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Dezentrale Lüftungssysteme

Alternative zur Fensterlüftung

Inhalt

Anfang Oktober 2020 bezeichnete Bundeskanzlerin Angela Merkel das Lüften als potenziell „billigste und effektivste Maßnahme“, um sich gegen SARS-CoV-2-Viren zu schützen. Etwa zum selben Zeitpunkt wurde an alle Schulen eine Handreichung des Umweltbundesamts für die Kultusministerkonferenz verteilt, die unter anderem besagt, dass alle 20 min ein 5-minütiges Stoß- oder Querlüften erfolgen sollte. Das Öffnen der Fenster ist im Bereich Raumlüftung jedoch nicht das Maß aller Dinge. Die kontrollierte Durchführung über raumlufttechnische Anlagen (RLT-Anlagen) ist deutlich effektiver. Zentrale Anlagen mit einer Verrohrung können jedoch nicht überall und nicht problemlos nachgerüstet werden. Anders sieht es bei der dezentralen Alternative aus. Diese Systeme lassen sich leicht nachträglich einbauen, sind flexibel und raumweise einsetzbar. Sie versorgen die Räume mit frischer Luft, transportieren virenhaltige Aerosole sowie belastete Luft ab und optimieren das Verhältnis von Kohlendioxid zu Sauerstoff, also CO2/O2 sowie die Feuchte. Einige Modelle wurden eigens für die dezentrale Belüftung großer Büros und Schulklassen entwickelt und können bis zu 1.200 m³ Luft pro Stunde austauschen. Über zwei Kernlochbohrungen lassen sie sich in bestehende Wände einsetzen und nach dem Stromanschluss direkt in Betrieb nehmen. Eine aufwendige Verrohrung ist hier nicht nötig.

Grundsätzliches

Die Aufnahme virushaltiger Partikel aus der Luft über die Atemwege gilt als Hauptübertragungsweg für SARS-CoV-2-Viren. Diese belasteten Schwebeteilchen werden beispielsweise beim Atmen, Husten oder Sprechen abgegeben und sind besonders dann gefährlich, wenn sie als Aerosol vorliegen. Als Aerosol schweben länger in der Luft und verteilen sich so besonders leicht in Innenräumen. In der Umkehrung kann klargestellt werden, dass frische Luft zum Ziel führt, gesund zu bleiben. Bei mangelndem Austausch mit Frischluft können sich Aerosole ansammeln. Auf diese Weise können besonders belastete Bereiche entstehen, beispielsweise wenn sich mehrere Personen in einem Raum aufhalten.

Unabhängig von der derzeitigen Diskussion während der Pandemie kann sich eine mangelnde Raumluftqualität negativ auf die Funktion des Immunsystems auswirken. Hierfür ist zum einen der CO2-Gehalt relevant; eine erhöhte Konzentration kann Schwindel, Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen, aber auch Atemwegsreizungen und -erkrankungen auslösen. Zudem stellt die Luftfeuchtigkeit einen wichtigen Faktor dar: Ist sie niedrig, trocknen die Schleimhäute aus, was die Atemwege anfälliger für Krankheiten macht. Zu feuchte Luft hingegen beeinträchtigt die Temperaturregulation des Körpers und bietet einigen Krankheitserregern und Schimmelsporen ein willkommenes Wachstumsmilieu. Eine unangemessene Luftqualität beeinträchtigt also die allgemeine körperliche Verfassung und schwächt das Immunsystem. Damit wird eine bessere Angriffsfläche auch für ansteckende Erreger wie SARS-CoV-2 geboten.

Der CO2-Gehalt der Luft kann als Indikator für dessen Qualität gelten.

Bild: Blauberg Ventilatoren GmbH

Der CO2-Gehalt der Luft kann als Indikator für dessen Qualität gelten.

Einzelraumlüftungsanlage als Option

Eine Möglichkeit, Nachteile und Risiken schlechter Raumluftqualität zu reduzieren, ist bekanntermaßen, für ausreichend Frischluft zu sorgen. Bisher wird dies zum Beispiel in Schulen über das Öffnen der Fenster alle 20 min realisiert. Ein guter Effekt wird hier nur bei der Stoß- oder Querlüftung erzielt. Dabei kühlen Menschen und Gebäude jedoch stark aus – ein Wärmeverlust, der durch starkes Heizen ausgeglichen wird. Gerade für die Belüftung von Schulgebäuden, Büros oder Konferenzräumen, in denen mehr Menschen zusammenkommen, ist daher die kontrollierte Lüftung über raumlufttechnische Anlagen eine Alternative. Die kontrollierte Lüftung sorgt für einen regelmäßigen Luftaustausch. Verbrauchte Luft und die darin enthaltenen Partikel werden aus dem Raum abtransportiert, während frische Außenluft zugeführt und über Filter von unerwünschten Stoffen befreit wird. Eine durchdachte Anordnung der Lüftungselemente gewährleistet den Luftaustausch im gesamten Raum. Modelle mit Feuchte- und Wärmerückgewinnung sind besonders energieeffizient und sorgen für den gleichmäßigen Erhalt eines gesunden und angenehmen Raumklimas mitsamt der richtigen Luftfeuchtigkeit. Einzelraumlüftungsanlagen lassen sich einfach nachrüsten und individuell nutzen. Eine solche Anlage wird durch zwei Kernlochbohrungen in die bereits bestehende Wand eingesetzt und nach dem Anschluss ans Stromnetz direkt in Betrieb genommen.

