sonnenschutz ein. Sonnencremes enthalten jedoch Silikonkugeln, ebenso wie viele andere Produkte, beispielsweise Haarsprays. Auch diese Verbindungen wurden in den analysierten Filtern gefunden.
„In der Regel sind es die kleinsten Schadstoffe in unserer Luft, deren Gefahr wir uns bewusst sind – VOCs, Gase, Kohlestaub. Dies sind die Arten von Verbindungen, von denen man in den Nachrichten hört und die auf mögliche gesundheitliche Bedenken hin untersucht werden. Aber für mich sind es die größeren Partikel, die am interessantesten sind – sie können eine Geschichte erzählen, und man erfährt so viel über eine Person. Ich kann am Filter feststellen, ob sie ein Haustier haben, ob sie rauchen, ob sie in der Nähe einer viel befahrenen Straße wohnen – und so weiter“, erklärt Gem McLuckie, leitender Forschungswissenschaftler – Dyson Mikrobiologie. Die Geschichten rund um die Funde aus unserer Hausluft sind damit lange noch nicht auserzählt.
Was VOC bedeutet
Die englische Abkürzung VOC (Volatile Organic Compounds) bezeichnet die Gruppe der flüchtigen organischen Verbindungen. VOC umschreibt gas- und dampfförmige Stoffe organischen Ursprungs in der Luft. Dazu gehören zum Beispiel Kohlenwasserstoffe, Alkohole, Aldehyde und organische Säuren. Viele Lösemittel, Flüssigbrennstoffe und synthetisch hergestellte Stoffe können als VOC auftreten, aber auch zahlreiche organische Verbindungen, die in biologischen Prozessen gebildet werden. Viele hundert verschiedene Einzelverbindungen können in der Luft gemeinsam auftreten.
Quelle: Umweltbundesamt