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Wie hoch ist die CO2-Einsparung durch Wärmepumpen im Vergleich zu einer Gasheizung?

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Wärmepumpen sind technologisch ausgereift und können schon heute in großer Breite Heizungssysteme ersetzen, die auf fossilen Brennstoffen basieren (wie Erdgas oder Heizöl). Aus diesem Grund gelten Wärmepumpen als ein zentraler Baustein für ein zukünftiges, klimaneutrales Energiesystem.

Die CO2-Einsparung durch den Einsatz elektrisch betriebener Wärmepumpen hängt von zwei Faktoren ab: Der CO2-Intensität des Stroms und der Effizienz der Wärmepumpe. Der erste Faktor gibt an, wie „sauber“ die elektrische Energie erzeugt wird, d. h. wie viel Gramm Kohlendioxid bei der Bereitstellung einer Kilowattstunde Strom in die Atmosphäre gelangt. Dieser Wert variiert zwar zwischen unterschiedlichen Regionen und im zeitlichen Verlauf. Es lassen sich aber aussagekräftige Mittelwerte angeben.

Laut Umweltbundesamt sank durch den Zubau von Windenergie und Photovoltaik und den damit verbundenen Rückgang der Kohleverstromung der spezifische Emissionsfaktor für den deutschen Strommix in den Jahren 1990 bis 2019 von 764 g CO2/kWh auf 401 g CO2/kWh, für 2019 basierend auf vorläufigen und geschätzten Daten. Im Jahr 2020 hat der erneuerbare Anteil bei der Stromerzeugung erstmals die 50 %-Marke überschritten. Der Trend zu sauberem Strom setzt sich also fort. Zum Vergleich: Der Mittelwert für die EU-28-Länder liegt bereits unter 300 g CO2/kWh.

Im Bestand erreichen Luft- bzw. Erdreich-Wärmepumpen Effizienz-Mittelwerte von 3,1 bzw. 4,1. Sie sparen demnach schon heute etwa die Hälfte an CO2-Emissionen gegenüber einer Gasheizung ein

Frauenhofer ISE

Im Bestand erreichen Luft- bzw. Erdreich-Wärmepumpen Effizienz-Mittelwerte von 3,1 bzw. 4,1. Sie sparen demnach schon heute etwa die Hälfte an CO2-Emissionen gegenüber einer Gasheizung ein

Die Grafik zeigt die CO2-Emissionsminderungen von Wärmepumpen in Abhängigkeit von ihrer Effizienz verglichen mit den Emissionen eines Gaskessels unterstützt von einer thermischen Solaranlage für die Warmwasserbereitung. Als Bilanzraum wurde Deutschland im Jahr 2019 sowie 2030 gewählt. Mit den für die Berechnung zugrunde gelegten Werten erreicht eine Wärmepumpe im Beispiel „Deutschland 2019“ eine CO2-Minderung ab einer Effizienz von 1,7. Im Vergleich dazu liegen die Effizienz-Mittelwerte der Luft- bzw. Erdreichwärmepumpen aus dem Feldversuch des Frauenhofer Institut für solare Energiesysteme ISE im Gebäudebestand mit 3,1 bzw. 4,1 deutlich darüber. Die CO2-Einsparungen liegen bei über 44 % bzw. 58 %. Die Wärmepumpen sparen demnach schon heute in etwa die Hälfte an CO2-Emissionen gegenüber einer Gasheizung ein. Selbst die Luftwärmepumpen mit dem schlechtesten Jahresergebnis von 2,5 erreichten immer noch eine CO2-Ersparnis von 33 %. Eine Auswertung von Luft-Wärmepumpen für die zwei kalten Februarwochen hat eine mittlere Effizienz der 17 Anlagen von 2,3 ergeben. Das bedeutet selbst bei isolierter Betrachtung kalter Winterwochen wurde dennoch eine CO2-Einsparung von 27 % erzielt.

Im zweiten Beispiel „Deutschland 2030“ wurden die Emissionsfaktoren der Stromerzeugung anhand der aktuellen Studie „Klimaneutrales Deutschland 2050“ fortschrieben. Nach Auskunft der Autoren von Prognos liegen die Emissionen der Stromerzeugung danach im Jahr 2030 bei 143 g CO2/kWh. Eine Wärmepumpe mit einer eher geringen Effizienz von 2,5 erreicht dann bereits eine Emissionseinsparung von 76 %. Dieser Wert steigt für effizientere Wärmepumpen auf fast 90 %. Bei diesem Szenario erreicht selbst ein elektrischer Heizstab mit der Effizienz von 1,0 bereits 40 % CO2-Ersparnis.

Die abgebildete Grafik oben verdeutlicht noch einen Aspekt: Je effizienter die Wärmepumpe oder je geringer der Emissionsfaktor der Stromerzeugung, desto weniger steigen die CO2-Ersparnisse bei gleichzeitig wachsender Effizienz. In Zahlen ausgedrückt – eine Effizienzsteigerung der Wärmepumpe von 2,5 auf 3,5 im Jahr 2019 bedeutet knapp 20 % weniger CO2-Ausstoß. Eine Steigerung ebenfalls um 1,0 (von 3,5 auf 4,5) im dem gleichen Jahr reduziert diesen lediglich um ca. 10 %. Da die CO2-Einsparungen im Jahr 2030 ohnehin auf einem sehr hohen Niveau liegen, führt eine  Effizienzsteigerung der Wärmepumpe um 2,0 (von 2,5 auf 4,5) lediglich zu ca. 10 %  Treibhausgasreduktion gegenüber 30 % Einsparung im Jahr 2019. Allerdings sinkt mit zunehmender Effizienz der Wärmepumpe der Stromverbrauch, was mit Blick auf die Kosten für den Verbraucher und die begrenzten Potenziale für die Erzeugung erneuerbaren Stroms in Deutschland ebenfalls ein wichtiges Ziel ist. Anders ausgedrückt wird die Effizienz der Wärmepumpe in Zukunft aus rein ökologischer Betrachtung weniger wichtig werden. Das bedeutet allerdings nicht, dass die Effizienz für die ökonomische Bewertung von Wärmepumpen nicht wichtig bleibt.

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