Die Lüftung wird nach Bedarf gesteuert. Bei räumlicher Vollauslastung des Klassen- oder Konferenzraums fährt das Gerät hoch, um die gewünschte Luftwechselrate zu erfüllen. Ist ein Raum nicht belegt, kann die Lüftungsintensität reduziert werden.

Bild: Blauberg Ventilatoren GmbH

Die Lüftung wird nach Bedarf gesteuert. Bei räumlicher Vollauslastung des Klassen- oder Konferenzraums fährt das Gerät hoch, um die gewünschte Luftwechselrate zu erfüllen. Ist ein Raum nicht belegt, kann die Lüftungsintensität reduziert werden.

Systemeigenschaften

Bei der Einzelraumlüftung werden die optimale Förderleistung und der passende Typ des Lüftungsgeräts individuell für jeden Raum berechnet sowie geregelt. Für große Büros, Schulklassen und andere öffentliche oder gewerbliche Räume stehen im Blauberg-Portfolio entsprechende Modelle zur Verfügung. Sie sind in verschiedenen Größen und Bauformen erhältlich und können bis zu 1.200 m³ Luft pro Stunde austauschen. Bei kleineren Büros mit 2-3 Personen oder privaten Apartments empfiehlt sich sich kleinere Einheiten mit einem Luftvolumen von bis zu 100 m³/h.

Individuelle Lüftungsintensität

Einzelraumlüftungsanlagen sind nicht nur einfach zu installieren, sondern auch bedienerfreundlich: Mittels vielfältiger Einstellungsmöglichkeiten kann beispielsweise die Lüftungsintensität zu verschiedenen Tageszeiten ausgewählt und so die Lüftung der Räumlichkeiten an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden. Auf diese Weise wird jeder Raum in der passenden Intensität und Zeit belüftet. Die Lüftungsanlagen lassen sich beispielsweise über detaillierte Wochenpläne raum- und gerätespezifisch steuern: Bei räumlicher Vollauslastung des Klassen- oder Konferenzraums fährt das Gerät hoch, um die gewünschte Luftwechselrate zu erreichen. Ist ein Raum nicht belegt, kann die Lüftungsintensität reduziert werden.

Da sich zum jetzigen Zeitpunkt der Aerosol-Gehalt der Luft nicht ausreichend genau messen lässt, wird die jeweilige Belastung vom CO2-Gehalt abgeleitet. Abgeleitet bedeutet in diesem Zusammenhang, dass man bei einer steigenden CO-Konzentration in einem Raum davon ausgeht, dass Menschen dieses Stoffwechselprodukt ausgeatmet haben und dabei auch potenziell Feuchte und eben Aerosole. In vielen Klassenzimmern sind daher CO2-Sensoren oder sogenannte „Ampeln“ angebracht. Steigt der CO2-Gehalt, schlägt das Gerät an, daraufhin werden aktuell die Fenster geöffnet. Wird dagegen ein dezentrales Lüftungsgerät betrieben, lassen sich diese Sensoren mit dem Gerät verbinden – die Intensität des Luftwechsels wird dann bei steigendem CO2-Gehalt automatisch erhöht.

Maximale Förderleistung bis zu 1.200 m³/h

Die entsprechenden Geräte der Firma Blauberg Ventilatoren aus München verfügen über ein wärme- und schallisoliertes Gehäuse, EC-Ventilatoren mit einem niedrigen Stromverbrauch sowie eine Zuluftfilterung über zwei eingebaute Filter. Die Zuluft strömt durch die Filter sowie den Wärmetauscher und wird dem Raum über den Radial-Zuluftventilator zugeführt. Die verbrauchte Abluft inklusive aller problematischen Bestandteile wie virenbelastete Aerosole wird über einen Panelfilter geleitet und über den Radial-Abluftventilator ins Freie geführt. Mittels Wärmetauscher erfolgt im Winter die Entnahme der Wärmeenergie aus der Abluft. In der warmen Jahreszeit verläuft der Prozess umgekehrt: Die Abluft entzieht der Außenluft die Wärmeenergie und abgekühlte Zuluft strömt in den Raum. Das Modell CIVIC EC LB für die Bodenmontage verfügt über eine maximale Förderleistung von 1.200 m³/h und eine maximale Wärmerückgewinnung von 97 Prozent, beim Gerät CIVIC EC DB für die platzsparende Deckenmontage liegen diese Werte bei 1.000 m³/h beziehungsweise 94 Prozent.

Weitere Informationen im Internet unter:
www.blaubergventilatoren.de und einzelraumlueftung.de

Das Modell CIVIC EC LB für die Bodenmontage verfügt über eine maximale Förderleistung von 1.200 m³/h und eine maximale Wärmerückgewinnung von 97 Prozent.

Bild: Blauberg Ventilatoren GmbH

Das Modell CIVIC EC LB für die Bodenmontage verfügt über eine maximale Förderleistung von 1.200 m³/h und eine maximale Wärmerückgewinnung von 97 Prozent.

Autor

Martin Edler von Dall’Armi
ist Geschäftsführer der Blauberg Ventilatoren GmbH; Blauberg Ventilatoren GmbH Deutschland, München, ­Aidenbachstr. 52; Telefon + 49 (0)89 785 08 088

Bild: Blauberg Ventilatoren GmbH

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