Folgender Ablauf soll eine Inbetriebnahme verdeutlichen:
1. Vordruck ADG prüfen und ggf. einstellen
2. Kollektorkreis mit Solarflüssigkeit füllen
3. Dichtigkeit prüfen
4. Kollektorkreis spülen
5. Entlüften
6. Volumenstrom / Pumpe einstellen
7. Feineinstellungen am Durchflussmengenbegrenzer vornehmen
8. Einschalttemperaturdifferenz am Regler kontrollieren
9. Trinkwarmwasser-Thermostatmischer einstellen
Luft im Solarkreis beeinträchtigt den Wirkungsgrad der Anlage erheblich. Bei größeren Luftmengen kann der Transport der Solarflüssigkeit unterbrochen werden, was u. a. Schäden an der Pumpe durch das Heißlaufen der Lager nach sich ziehen kann.
Verwenden Sie für Druckprobe, Spülen und Befüllen der Anlage eine Befülleinrichtung mit einer Hochleistungspumpe. Nur diese stellt den zur Entlüftung notwendigen hohen Volumenstrom sicher. Die Spüldauer sollte sich immer an der installierten Kollektorfläche richten, aber eine Spüldauer von 30min. sollte es selbst bei kleinen Anlagen mit nur zwei Kollektoren sein. Verwenden Sie nur die vom Hersteller freigegebenen Solar-Flüssigkeiten. Achten Sie auf eine korrekte Durchmischung, wenn sie die Solarflüssigkeit selbst mischen.
Wichtig: In Kombination mit Zentralentlüftern ist ein Mindestvolumenstrom von ca. 0,4 m/s einzuhalten. Nur dann können kleine Luftbläschen entgegen der Auftriebskraft sicher zum Zentralentlüfter im Keller transportiert werden. Die High-Flow-Betriebsweise wird daher für Kleinanlagen empfohlen.
Volumenstrom einstellen
Aus energetischen Gründen sollte versucht werden, die elektrische Leistungsaufnahme der Pumpe so gering wie möglich zu halten. Gehen Sie daher bei der Einregulierung des Volumenstroms immer von der kleinsten Pumpenstufe aus. Kleine Solarsysteme im Einfamilienhaus arbeiten meist bei High-Flow-Durchflüssen von 30 – 40 l / m²h. Bei großen Kollektorfeldern oder wenn die Verschaltung dies erforderlich macht, sollte eine Low-Flow-Betriebsweise (mindestens 15 l / m²h) gewählt werden. So können bis zu zwölf Flachkollektoren in Reihe geschaltet werden. Der Mindestdurchfluss von 15 l / m²h darf nicht unterschritten werden. Eine Feinregulierung an der Stellschraube des Durchflussmengenbegrenzers ist in der Regel nicht erforderlich.
Bei deutlicher Unterschreitung des abgelesenen Volumenstroms wird auf eine größere Pumpenstufe geschaltet. Sollte eine Feineinstellung dennoch vorgenommen werden, so kann dies am Stellventil (1) des Durchflussmengenbegrenzers erfolgen. Den eingestellten Wert können Sie an der Anzeige (2) des Durchflussmengenbegrenzers ablesen (siehe Abb.). Die Skala des Durchflussmengenbegrenzers ist in l/min eingeteilt.
Matched-Flow
Neue Systeme mit drehzahlgeregelten Pumpen besitzen automatische Volumenstromregelungen. Hierbei wird der Volumenstrom im sogenannten „Matched-Flow“ zwischen „Low“ und „High“ selbsttätig angepasst. Bei dieser Betriebsart werden die Vorteile der Low-Flow- und High-Flow-Systeme verbunden (das hohe Temperaturniveau bei dem Low-Fow-Prinzip und die schnelle Einbringung der von der Sonne gewonnenen Wärme in den Wärmespeicher bei dem High-Flow-Prinzip).Als Führungsgröße für den automatisierten Volumenstrom kann der Ladezustand des bivalenten WW-Speichers, oder der Heizungs-Pufferspeicher dienen.