Klimaschutz zahlt sich aus - warum sich eine Modernisierung nicht nur für unsere Umwelt lohnen kann, lesen Sie in diesem Bericht.
Ältere Gebäude haben eine besondere Ausstrahlung. Allerdings hat der energetische Zustand hier oft Modernisierungsbedarf, vor allem bei der Wärmeversorgung. Viele Ein- und Zweifamilienhäuser, die vor den 1980er Jahren erbaut wurden, verfügen über veraltete Heizungen. Der Zeitpunkt für den Umstieg ist, besonders Dank der vielfältigen Fördermöglichkeiten die für den Ersatz alter Heizungsanlagen gilt aktuell günstiger denn je. Die staatliche Förderung für Luft-Wasser-Wärmepumpen beträgt aktuell bis zu 40 Prozent.
So rechnet sich die Erneuerung
Neben der Ermittlung der Heizlast ist insbesondere die Ermittlung der maximalen Vorlauftemperatur durch die Analyse der bestehenden Heizkurve notwendig. Demnach ist nicht nur der Wärmebedarf oder das Alter eines Gebäudes für den Einsatz einer neuen Luft-Wasser-Wärmepumpe in der Modernisierung entscheidend, vielmehr entscheidet die Vorlauftemperatur, die im Maximum nicht über 55 °C und im jährlichen Durchschnitt nicht über 45 °C liegen darf. Ist ein geringer Dämmstandard der Wände, Türen, Fenster und Gebäudehülle gegeben, so benötigt ein Gebäude höhere Vorlauftemperaturen. Hier kann in Betracht gezogen werden, die Wärmeübergabesysteme zu modernisieren, um die Vorlauftemperaturen senken zu können. Dafür können zum Beispiel Gebläsekonvektoren oder Niedertemperaturheizkörper eingesetzt werden, die ebenfalls durch staatliche Förderprogramme subventioniert werden. Auch der Warmwasserbedarf und die damit verbundene Speichergröße müssen berücksichtigt werden, damit Speichertemperaturen bis 50 °C ausreichen, um einen ausreichenden Warmwasserkomfort zu gewährleisten.
Hybrid gefällig?
Neben dem Einsatz von Luftwasser-Wärmepumpen in Bestandsgebäuden kann außerdem bei energetisch unsanierten Gebäuden mit hoher Vorlauftemperatur eine Hybridlösung sinnvoll sein. Diese integrierte Lösung aus Brennwertgerät und Wärmepumpe ist platzsparend und sorgt für einen hohen Energieeffizienzgrad. Aufgabe des Fachhandwerkes ist es, jeden Raum vor dem Modernisierungsvorhaben auf den tatsächlichen Wärmebedarf zu prüfen. Jedes Grad Celsius, welches bei der Vorlauftemperatur eingespart werden kann, steigert die Effizienz einer Wärmepumpe.
Status Quo der Lösungen
Luft-Wasser-Wärmepumpen, mit Vorlauftemperatur von 35° und 55° Grad erreichen eine Energieeffizienz von A++. Damit sind solche Wärmepumpen hocheffizient und somit für eine Modernisierung geeignet. Solche Anlagen lassen sich zudem einfach und schnell im Garten (Außeneinheit) und Heizungskeller (Inneneinheit) aufstellen und installieren.
Win-win-Situation fürs Klima und die Hausbesitzer
Unter den genannten Voraussetzungen können heutige Luft-Wasser-Wärmepumpen technisch und wirtschaftlich sinnvoll in bestehenden Ein- und Zweifamilienhäusern eingesetzt werden. Dies bestätigt auch das fünfjährige Forschungsprojekt „WPsmart im Bestand“* des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE), das die ökonomische und technische Effizienz von Wärmepumpen in der Modernisierung in einer Langzeitstudie untersucht hat. Zudem sind Luft-Wasser-Wärmepumpen in der Anschaffung vergleichsweise günstig und sorgen so für eine besonders schnelle Amortisierung. Ein weiteres Plus: Die Erschließung der Wärmequelle ist sehr einfach. Wichtig für einen effizienten Einsatz im Altbau sind ein guter Dämmstandard, ein großes Speichervolumen für hohen Warmwasserkomfort (mind. 180 Liter Speichergröße) sowie eine vorherige Heizlastberechnung durch einen Installateur. Bei der Aufstellung einer schalloptimierten Außeneinheit, mit einem Schalldruckpegel von nur 35 dB(A), ist ein Abstand von lediglich drei Metern zum schutzbedürftigen Raum zu beachten. Deshalb sind Wärmepumpen oft sogar in dicht besiedelten Wohngegenden gut einsetzbar.